Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864.zu Ehren der Göttin, wie sie sagen, in süßer Liebe ver- "Grad' wie zu Babylon am Feste der Mylitta" *). "An den Küsten von Kypros herrscht dieselbe Ge- "Zopyros wird der Krankheit des Bartja nicht zür- "Und sich länger im Haine der Kybele, als an der "O nein! Zopyros ist der treuste, aufopferungs- "Aber der treuloseste aller Liebhaber." "Leider; und doch freue ich mich sehr darauf, den "Er wird jene trüben Launen, denen Du jetzt so oft "Jch werde mich mit aller Kraft bemühen, dieselben "Das wird schwer halten!" "Sei es! Jene Stimmungen, welche Du mit Recht *) Her. I. 200.
zu Ehren der Göttin, wie ſie ſagen, in ſüßer Liebe ver- „Grad’ wie zu Babylon am Feſte der Mylitta“ *). „An den Küſten von Kypros herrſcht dieſelbe Ge- „Zopyros wird der Krankheit des Bartja nicht zür- „Und ſich länger im Haine der Kybele, als an der „O nein! Zopyros iſt der treuſte, aufopferungs- „Aber der treuloſeſte aller Liebhaber.“ „Leider; und doch freue ich mich ſehr darauf, den „Er wird jene trüben Launen, denen Du jetzt ſo oft „Jch werde mich mit aller Kraft bemühen, dieſelben „Das wird ſchwer halten!“ „Sei es! Jene Stimmungen, welche Du mit Recht *) Her. I. 200.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0071" n="61"/> zu Ehren der Göttin, wie ſie ſagen, in ſüßer Liebe ver-<lb/> einen.“</p><lb/> <p>„Grad’ wie zu Babylon am Feſte der Mylitta“ <note place="foot" n="*)">Her. <hi rendition="#aq">I.</hi> 200.</note>.</p><lb/> <p>„An den Küſten von Kypros herrſcht dieſelbe Ge-<lb/> wohnheit <hi rendition="#sup">38</hi>). Als ich dort auf meiner Heimfahrt von<lb/> Aegypten landete, empfing mich eine Schaar der ſchönſten<lb/> Mädchen mit ſüßen Geſängen und führte mich, tanzend<lb/> und Cymbeln ſchlagend, in den Hain ihrer Göttin. Dort<lb/> mußte ich einige Goldſtücke niederlegen und wurde dann<lb/> von dem holdſeligſten Kinde, das Du Dir denken kannſt,<lb/> in ein duftendes Zelt von Purpurſtoff geführt, woſelbſt<lb/> ein Lager von Roſen und Lilienblättern uns aufnahm.“ —</p><lb/> <p>„Zopyros wird der Krankheit des Bartja nicht zür-<lb/> nen.“</p><lb/> <p>„Und ſich länger im Haine der Kybele, als an der<lb/> Seite des Leidenden aufhalten.“</p><lb/> <p>„O nein! Zopyros iſt der treuſte, aufopferungs-<lb/> fähigſte Freund!“</p><lb/> <p>„Aber der treuloſeſte aller Liebhaber.“</p><lb/> <p>„Leider; und doch freue ich mich ſehr darauf, den<lb/> heiteren Kumpan wiederzuſehen.“</p><lb/> <p>„Er wird jene trüben Launen, denen Du jetzt ſo oft<lb/> verfällſt, nicht mehr aufkommen laſſen.“</p><lb/> <p>„Jch werde mich mit aller Kraft bemühen, dieſelben<lb/> zu unterdrücken.“</p><lb/> <p>„Das wird ſchwer halten!“</p><lb/> <p>„Sei es! Jene Stimmungen, welche Du mit Recht<lb/> tadelſt, haben, wie Du weißt, ihren Grund, und dennoch<lb/> bin ich ſicher, dieſelben überwinden zu können. Kröſus<lb/> ſagt, man ſei nur übel gelaunt, wenn man zu träge oder<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [61/0071]
zu Ehren der Göttin, wie ſie ſagen, in ſüßer Liebe ver-
einen.“
„Grad’ wie zu Babylon am Feſte der Mylitta“ *).
„An den Küſten von Kypros herrſcht dieſelbe Ge-
wohnheit 38). Als ich dort auf meiner Heimfahrt von
Aegypten landete, empfing mich eine Schaar der ſchönſten
Mädchen mit ſüßen Geſängen und führte mich, tanzend
und Cymbeln ſchlagend, in den Hain ihrer Göttin. Dort
mußte ich einige Goldſtücke niederlegen und wurde dann
von dem holdſeligſten Kinde, das Du Dir denken kannſt,
in ein duftendes Zelt von Purpurſtoff geführt, woſelbſt
ein Lager von Roſen und Lilienblättern uns aufnahm.“ —
„Zopyros wird der Krankheit des Bartja nicht zür-
nen.“
„Und ſich länger im Haine der Kybele, als an der
Seite des Leidenden aufhalten.“
„O nein! Zopyros iſt der treuſte, aufopferungs-
fähigſte Freund!“
„Aber der treuloſeſte aller Liebhaber.“
„Leider; und doch freue ich mich ſehr darauf, den
heiteren Kumpan wiederzuſehen.“
„Er wird jene trüben Launen, denen Du jetzt ſo oft
verfällſt, nicht mehr aufkommen laſſen.“
„Jch werde mich mit aller Kraft bemühen, dieſelben
zu unterdrücken.“
„Das wird ſchwer halten!“
„Sei es! Jene Stimmungen, welche Du mit Recht
tadelſt, haben, wie Du weißt, ihren Grund, und dennoch
bin ich ſicher, dieſelben überwinden zu können. Kröſus
ſagt, man ſei nur übel gelaunt, wenn man zu träge oder
*) Her. I. 200.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |