Ende des zweyten und dritten Theiles der Wanderjahre abgedruckt stehen.
Bey der begonnenen Umarbeitung und Vervollstän¬ digung dieses früher in Einem Bande erschienenen Ro¬ mans, hatte Goethe nämlich seinen Anschlag auf zwey Bände gemacht, wie auch in der Ankündigung der neuen Ausgabe der sämmtlichen Werke gedruckt steht. Im Fortgange der Arbeit jedoch wuchs ihm das Manuscript über die Erwartung, und da sein Schreiber etwas weitläufig geschrieben, so täuschte sich Goethe und glaubte, statt zu zwey Bänden, zu dreyen genug zu haben, und das Manuscript ging in drey Bänden an die Verlags¬ handlung ab. Als nun aber der Druck bis zu einem gewissen Puncte gediehen war, fand es sich, daß Goethe sich verrechnet hatte, und daß besonders die beyden letzten Bände zu klein ausfielen. Man bat um weiteres Manuscript, und da nun in dem Gang des Romans nichts mehr geändert, auch in dem Drange der Zeit keine neue Novelle mehr erfunden, geschrieben und ein¬ geschaltet werden konnte, so befand sich Goethe wirklich in einiger Verlegenheit.
Unter diesen Umständen ließ er mich rufen; er er¬ zählte mir den Hergang und eröffnete mir zugleich, wie er sich zu helfen gedenke, indem er mir zwey starke Manuscript-Bündel vorlegte, die er zu diesem Zweck hatte herbeyholen lassen.
"In diesen beyden Paketen, sagte er, werden Sie
Ende des zweyten und dritten Theiles der Wanderjahre abgedruckt ſtehen.
Bey der begonnenen Umarbeitung und Vervollſtaͤn¬ digung dieſes fruͤher in Einem Bande erſchienenen Ro¬ mans, hatte Goethe naͤmlich ſeinen Anſchlag auf zwey Baͤnde gemacht, wie auch in der Ankuͤndigung der neuen Ausgabe der ſaͤmmtlichen Werke gedruckt ſteht. Im Fortgange der Arbeit jedoch wuchs ihm das Manuſcript uͤber die Erwartung, und da ſein Schreiber etwas weitlaͤufig geſchrieben, ſo taͤuſchte ſich Goethe und glaubte, ſtatt zu zwey Baͤnden, zu dreyen genug zu haben, und das Manuſcript ging in drey Baͤnden an die Verlags¬ handlung ab. Als nun aber der Druck bis zu einem gewiſſen Puncte gediehen war, fand es ſich, daß Goethe ſich verrechnet hatte, und daß beſonders die beyden letzten Baͤnde zu klein ausfielen. Man bat um weiteres Manuſcript, und da nun in dem Gang des Romans nichts mehr geaͤndert, auch in dem Drange der Zeit keine neue Novelle mehr erfunden, geſchrieben und ein¬ geſchaltet werden konnte, ſo befand ſich Goethe wirklich in einiger Verlegenheit.
Unter dieſen Umſtaͤnden ließ er mich rufen; er er¬ zaͤhlte mir den Hergang und eroͤffnete mir zugleich, wie er ſich zu helfen gedenke, indem er mir zwey ſtarke Manuſcript-Buͤndel vorlegte, die er zu dieſem Zweck hatte herbeyholen laſſen.
„In dieſen beyden Paketen, ſagte er, werden Sie
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Ende des zweyten und dritten Theiles der Wanderjahre
abgedruckt ſtehen.
Bey der begonnenen Umarbeitung und Vervollſtaͤn¬
digung dieſes fruͤher in Einem Bande erſchienenen Ro¬
mans, hatte Goethe naͤmlich ſeinen Anſchlag auf zwey
Baͤnde gemacht, wie auch in der Ankuͤndigung der neuen
Ausgabe der ſaͤmmtlichen Werke gedruckt ſteht. Im
Fortgange der Arbeit jedoch wuchs ihm das Manuſcript
uͤber die Erwartung, und da ſein Schreiber etwas
weitlaͤufig geſchrieben, ſo taͤuſchte ſich Goethe und glaubte,
ſtatt zu zwey Baͤnden, zu dreyen genug zu haben, und
das Manuſcript ging in drey Baͤnden an die Verlags¬
handlung ab. Als nun aber der Druck bis zu einem
gewiſſen Puncte gediehen war, fand es ſich, daß Goethe
ſich verrechnet hatte, und daß beſonders die beyden letzten
Baͤnde zu klein ausfielen. Man bat um weiteres
Manuſcript, und da nun in dem Gang des Romans
nichts mehr geaͤndert, auch in dem Drange der Zeit
keine neue Novelle mehr erfunden, geſchrieben und ein¬
geſchaltet werden konnte, ſo befand ſich Goethe wirklich
in einiger Verlegenheit.
Unter dieſen Umſtaͤnden ließ er mich rufen; er er¬
zaͤhlte mir den Hergang und eroͤffnete mir zugleich, wie
er ſich zu helfen gedenke, indem er mir zwey ſtarke
Manuſcript-Buͤndel vorlegte, die er zu dieſem Zweck
hatte herbeyholen laſſen.
„In dieſen beyden Paketen, ſagte er, werden Sie
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Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Bd. 2. Leipzig, 1836, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckermann_goethe02_1836/353>, abgerufen am 24.11.2024.
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