Eckarth, Gotthülff Traugott: Chronica, oder: historische Beschreibung des Dorffes Bertzdorff, eine halbe Meile von Zittau in der Ober-Lausitz gelegen. Herwigsdorff, 1749.Austragung der Leiche aus der Kirche: Mit Fried und Freud ich fahr dahin. Beym Grabe: Hier lieg ich in der Erden Schoß. XIII. M. Johann Friedrich May. M. Johann Friedrich May war gebohren in Zittau An. 1660. den 25. Aug. Mittags um 1. Uhr. Sein Vater war Herr Caspar May, alter Bürger am Topffmarckte, die Mutter Fr. Rosina, gebohrne Kotzianin. Seine fürnehmste Studia übte er mit guten Success in dem Zittauischen Gymnasio: von dannen er An. 1682. den 26. May die Universität Wittenberg gezogen, und daselbst in Philosophicis, Theologicis, und Homilericis allen getreuen Unterricht genossen hat. An. 1685. reisete er zu seinen väterlichen Freunden nach Magdeburg, predigte auch unterschiedliche mahl zu Hohentottleben, wo sein Herr Großvater Caspar May Pfarr gewesen. An. 1686. erfuhr er seiner Eltern Todt, reiste doch nach Wittenberg, u. promovirte in Magistrum. Von An. 1688. unterrichtete er 2. Jahr bey Hrn. M. Elia Wüntschen, Pfarrer in Groß-Schönau, dessen Jugend, übete sich nachdem in Zittau in predigen, biß er 1692. zum Pastore in Türchau beruffen ward, und Dom. XX. post Trin. seine Anzugs-Predigt hielte, lehrte allda 29. Jahr und 3. Monath, und ward An. 1722. zum Pastorat in Bertzdorff beruffen, auch Dom, III. post Epiph. installiret, wo er biß an sein Ende 12 Jahr, 19 Wochen gelehret hat. An. 1693. den 21. Apr. heyrathete er Jgf. Anna Eleonora, Hrn. Friedrich Gerbers, Med. Doct. und Pract. in Zittau Tochter, welche nach seinem Tode in Zittau gestorben ist, die ihn 2. Söhne und 2 Töchter gebohren hat. Der älteste Sohn, Carl Friedrich May, starb in zarter Kindheit: der andere Sohn, Herr M. Johann Friedrich May, befindet sich seit 1718 mit guter Reputation seiner Gelehrsamkeit in Leipzig. Die älteste Tochter, Fr. Christiana Eleonora, Herrn M. Johann Gottfried Keyls, Diacono zu Hirschfelde, hinterlassene Wittwe, lebet anitzo in Zittau, die jüngste aber, Fr. Johanna Emerentia, ward verehliget an Herrn M. Johann Christian Richtern, Pastore in Herwigsdorff, starb An. 1738. Austragung der Leiche aus der Kirche: Mit Fried und Freud ich fahr dahin. Beym Grabe: Hier lieg ich in der Erden Schoß. XIII. M. Johann Friedrich May. M. Johann Friedrich May war gebohren in Zittau An. 1660. den 25. Aug. Mittags um 1. Uhr. Sein Vater war Herr Caspar May, alter Bürger am Topffmarckte, die Mutter Fr. Rosina, gebohrne Kotzianin. Seine fürnehmste Studia übte er mit guten Success in dem Zittauischen Gymnasio: von dannen er An. 1682. den 26. May die Universität Wittenberg gezogen, und daselbst in Philosophicis, Theologicis, und Homilericis allen getreuen Unterricht genossen hat. An. 1685. reisete er zu seinen väterlichen Freunden nach Magdeburg, predigte auch unterschiedliche mahl zu Hohentottleben, wo sein Herr Großvater Caspar May Pfarr gewesen. An. 1686. erfuhr er seiner Eltern Todt, reiste doch nach Wittenberg, u. promovirte in Magistrum. Von An. 1688. unterrichtete er 2. Jahr bey Hrn. M. Elia Wüntschen, Pfarrer in Groß-Schönau, dessen Jugend, übete sich nachdem in Zittau in predigen, biß er 1692. zum Pastore in Türchau beruffen ward, und Dom. XX. post Trin. seine Anzugs-Predigt hielte, lehrte allda 29. Jahr und 3. Monath, und ward An. 1722. zum Pastorat in Bertzdorff beruffen, auch Dom, III. post Epiph. installiret, wo er biß an sein Ende 12 Jahr, 19 Wochen gelehret hat. An. 1693. den 21. Apr. heyrathete er Jgf. Anna Eleonora, Hrn. Friedrich Gerbers, Med. Doct. und Pract. in Zittau Tochter, welche nach seinem Tode in Zittau gestorben ist, die ihn 2. Söhne und 2 Töchter gebohren hat. Der älteste Sohn, Carl Friedrich May, starb in zarter Kindheit: der andere Sohn, Herr M. Johann Friedrich May, befindet sich seit 1718 mit guter Reputation seiner Gelehrsamkeit in Leipzig. Die älteste Tochter, Fr. Christiana Eleonora, Herrn M. Johann Gottfried Keyls, Diacono zu Hirschfelde, hinterlassene Wittwe, lebet anitzo in Zittau, die jüngste aber, Fr. Johanna Emerentia, ward verehliget an Herrn M. Johann Christian Richtern, Pastore in Herwigsdorff, starb An. 1738. