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Eckarth, Friedrich: Chronica Oder Historische Beschreibung Des Dorffes Herwigsdorff. 1737.

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1720. den 22. Febr. starb den 24. dito drauf. Die Mutter dieser Kinder starb, bey der Geburth des letzten Kindes, und ward den 25. Febr. nebst den Töchterlein, so ihr in die Arme gegeben worden begraben, da ihr die Leich-Predigt M. Christian Gottlob Weise, über Ezech. 24. v. 16. hielte. Es starb mir Abends mein Weib, ihres Alters 28. Jahr 5. Monath und 5. Tage. (2) Anno 1722. im Junio, mit Fr. Anna Sabina, eine gebohrne Seiffertin, weyl. Christoph Herbergs, Gärtners und Sieb-Bodenmachers in Mittel-Herwigsdorff hinterlassene Witwe, mit der folgende 3. Söhne gezeuget, 1) Gottlob Eckarth, gebohren 1723. den 9. Jun. starb aber Anno 1727. den 3. May. 2) Gottlieb Eckarth, gebohren 1724. den 28. Nov. 3) Gottlob Eckarth, gebohren 1731. den 24. Jan. Sein Lebens-Wandel und seine unbeschreibliche Lust zu den Büchern (indem er eine schöne Bibliothec von allerhand raren Büchern, als Reise-Beschreibungen, Städte Chronicen etc. auch hat er bey 20. Jahren her, die Donner- und Feuer-Predigten gesammlet, nebst vielen andern Historischen und Genealogischen Büchern, von Theologischen Büchern, hat er auch sehr viele, darunter viele Leichen-Predigten gelesen und hinterlassen) ist oben von ihm selbst ausführlich beschrieben und dahero wird es nicht nöthig seyn, weiter etwas zugedencken, als nur noch von seinen schweren ausgestandenen Kranckheiten noch etwas zu melden: Von seiner Geburth an, biß 1709 habe ich von ihm von keiner Kranckheit was erzehlen hören, Anno 1709. in Frühlinge hatte er einige Zeit groß Seiten Stechen, so alle Tage eine Stunde anhielt, darzu kam im Sommer die rothe Ruhr, welche ihn ziemlich zu setzte, doch aber durch dienliche Artzneyen wieder gestillt wurde. Anno 1718. befand sich bey ihm eine starcke Blut-Stürtzung, die ihn so zu setzte, daß er 3/4 Jahr zu Hause bleiben muste, wurde aber doch durch Göttliche Hülffe und gute Medicamente wieder frisch und gesund. Anno 1724. um Weynachten bekam er groß Reissen in die Schenckel, welches 3. Wochen ohne aufhören anhielt. Anno 1732. befand sich bey ihm ein Blut-Auswurff, so auch abwechselte Weise continuirte, Anno 1735. im Febr. hat sich der Blut-Auswurff gäntzlich verlohren. Anno 1736. den 6. Jan. fand sich der Blut-Auswurff wieder, so auch so continuirte, biß auf den 13. Febr. frühe da eine Blut-Stürtzung erfolgete, und von der Zeit an, das Bette hüten müssen, sagte auch gleich bey der ersten Niederlage, daß es sein Ende wäre. In dieser seiner letzten Kranckheit hat er viel ausgestanden, weil er 10. Wochen Tag und Nacht meist sitzen müssen, dabey sehr geduldig gewesen,

1720. den 22. Febr. starb den 24. dito drauf. Die Mutter dieser Kinder starb, bey der Geburth des letzten Kindes, und ward den 25. Febr. nebst den Töchterlein, so ihr in die Arme gegeben worden begraben, da ihr die Leich-Predigt M. Christian Gottlob Weise, über Ezech. 24. v. 16. hielte. Es starb mir Abends mein Weib, ihres Alters 28. Jahr 5. Monath und 5. Tage. (2) Anno 1722. im Junio, mit Fr. Anna Sabina, eine gebohrne Seiffertin, weyl. Christoph Herbergs, Gärtners und Sieb-Bodenmachers in Mittel-Herwigsdorff hinterlassene Witwe, mit der folgende 3. Söhne gezeuget, 1) Gottlob Eckarth, gebohren 1723. den 9. Jun. starb aber Anno 1727. den 3. May. 2) Gottlieb Eckarth, gebohren 1724. den 28. Nov. 3) Gottlob Eckarth, gebohren 1731. den 24. Jan. Sein Lebens-Wandel und seine unbeschreibliche Lust zu den Büchern (indem er eine schöne Bibliothec von allerhand raren Büchern, als Reise-Beschreibungen, Städte Chronicen etc. auch hat er bey 20. Jahren her, die Donner- und Feuer-Predigten gesammlet, nebst vielen andern Historischen und Genealogischen Büchern, von Theologischen Büchern, hat er auch sehr viele, darunter viele Leichen-Predigten gelesen und hinterlassen) ist oben von ihm selbst ausführlich beschrieben und dahero wird es nicht nöthig seyn, weiter etwas zugedencken, als nur noch von seinen schweren ausgestandenen Kranckheiten noch etwas zu melden: Von seiner Geburth an, biß 1709 habe ich von ihm von keiner Kranckheit was erzehlen hören, Anno 1709. in Frühlinge hatte er einige Zeit groß Seiten Stechen, so alle Tage eine Stunde anhielt, darzu kam im Sommer die rothe Ruhr, welche ihn ziemlich zu setzte, doch aber durch dienliche Artzneyen wieder gestillt wurde. Anno 1718. befand sich bey ihm eine starcke Blut-Stürtzung, die ihn so zu setzte, daß er ¾ Jahr zu Hause bleiben muste, wurde aber doch durch Göttliche Hülffe und gute Medicamente wieder frisch und gesund. Anno 1724. um Weynachten bekam er groß Reissen in die Schenckel, welches 3. Wochen ohne aufhören anhielt. Anno 1732. befand sich bey ihm ein Blut-Auswurff, so auch abwechselte Weise continuirte, Anno 1735. im Febr. hat sich der Blut-Auswurff gäntzlich verlohren. Anno 1736. den 6. Jan. fand sich der Blut-Auswurff wieder, so auch so continuirte, biß auf den 13. Febr. frühe da eine Blut-Stürtzung erfolgete, und von der Zeit an, das Bette hüten müssen, sagte auch gleich bey der ersten Niederlage, daß es sein Ende wäre. In dieser seiner letzten Kranckheit hat er viel ausgestanden, weil er 10. Wochen Tag und Nacht meist sitzen müssen, dabey sehr geduldig gewesen,

