Eckermann, Johann Peter: Gespräche mit Goethe in den letzten Jahren seines Lebens. Bd. 2. Leipzig, 1836.Mittwoch, den 21. April 1830. Ich nahm heute Abschied von Goethe, indem die Ich fühlte eine gewisse Rührung Goethe zu verlassen; Als ich ging schenkte er mir ein Stammbuch, worin "Es geht vorüber eh' ich's gewahr werde, Und verwandelt sich eh' ich's merke." Hiob. Den Reisenden Weimar Goethe. Frankfurt, Sonnabend den 24. April 1830. Ich machte gegen eilf Uhr einen Spaziergang um Mittwoch, den 21. April 1830. Ich nahm heute Abſchied von Goethe, indem die Ich fuͤhlte eine gewiſſe Ruͤhrung Goethe zu verlaſſen; Als ich ging ſchenkte er mir ein Stammbuch, worin „Es geht voruͤber eh' ich's gewahr werde, Und verwandelt ſich eh' ich's merke.“ Hiob. Den Reiſenden Weimar Goethe. Frankfurt, Sonnabend den 24. April 1830. Ich machte gegen eilf Uhr einen Spaziergang um <TEI> <text> <body> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0216" n="206"/> </div> <div n="4"> <dateline rendition="#right">Mittwoch, den 21. April 1830.<lb/></dateline> <p>Ich nahm heute Abſchied von Goethe, indem die<lb/> Abreiſe nach Italien mit ſeinem Sohn dem Kammer¬<lb/> herrn auf morgen fruͤh beſtimmt war. Wir ſprachen<lb/> manches auf die Reiſe Bezuͤgliche durch, beſonders em¬<lb/> pfahl er mir, gut zu beobachten, und ihm dann und<lb/> wann zu ſchreiben.</p><lb/> <p>Ich fuͤhlte eine gewiſſe Ruͤhrung Goethe zu verlaſſen;<lb/> doch troͤſtete mich der Anblick ſeiner feſten Geſundheit,<lb/> und die Zuverſicht, ihn gluͤcklich wiederzuſehen.</p><lb/> <p>Als ich ging ſchenkte er mir ein Stammbuch, worin<lb/> er ſich mit folgenden Worten eingeſchrieben:</p><lb/> <lg type="poem"> <l>„Es geht voruͤber eh' ich's gewahr werde,</l><lb/> <l>Und verwandelt ſich eh' ich's merke.“</l><lb/> </lg> <p rendition="#right"><hi rendition="#g">Hiob</hi>.</p><lb/> <p rendition="#c">Den Reiſenden</p><lb/> <p>Weimar<lb/> den 21. April 1830.</p><lb/> <p rendition="#right"><hi rendition="#g">Goethe</hi>.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> <div n="4"> <dateline rendition="#right">Frankfurt, Sonnabend den 24. April 1830.<lb/></dateline> <p>Ich machte gegen eilf Uhr einen Spaziergang um<lb/> die Stadt und durch die Gaͤrten, nach dem Taunusge¬<lb/> birge zu, und freute mich an dieſer herrlichen Natur<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [206/0216]
Mittwoch, den 21. April 1830.
Ich nahm heute Abſchied von Goethe, indem die
Abreiſe nach Italien mit ſeinem Sohn dem Kammer¬
herrn auf morgen fruͤh beſtimmt war. Wir ſprachen
manches auf die Reiſe Bezuͤgliche durch, beſonders em¬
pfahl er mir, gut zu beobachten, und ihm dann und
wann zu ſchreiben.
Ich fuͤhlte eine gewiſſe Ruͤhrung Goethe zu verlaſſen;
doch troͤſtete mich der Anblick ſeiner feſten Geſundheit,
und die Zuverſicht, ihn gluͤcklich wiederzuſehen.
Als ich ging ſchenkte er mir ein Stammbuch, worin
er ſich mit folgenden Worten eingeſchrieben:
„Es geht voruͤber eh' ich's gewahr werde,
Und verwandelt ſich eh' ich's merke.“
Hiob.
Den Reiſenden
Weimar
den 21. April 1830.
Goethe.
Frankfurt, Sonnabend den 24. April 1830.
Ich machte gegen eilf Uhr einen Spaziergang um
die Stadt und durch die Gaͤrten, nach dem Taunusge¬
birge zu, und freute mich an dieſer herrlichen Natur
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