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0032" n="32"/> Austragung der Leiche aus der Kirche: Mit Fried und Freud ich fahr dahin. Beym Grabe: Hier lieg ich in der Erden Schoß.</p> </div> <div n="3"> <head>XIII. <hi rendition="#aq">M.</hi> Johann Friedrich May.</head><lb/> <p><hi rendition="#aq">M.</hi> Johann Friedrich May war gebohren in Zittau An. 1660. den 25. Aug. Mittags um 1. Uhr. Sein Vater war Herr Caspar May, alter Bürger am Topffmarckte, die Mutter Fr. Rosina, gebohrne Kotzianin. Seine fürnehmste <hi rendition="#aq">Studia</hi> übte er mit guten <hi rendition="#aq">Success</hi> in dem Zittauischen <hi rendition="#aq">Gymnasio</hi>: von dannen er An. 1682. den 26. 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Austragung der Leiche aus der Kirche: Mit Fried und Freud ich fahr dahin. Beym Grabe: Hier lieg ich in der Erden Schoß.
XIII. M. Johann Friedrich May.
M. Johann Friedrich May war gebohren in Zittau An. 1660. den 25. Aug. Mittags um 1. Uhr. Sein Vater war Herr Caspar May, alter Bürger am Topffmarckte, die Mutter Fr. Rosina, gebohrne Kotzianin. Seine fürnehmste Studia übte er mit guten Success in dem Zittauischen Gymnasio: von dannen er An. 1682. den 26. May die Universität Wittenberg gezogen, und daselbst in Philosophicis, Theologicis, und Homilericis allen getreuen Unterricht genossen hat. An. 1685. reisete er zu seinen väterlichen Freunden nach Magdeburg, predigte auch unterschiedliche mahl zu Hohentottleben, wo sein Herr Großvater Caspar May Pfarr gewesen. An. 1686. erfuhr er seiner Eltern Todt, reiste doch nach Wittenberg, u. promovirte in Magistrum. Von An. 1688. unterrichtete er 2. Jahr bey Hrn. M. Elia Wüntschen, Pfarrer in Groß-Schönau, dessen Jugend, übete sich nachdem in Zittau in predigen, biß er 1692. zum Pastore in Türchau beruffen ward, und Dom. XX. post Trin. seine Anzugs-Predigt hielte, lehrte allda 29. Jahr und 3. Monath, und ward An. 1722. zum Pastorat in Bertzdorff beruffen, auch Dom, III. post Epiph. installiret, wo er biß an sein Ende 12 Jahr, 19 Wochen gelehret hat. An. 1693. den 21. Apr. heyrathete er Jgf. Anna Eleonora, Hrn. Friedrich Gerbers, Med. Doct. und Pract. in Zittau Tochter, welche nach seinem Tode in Zittau gestorben ist, die ihn 2. Söhne und 2 Töchter gebohren hat. Der älteste Sohn, Carl Friedrich May, starb in zarter Kindheit: der andere Sohn, Herr M. Johann Friedrich May, befindet sich seit 1718 mit guter Reputation seiner Gelehrsamkeit in Leipzig. Die älteste Tochter, Fr. Christiana Eleonora, Herrn M. Johann Gottfried Keyls, Diacono zu Hirschfelde, hinterlassene Wittwe, lebet anitzo in Zittau, die jüngste aber, Fr. Johanna Emerentia, ward verehliget an Herrn M. Johann Christian Richtern, Pastore in Herwigsdorff, starb An. 1738.
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Zitationshilfe: | Eckarth, Gotthülff Traugott: Chronica, oder: historische Beschreibung des Dorffes Bertzdorff, eine halbe Meile von Zittau in der Ober-Lausitz gelegen. Herwigsdorff, 1749, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/eckarth_bertzdorff_1749/32>, abgerufen am 17.07.2024. |