Eckarth, Friedrich: Chronica Oder Historische Beschreibung Des Dorffes Herwigsdorff. 1737.oder Land-Wasser in die Mandau/ darüber hat Anno 1694. E. E. Rath der Stadt Zittau eine gantz neue steinerne Brücke bauen lassen/ da sie vorhin nur höltzern gewesen/ bestehet nur aus einem Schwibbogen/ die nahe dabey über die Mandau gehende Brücke aber aus zwey Schwibbogen. Ferner hat es über dieses Uderwitzer-Wasser auf der Herwigsdorffer Grund und Boden/ doch nicht weit von Uderwitz/ noch eine steinerne Brücke/ insgemein die Land-Brücke genannt/ weil die Landstrasse von Zittau nach Uderwitz etc. darüber geht. Sie ist gebauet worden Anno 1603. und besteht aus einem Schwibbogen. Ehe nun die Mandau mit diesem Wasser vereiniget wird/ treibt sie die so genannte Scheibe-Mühle/ und hernach vereiniget die Stege-Mühle/ welche beyde Mühlen unten weiter vorkommen werden. Bey der Stege-Mühle geht ein grosser höltzerner mit Eichnen Jochen untersetzter Steg hinüber/ welchen die Herwigsdorffer Gemeine bauen und erhalten muß. So fließt auch bey der Stege-Mühle das Wasser die Ritsche Bach genannt/ welches im Ober- und Mittel-Herwigsdorff herunter kömmt/ und von Carpzovio bey Beschreibung der Mandau/ übergangen worden/ in die Mandau. Und hernach fliesset die Mandau auf Petau zu. Die gemeinsten Fische/ sowohl der Mandau/ als des Uderwitzer Wassers sind: Schmerlen/ Eldritzen/ Alten/ Barmen/ Kressen/ Hechte/ Steinbeissen/ Roth-Augen/ Weißfische. So fänget man auch bißweilen Karpen/ Ohlruppen/ Forellen und Perschken/ auch giebt es viel wohlschmeckende Krebse darinnen. Die gesetzten Fischer müssen jährlich einen gewissen Zinß entrichten. Ferner liegt das Dorff auf einem feinen und fruchtbaren Boden/ in welchem schönes Geträyde an Korn/ Weitzen/ Gersten/ Haber/ Erbsen/ Wicken wächset/ von welchen theils Bauern übrig und zu verkauffen haben. So wächset auch hier feiner Flachs/ und insonderheit schönes Kohl-Kraut/ dessen jährlich so oder Land-Wasser in die Mandau/ darüber hat Anno 1694. E. E. Rath der Stadt Zittau eine gantz neue steinerne Brücke bauen lassen/ da sie vorhin nur höltzern gewesen/ bestehet nur aus einem Schwibbogen/ die nahe dabey über die Mandau gehende Brücke aber aus zwey Schwibbogen. Ferner hat es über dieses Uderwitzer-Wasser auf der Herwigsdorffer Grund und Boden/ doch nicht weit von Uderwitz/ noch eine steinerne Brücke/ insgemein die Land-Brücke genannt/ weil die Landstrasse von Zittau nach Uderwitz etc. darüber geht. Sie ist gebauet worden Anno 1603. und besteht aus einem Schwibbogen. Ehe nun die Mandau mit diesem Wasser vereiniget wird/ treibt sie die so genannte Scheibe-Mühle/ und hernach vereiniget die Stege-Mühle/ welche beyde Mühlen unten weiter vorkommen werden. Bey der Stege-Mühle geht ein grosser höltzerner mit Eichnen Jochen untersetzter Steg hinüber/ welchen die Herwigsdorffer Gemeine bauen und erhalten muß. So fließt auch bey der Stege-Mühle das Wasser die Ritsche Bach genannt/ welches im Ober- und Mittel-Herwigsdorff herunter kömmt/ und von Carpzovio bey Beschreibung der Mandau/ übergangen worden/ in die Mandau. Und hernach fliesset die Mandau auf Petau zu. Die gemeinsten Fische/ sowohl der Mandau/ als des Uderwitzer Wassers sind: Schmerlen/ Eldritzen/ Alten/ Barmen/ Kressen/ Hechte/ Steinbeissen/ Roth-Augen/ Weißfische. So fänget man auch bißweilen Karpen/ Ohlruppen/ Forellen und Perschken/ auch giebt es viel wohlschmeckende Krebse darinnen. Die gesetzten Fischer müssen jährlich einen gewissen Zinß entrichten. Ferner liegt das Dorff auf einem feinen und fruchtbaren Boden/ in welchem schönes Geträyde an Korn/ Weitzen/ Gersten/ Haber/ Erbsen/ Wicken wächset/ von welchen theils Bauern übrig und zu verkauffen haben. 