Eckarth, Gotthülff Traugott: Chronica, oder: historische Beschreibung des Dorffes Bertzdorff, eine halbe Meile von Zittau in der Ober-Lausitz gelegen. Herwigsdorff, 1749.gewesen, und wünsche, daß sie der liebe GOtt hier in der Zeit, und dort hernach in Ewigkeit begnadigen wolle. Bey Beschluß dieser Vorrede kan ich nicht umhin, dem geehrtesten Leser mein Vorhaben und Anliegen zu entdecken: Es geschiehet dieses Vorhaben nicht darum, daß ich mir einen Nahmen machen wolte, ich gebe auch das Werck nicht dafür aus, dieweil es kein gelehrtes, sondern nach der einfältigen Schreib-Art schlechtes Werck ist, als bitte die Herren Liebhaber ganz freundlich, sie wollen die Fehler nicht zu scharff censiren, sondern mir zu gute halten, und dabey bedencken, daß bey Colligirung historischer Nachrichten gar leicht geschehen ist: es ist auch seithero mein Vornehmen nicht gewesen, weiter etwas drucken zu lassen, so muß ichs doch Göttlicher Schickung zuschreiben, weil ich den lieben GOtt hertzlich angeruffen, er solte mir doch bey meinen mühsamen Zustande, da ich bey meiner Preßhaftigkeit mein Brod nicht zu verdienen wuste, einen Weg zeigen, damit ich mich nebst den Meinigen ehrlich und GOtt wohlgefällig durchbringen könnte, wie ich nun mit diesen Gedancken umgieng, hat mir vielmahl Nachtzeit von Schreiben und Colligirung der Geschichte geträumet, habe also in Nahmen GOttes die Schreib-Feder ergriffen, und meines seel. Vaters Sammlungen zusammen gesucht, und in Ordnung gebracht: Also will ich mit der Hülffe des lieben GOttes eines und das andere nach und nach bekannt machen. Ich bitte den lieben GOtt, wo es seinen göttlichen Willen gemäß, er wolte mir fernerhin bey meinen Verrichtungen Beystand leisten, und mir nach seinen gnädigen Wohlgefallen, aus seiner milden Vater-Hand, mein stückgen Brod bescheren, und mir, wo es mir anders gut und seelig ist, gute Gönner und Wohlthäter erwecken, die sich meiner und meines Vorhabens annehmen, damit ich ja ehrlich und christlich durch die Welt kommen möge, welches mein Absehen und Begehren ist. Nun der liebe GOtt helffe mir, wie auch den geehrtesten und werthgeschätzten Leser, nach diesem irrdischen Leben, ins ewige Freuden-Leben; solches wünschet und begehret Gotthülf Traugott Eckarth. gewesen, und wünsche, daß sie der liebe GOtt hier in der Zeit, und dort hernach in Ewigkeit begnadigen wolle. Bey Beschluß dieser Vorrede kan ich nicht umhin, dem geehrtesten Leser mein Vorhaben und Anliegen zu entdecken: Es geschiehet dieses Vorhaben nicht darum, daß ich mir einen Nahmen machen wolte, ich gebe auch das Werck nicht dafür aus, dieweil es kein gelehrtes, sondern nach der einfältigen Schreib-Art schlechtes Werck ist, als bitte die Herren Liebhaber ganz freundlich, sie wollen die Fehler nicht zu scharff censiren, sondern mir zu gute halten, und dabey bedencken, daß bey Colligirung historischer Nachrichten gar leicht geschehen ist: es ist auch seithero mein Vornehmen nicht gewesen, weiter etwas drucken zu lassen, so muß ichs doch Göttlicher Schickung zuschreiben, weil ich den lieben GOtt hertzlich angeruffen, er solte mir doch bey meinen mühsamen Zustande, da ich bey meiner Preßhaftigkeit mein Brod nicht zu verdienen wuste, einen Weg zeigen, damit ich mich nebst den Meinigen ehrlich und GOtt wohlgefällig durchbringen könnte, wie ich nun mit diesen Gedancken umgieng, hat mir vielmahl Nachtzeit von Schreiben und Colligirung der Geschichte geträumet, habe also in Nahmen GOttes die Schreib-Feder ergriffen, und meines seel. Vaters Sammlungen zusammen gesucht, und in Ordnung gebracht: Also will ich mit der Hülffe des lieben GOttes eines und das andere nach und nach bekannt machen. Ich bitte den lieben GOtt, wo es seinen göttlichen Willen gemäß, er wolte mir fernerhin bey meinen Verrichtungen Beystand leisten, und mir nach seinen gnädigen Wohlgefallen, aus seiner milden Vater-Hand, mein stückgen Brod bescheren, und mir, wo es mir anders gut und seelig ist, gute Gönner und Wohlthäter erwecken, die sich meiner und meines Vorhabens annehmen, damit ich ja ehrlich und christlich durch die Welt kommen möge, welches mein Absehen und Begehren ist. Nun der liebe GOtt helffe mir, wie auch den geehrtesten und werthgeschätzten Leser, nach diesem irrdischen Leben, ins ewige Freuden-Leben; solches wünschet und begehret Gotthülf Traugott Eckarth. <TEI> <text> <front> <div type="preface" n="1"> <p><pb facs="#f0005" n="5"/> gewesen, und wünsche, daß sie der liebe GOtt hier in der Zeit, und dort hernach in Ewigkeit begnadigen wolle.