Eckarth, Friedrich: Chronica Oder Historische Beschreibung Des Dorffes Herwigsdorff. 1737.Hanß Kühn aus der Scheibe ein junger Gesell, und der der fallenden Sucht zugethan gewesen, vorm Zittauischen Weberthore bey einem Schmiede in der Haußthüre gestanden, und hat zugeschauet, wie der Schmied, alte verrostete Mußqveten Läuffe, die derselbe von denen Moscowitern die damahls in Zittau in Qvartier lagen, an sich gehandelt hatte, ins Feuer legte und ausbrante. Unversehens aber gehet ein alter verborgner Schuß davon los, und trift Kühnen ins Bein, welcher weil Epilepsia gleich mitte zuschleget, auf der Stelle des Todes ist. Ward drauf heraus geführet, und hier begraben. 13) Von Kiefern-Stock ertödtete. Anno 1712. den 18. Apr. (als Tages nach den grausamen Sturmwinde, der oben p. 136. beschrieben ist) gehet Nachmittags drauf Tobias Roscher, ein Gärtner, Koch und Schlächter in der Scheibe (oben gedachten Meyers nechster Nachbar) sonst ein stiller Mann, der nicht viel von Worten, seines Alters 41. Jahr und etliche Wochen, nebst seinen Dienst-Jungen Hansen, Hanß Stübners Häußlers in der Scheibe Sohn, 18. Jahr weniger etliche Wochen alt, auf sein Feld, willens eine ausgerissene Kiefer von Stocke zu sägen, unter wehrenden Sägen aber, schiebet der mit vieler Erde belästigte Stock, welcher oben, die Kiefer aber Bergab lag, fort, und tödtet beye erbärmlich. Den Mann hatte vielleicht eine loßreissende Wurtzel des Stockes aufs Hertz geschlagen, denn er saß als man ihn fand, nicht weit vom Stocke auf einen am Berge gehenden Steige, und war todt. Der Junge aber stackte untern Stocke und dessen Erde, und war ihm das Genicke entzwey. Sie wurden hierauf den 19. dito von denen Löbl. Stadt-Gerichten, in Beysein Hrn. D. Möllers besichtiget. Den 21. dito hielt ihnen unser Ehrwürdiger alter Hr. M. Johann George Weise, bey sehr Volckreicher Versammlung eine Leichen-Predigt, über Röm. 14. v. 7. Unser keinner etc. Er verließ ein schwanger Weib (dieser Posthumus lebet noch, und heist Tobias) und drey Söhne. 14) Durch Schiefern gestorben. Anno 1729. den 29. Nov. starb Hanß Engelmann Bauer in Mitteldorff, ein starcker und frischer Hanß Kühn aus der Scheibe ein junger Gesell, und der der fallenden Sucht zugethan gewesen, vorm Zittauischen Weberthore bey einem Schmiede in der Haußthüre gestanden, und hat zugeschauet, wie der Schmied, alte verrostete Mußqveten Läuffe, die derselbe von denen Moscowitern die damahls in Zittau in Qvartier lagen, an sich gehandelt hatte, ins Feuer legte und ausbrante. Unversehens aber gehet ein alter verborgner Schuß davon los, und trift Kühnen ins Bein, welcher weil Epilepsia gleich mitte zuschleget, auf der Stelle des Todes ist. Ward drauf heraus geführet, und hier begraben. 13) Von Kiefern-Stock ertödtete. Anno 1712. den 18. Apr. (als Tages nach den grausamen Sturmwinde, der oben p. 136. beschrieben ist) gehet Nachmittags drauf Tobias Roscher, ein Gärtner, Koch und Schlächter in der Scheibe (oben gedachten Meyers nechster Nachbar) sonst ein stiller Mann, der nicht viel von Worten, seines Alters 41. Jahr und etliche Wochen, nebst seinen Dienst-Jungen Hansen, Hanß Stübners Häußlers in der Scheibe Sohn, 18. Jahr weniger etliche Wochen alt, auf sein Feld, willens eine ausgerissene Kiefer von Stocke zu sägen, unter wehrenden Sägen aber, schiebet der mit vieler Erde belästigte Stock, welcher oben, die Kiefer aber Bergab lag, fort, und tödtet beye erbärmlich. Den Mann hatte vielleicht eine loßreissende Wurtzel des Stockes aufs Hertz geschlagen, denn er saß als man ihn fand, nicht weit vom Stocke auf einen am Berge gehenden Steige, und war todt. Der Junge aber stackte untern Stocke und dessen Erde, und war ihm das Genicke entzwey. Sie wurden hierauf den 19. dito von denen Löbl. Stadt-Gerichten, in Beysein Hrn. D. Möllers besichtiget. Den 21. dito hielt ihnen unser Ehrwürdiger alter Hr. M. Johann George Weise, bey sehr Volckreicher Versammlung eine Leichen-Predigt, über Röm. 14. v. 7. Unser keinner etc. Er verließ ein schwanger Weib (dieser Posthumus lebet noch, und heist Tobias) und drey Söhne. 14) Durch Schiefern gestorben. Anno 1729. den 29. 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13) Von Kiefern-Stock ertödtete. Anno 1712. den 18. Apr. (als Tages nach den grausamen Sturmwinde, der oben p. 136. beschrieben ist) gehet Nachmittags drauf Tobias Roscher, ein Gärtner, Koch und Schlächter in der Scheibe (oben gedachten Meyers nechster Nachbar) sonst ein stiller Mann, der nicht viel von Worten, seines Alters 41. Jahr und etliche Wochen, nebst seinen Dienst-Jungen Hansen, Hanß Stübners Häußlers in der Scheibe Sohn, 18. Jahr weniger etliche Wochen alt, auf sein Feld, willens eine ausgerissene Kiefer von Stocke zu sägen, unter wehrenden Sägen aber, schiebet der mit vieler Erde belästigte Stock, welcher oben, die Kiefer aber Bergab lag, fort, und tödtet beye erbärmlich. Den Mann hatte vielleicht eine loßreissende Wurtzel des Stockes aufs Hertz geschlagen, denn er saß als man ihn fand, nicht weit vom Stocke auf einen am Berge gehenden Steige, und war todt. Der Junge aber stackte untern Stocke und dessen Erde, und war ihm das Genicke entzwey. Sie wurden hierauf den 19. dito von denen Löbl. Stadt-Gerichten, in Beysein Hrn. D. Möllers besichtiget. Den 21. dito hielt ihnen unser Ehrwürdiger alter Hr. M. Johann George Weise, bey sehr Volckreicher Versammlung eine Leichen-Predigt, über Röm. 14. v. 7. Unser keinner etc. Er verließ ein schwanger Weib (dieser Posthumus lebet noch, und heist Tobias) und drey Söhne.
14) Durch Schiefern gestorben. Anno 1729. den 29. Nov. starb Hanß Engelmann Bauer in Mitteldorff, ein starcker und frischer
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