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[178/0182] 1720. den 22. Febr. starb den 24. dito drauf. Die Mutter dieser Kinder starb, bey der Geburth des letzten Kindes, und ward den 25. Febr. nebst den Töchterlein, so ihr in die Arme gegeben worden begraben, da ihr die Leich-Predigt M. Christian Gottlob Weise, über Ezech. 24. v. 16. hielte. Es starb mir Abends mein Weib, ihres Alters 28. Jahr 5. Monath und 5. Tage. (2) Anno 1722. im Junio, mit Fr. Anna Sabina, eine gebohrne Seiffertin, weyl. Christoph Herbergs, Gärtners und Sieb-Bodenmachers in Mittel-Herwigsdorff hinterlassene Witwe, mit der folgende 3. Söhne gezeuget, 1) Gottlob Eckarth, gebohren 1723. den 9. Jun. starb aber Anno 1727. den 3. May. 2) Gottlieb Eckarth, gebohren 1724. den 28. Nov. 3) Gottlob Eckarth, gebohren 1731. den 24. Jan. Sein Lebens-Wandel und seine unbeschreibliche Lust zu den Büchern (indem er eine schöne Bibliothec von allerhand raren Büchern, als Reise-Beschreibungen, Städte Chronicen etc. auch hat er bey 20. Jahren her, die Donner- und Feuer-Predigten gesammlet, nebst vielen andern Historischen und Genealogischen Büchern, von Theologischen Büchern, hat er auch sehr viele, darunter viele Leichen-Predigten gelesen und hinterlassen) ist oben von ihm selbst ausführlich beschrieben und dahero wird es nicht nöthig seyn, weiter etwas zugedencken, als nur noch von seinen schweren ausgestandenen Kranckheiten noch etwas zu melden: Von seiner Geburth an, biß 1709 habe ich von ihm von keiner Kranckheit was erzehlen hören, Anno 1709. in Frühlinge hatte er einige Zeit groß Seiten Stechen, so alle Tage eine Stunde anhielt, darzu kam im Sommer die rothe Ruhr, welche ihn ziemlich zu setzte, doch aber durch dienliche Artzneyen wieder gestillt wurde. Anno 1718. befand sich bey ihm eine starcke Blut-Stürtzung, die ihn so zu setzte, daß er ¾ Jahr zu Hause bleiben muste, wurde aber doch durch Göttliche Hülffe und gute Medicamente wieder frisch und gesund. Anno 1724. um Weynachten bekam er groß Reissen in die Schenckel, welches 3. Wochen ohne aufhören anhielt. Anno 1732. befand sich bey ihm ein Blut-Auswurff, so auch abwechselte Weise continuirte, Anno 1735. im Febr. hat sich der Blut-Auswurff gäntzlich verlohren. Anno 1736. den 6. Jan. fand sich der Blut-Auswurff wieder, so auch so continuirte, biß auf den 13. Febr. frühe da eine Blut-Stürtzung erfolgete, und von der Zeit an, das Bette hüten müssen, sagte auch gleich bey der ersten Niederlage, daß es sein Ende wäre. In dieser seiner letzten Kranckheit hat er viel ausgestanden, weil er 10. Wochen Tag und Nacht meist sitzen müssen, dabey sehr geduldig gewesen,

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Zitationshilfe: Eckarth, Friedrich: Chronica Oder Historische Beschreibung Des Dorffes Herwigsdorff. 1737, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckarth_chronica_1737/182>, abgerufen am 24.11.2024.