</p> <p>Bey Beschluß dieser Vorrede kan ich nicht umhin, dem geehrtesten Leser mein Vorhaben und Anliegen zu entdecken: Es geschiehet dieses Vorhaben nicht darum, daß ich mir einen Nahmen machen wolte, ich gebe auch das Werck nicht dafür aus, dieweil es kein gelehrtes, sondern nach der einfältigen Schreib-Art schlechtes Werck ist, als bitte die Herren Liebhaber ganz freundlich, sie wollen die Fehler nicht zu scharff censiren, sondern mir zu gute halten, und dabey bedencken, daß bey Colligirung historischer Nachrichten gar leicht geschehen ist: es ist auch seithero mein Vornehmen nicht gewesen, weiter etwas drucken zu lassen, so muß ichs doch Göttlicher Schickung zuschreiben, weil ich den lieben GOtt hertzlich angeruffen, er solte mir doch bey meinen mühsamen Zustande, da ich bey meiner Preßhaftigkeit mein Brod nicht zu verdienen wuste, einen Weg zeigen, damit ich mich nebst den Meinigen ehrlich und GOtt wohlgefällig durchbringen könnte, wie ich nun mit diesen Gedancken umgieng, hat mir vielmahl Nachtzeit von Schreiben und Colligirung der Geschichte geträumet, habe also in Nahmen GOttes die Schreib-Feder ergriffen, und meines seel. Vaters Sammlungen zusammen gesucht, und in Ordnung gebracht: Also will ich mit der Hülffe des lieben GOttes eines und das andere nach und nach bekannt machen. Ich bitte den lieben GOtt, wo es seinen göttlichen Willen gemäß, er wolte mir fernerhin bey meinen Verrichtungen Beystand leisten, und mir nach seinen gnädigen Wohlgefallen, aus seiner milden Vater-Hand, mein stückgen Brod bescheren, und mir, wo es mir anders gut und seelig ist, gute Gönner und Wohlthäter erwecken, die sich meiner und meines Vorhabens annehmen, damit ich ja ehrlich und christlich durch die Welt kommen möge, welches mein Absehen und Begehren ist. Nun der liebe GOtt helffe mir, wie auch den geehrtesten und werthgeschätzten Leser, nach diesem irrdischen Leben, ins ewige Freuden-Leben; solches wünschet und begehret</p> <p rendition="#right">Gotthülf Traugott Eckarth.</p> </div> </front> </text> </TEI> [5/0005]
gewesen, und wünsche, daß sie der liebe GOtt hier in der Zeit, und dort hernach in Ewigkeit begnadigen wolle.
Bey Beschluß dieser Vorrede kan ich nicht umhin, dem geehrtesten Leser mein Vorhaben und Anliegen zu entdecken: Es geschiehet dieses Vorhaben nicht darum, daß ich mir einen Nahmen machen wolte, ich gebe auch das Werck nicht dafür aus, dieweil es kein gelehrtes, sondern nach der einfältigen Schreib-Art schlechtes Werck ist, als bitte die Herren Liebhaber ganz freundlich, sie wollen die Fehler nicht zu scharff censiren, sondern mir zu gute halten, und dabey bedencken, daß bey Colligirung historischer Nachrichten gar leicht geschehen ist: es ist auch seithero mein Vornehmen nicht gewesen, weiter etwas drucken zu lassen, so muß ichs doch Göttlicher Schickung zuschreiben, weil ich den lieben GOtt hertzlich angeruffen, er solte mir doch bey meinen mühsamen Zustande, da ich bey meiner Preßhaftigkeit mein Brod nicht zu verdienen wuste, einen Weg zeigen, damit ich mich nebst den Meinigen ehrlich und GOtt wohlgefällig durchbringen könnte, wie ich nun mit diesen Gedancken umgieng, hat mir vielmahl Nachtzeit von Schreiben und Colligirung der Geschichte geträumet, habe also in Nahmen GOttes die Schreib-Feder ergriffen, und meines seel. Vaters Sammlungen zusammen gesucht, und in Ordnung gebracht: Also will ich mit der Hülffe des lieben GOttes eines und das andere nach und nach bekannt machen. Ich bitte den lieben GOtt, wo es seinen göttlichen Willen gemäß, er wolte mir fernerhin bey meinen Verrichtungen Beystand leisten, und mir nach seinen gnädigen Wohlgefallen, aus seiner milden Vater-Hand, mein stückgen Brod bescheren, und mir, wo es mir anders gut und seelig ist, gute Gönner und Wohlthäter erwecken, die sich meiner und meines Vorhabens annehmen, damit ich ja ehrlich und christlich durch die Welt kommen möge, welches mein Absehen und Begehren ist. Nun der liebe GOtt helffe mir, wie auch den geehrtesten und werthgeschätzten Leser, nach diesem irrdischen Leben, ins ewige Freuden-Leben; solches wünschet und begehret
Gotthülf Traugott Eckarth.
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Zitationshilfe: | Eckarth, Gotthülff Traugott: Chronica, oder: historische Beschreibung des Dorffes Bertzdorff, eine halbe Meile von Zittau in der Ober-Lausitz gelegen. Herwigsdorff, 1749, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckarth_bertzdorff_1749/5>, abgerufen am 16.02.2025. |