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Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Bd. 3. Leipzig, 1848.

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vor jener schmeichelhaften Notiz, die er so freundlich
gewesen ist, von mir zu nehmen."

"Es giebt allen Bewunderern des Genies ein
wohlthätiges Gefühl, zu wissen, daß eins der größten
Europäischen Vorbilder einer glücklichen und ehrenvollen
Zurückgezogenheit in einem Alter genießt, in welchem
er auf eine so ausgezeichnete Weise sich geehrt sieht.
Dem armen Lord Byron ward leider vom Schicksal
kein so günstiges Loos zu Theil, indem es ihn in der
Blüthe seiner Jahre hinwegnahm, und so Vieles, was
noch von ihm gehofft und erwartet wurde, für immer
zerschnitt. Er schätzte sich glücklich in der Ehre, die
Sie ihm erzeigten, und fühlte, was er einem Dichter
schuldig war, dem alle Schriftsteller der lebenden Ge¬
neration so viel verdanken, daß sie sich verpflichtet
fühlen, mit kindlicher Verehrung zu ihm hinauf zu
blicken."

"Ich habe mir die Freiheit genommen, die Herren
Treuttel und Würtz zu ersuchen, Ihnen meinen Ver¬
such einer Lebensgeschichte jenes merkwürdigen Mannes
zu senden, der so viele Jahre lang einen so fürchterli¬
chen Einfluß auf die Welt hatte, die er beherrschte.
Ich weiß übrigens nicht, ob ich ihm nicht irgend einige
Verbindlichkeiten schuldig geworden, da er mich zwölf
Jahre lang unter die Waffen brachte, während welcher
Zeit ich in einem Corps unserer Landmiliz diente und
trotz einer frühen Lahmheit ein guter Reiter, Jäger

vor jener ſchmeichelhaften Notiz, die er ſo freundlich
geweſen iſt, von mir zu nehmen.“

„Es giebt allen Bewunderern des Genies ein
wohlthätiges Gefühl, zu wiſſen, daß eins der größten
Europäiſchen Vorbilder einer glücklichen und ehrenvollen
Zurückgezogenheit in einem Alter genießt, in welchem
er auf eine ſo ausgezeichnete Weiſe ſich geehrt ſieht.
Dem armen Lord Byron ward leider vom Schickſal
kein ſo günſtiges Loos zu Theil, indem es ihn in der
Blüthe ſeiner Jahre hinwegnahm, und ſo Vieles, was
noch von ihm gehofft und erwartet wurde, für immer
zerſchnitt. Er ſchätzte ſich glücklich in der Ehre, die
Sie ihm erzeigten, und fühlte, was er einem Dichter
ſchuldig war, dem alle Schriftſteller der lebenden Ge¬
neration ſo viel verdanken, daß ſie ſich verpflichtet
fühlen, mit kindlicher Verehrung zu ihm hinauf zu
blicken.“

„Ich habe mir die Freiheit genommen, die Herren
Treuttel und Würtz zu erſuchen, Ihnen meinen Ver¬
ſuch einer Lebensgeſchichte jenes merkwürdigen Mannes
zu ſenden, der ſo viele Jahre lang einen ſo fürchterli¬
chen Einfluß auf die Welt hatte, die er beherrſchte.
Ich weiß übrigens nicht, ob ich ihm nicht irgend einige
Verbindlichkeiten ſchuldig geworden, da er mich zwölf
Jahre lang unter die Waffen brachte, während welcher
Zeit ich in einem Corps unſerer Landmiliz diente und
trotz einer frühen Lahmheit ein guter Reiter, Jäger

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[176/0198] vor jener ſchmeichelhaften Notiz, die er ſo freundlich geweſen iſt, von mir zu nehmen.“ „Es giebt allen Bewunderern des Genies ein wohlthätiges Gefühl, zu wiſſen, daß eins der größten Europäiſchen Vorbilder einer glücklichen und ehrenvollen Zurückgezogenheit in einem Alter genießt, in welchem er auf eine ſo ausgezeichnete Weiſe ſich geehrt ſieht. Dem armen Lord Byron ward leider vom Schickſal kein ſo günſtiges Loos zu Theil, indem es ihn in der Blüthe ſeiner Jahre hinwegnahm, und ſo Vieles, was noch von ihm gehofft und erwartet wurde, für immer zerſchnitt. Er ſchätzte ſich glücklich in der Ehre, die Sie ihm erzeigten, und fühlte, was er einem Dichter ſchuldig war, dem alle Schriftſteller der lebenden Ge¬ neration ſo viel verdanken, daß ſie ſich verpflichtet fühlen, mit kindlicher Verehrung zu ihm hinauf zu blicken.“ „Ich habe mir die Freiheit genommen, die Herren Treuttel und Würtz zu erſuchen, Ihnen meinen Ver¬ ſuch einer Lebensgeſchichte jenes merkwürdigen Mannes zu ſenden, der ſo viele Jahre lang einen ſo fürchterli¬ chen Einfluß auf die Welt hatte, die er beherrſchte. Ich weiß übrigens nicht, ob ich ihm nicht irgend einige Verbindlichkeiten ſchuldig geworden, da er mich zwölf Jahre lang unter die Waffen brachte, während welcher Zeit ich in einem Corps unſerer Landmiliz diente und trotz einer frühen Lahmheit ein guter Reiter, Jäger

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Zitationshilfe: Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Bd. 3. Leipzig, 1848, S. 176. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckermann_goethe03_1848/198>, abgerufen am 22.11.2024.