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Bey der Stege-Mühle geht ein grosser höltzerner mit Eichnen Jochen untersetzter Steg hinüber/ welchen die Herwigsdorffer Gemeine bauen und erhalten muß. So fließt auch bey der Stege-Mühle das Wasser die Ritsche Bach genannt/ welches im Ober- und Mittel-Herwigsdorff herunter kömmt/ und von <hi rendition="#aq">Carpzovio</hi> bey Beschreibung der Mandau/ übergangen worden/ in die Mandau. Und hernach fliesset die Mandau auf Petau zu. Die gemeinsten Fische/ sowohl der Mandau/ als des Uderwitzer Wassers sind: Schmerlen/ Eldritzen/ Alten/ Barmen/ Kressen/ Hechte/ Steinbeissen/ Roth-Augen/ Weißfische. So fänget man auch bißweilen Karpen/ Ohlruppen/ Forellen und Perschken/ auch giebt es viel wohlschmeckende Krebse darinnen. Die gesetzten Fischer müssen jährlich einen gewissen Zinß entrichten. Ferner liegt das Dorff auf einem feinen und fruchtbaren Boden/ in welchem schönes Geträyde an Korn/ Weitzen/ Gersten/ Haber/ Erbsen/ Wicken wächset/ von welchen theils Bauern übrig und zu verkauffen haben. So wächset auch hier feiner Flachs/ und insonderheit schönes Kohl-Kraut/ dessen jährlich so </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [5/0009]
oder Land-Wasser in die Mandau/ darüber hat Anno 1694. E. E. Rath der Stadt Zittau eine gantz neue steinerne Brücke bauen lassen/ da sie vorhin nur höltzern gewesen/ bestehet nur aus einem Schwibbogen/ die nahe dabey über die Mandau gehende Brücke aber aus zwey Schwibbogen. Ferner hat es über dieses Uderwitzer-Wasser auf der Herwigsdorffer Grund und Boden/ doch nicht weit von Uderwitz/ noch eine steinerne Brücke/ insgemein die Land-Brücke genannt/ weil die Landstrasse von Zittau nach Uderwitz etc. darüber geht. Sie ist gebauet worden Anno 1603. und besteht aus einem Schwibbogen. Ehe nun die Mandau mit diesem Wasser vereiniget wird/ treibt sie die so genannte Scheibe-Mühle/ und hernach vereiniget die Stege-Mühle/ welche beyde Mühlen unten weiter vorkommen werden. Bey der Stege-Mühle geht ein grosser höltzerner mit Eichnen Jochen untersetzter Steg hinüber/ welchen die Herwigsdorffer Gemeine bauen und erhalten muß. So fließt auch bey der Stege-Mühle das Wasser die Ritsche Bach genannt/ welches im Ober- und Mittel-Herwigsdorff herunter kömmt/ und von Carpzovio bey Beschreibung der Mandau/ übergangen worden/ in die Mandau. Und hernach fliesset die Mandau auf Petau zu. Die gemeinsten Fische/ sowohl der Mandau/ als des Uderwitzer Wassers sind: Schmerlen/ Eldritzen/ Alten/ Barmen/ Kressen/ Hechte/ Steinbeissen/ Roth-Augen/ Weißfische. So fänget man auch bißweilen Karpen/ Ohlruppen/ Forellen und Perschken/ auch giebt es viel wohlschmeckende Krebse darinnen. Die gesetzten Fischer müssen jährlich einen gewissen Zinß entrichten. Ferner liegt das Dorff auf einem feinen und fruchtbaren Boden/ in welchem schönes Geträyde an Korn/ Weitzen/ Gersten/ Haber/ Erbsen/ Wicken wächset/ von welchen theils Bauern übrig und zu verkauffen haben. So wächset auch hier feiner Flachs/ und insonderheit schönes Kohl-Kraut/ dessen jährlich so
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Zitationshilfe: | Eckarth, Friedrich: Chronica Oder Historische Beschreibung Des Dorffes Herwigsdorff. 1737, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckarth_chronica_1737/9>, abgerufen am 16.07.2024. |