Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864.52. (S. 84.) Wie eifrig sich die Griechen zum Markte drängten, beweist folgendes Geschichtchen, welches Strabo erzählt: "Ein Flöten- spieler zu Jasos wurde von all' seinen Zuhörern verlassen, sobald die Glocke zum Markte rief. Nur Einer blieb bei ihm. Der Musikant dankte demselben, daß er sich nicht habe durch die Glocke im Zuhören stören lassen. ,Ach' -- rief der Mann -- ,es hat also schon geläutet?!' und lief gleichfalls fort." 53. (S. 84.) Okeia "das Schnelle." Böckh, Staatshaushalt der Athener III. 93. 54. (S. 85.) Die verschiedenen Waaren wurden in begränzten Abtheilungen (kukloi) feilgeboten. Der Platz der Blumenverkäuferinnen, welche im Allgemeinen für leichtsinnige Mädchen galten, hieß der Myr- tenmarkt. Aristoph. Thesmoph. 448. Becker, Charikles II. S. 156. 55. (S. 86.) Bei dieser Stelle haben wir an folgendes Epigramm des Dionysios gedacht: "Du mit Rosen im Korb, was, rosiges Mädchen, verkaufst Du? Rosen? Dich selbst? -- o sprich! oder auch beides zugleich?" F. Jakobs, Gr. Blumenlese IX. 51. Ein Goldstück war eine sehr hohe Zahlung. Bei Aristophanes in den Acharnern bietet der Sklave des Lamachos einen lächerlich hohen Preis, als er für einen fetten Aal von Kopai 3 Drachmen (221/2 Silbergroschen), für ein Paar Krametsvögel 1 Drachme (71/2 Sgr.) geben will. 56. (S. 87.) Selbst vornehme Griechen verschmähten es nicht, von ihren Sklaven begleitet Einkäufe auf dem Markte zu machen. Dagegen konnten ehrbare Hausfrauen denselben nicht besuchen. Ge- wöhnlich schickte man Sklavinnen zum Einkaufen aus. Becker, Cha- rikles II. S. 150. 57. (S. 90.) S. Papyros v. S. d'Anastasy. Dr. Young on Hieroglyphical Literature p. 65. Dort findet sich ein ganz ähnliches Signalement eines gewissen Nechutes. Wilkinson m. a. c. bringt ein Bild aus Theben, auf dem ein sich verneigender Mann vor den Schrei- ber geführt wird, welcher ihm einen Paß auszustellen scheint. 58. (S. 92.) Der Vogel, welcher von der rechten Seite herkam, galt für glückbringend; ebenso das zuckende rechte Auge. Theokrit III. 37. Der aufbewahrte Kranz. Lucian. Tox. 30. 59. (S. 98.) Schömann, Privatalterthümer. Wasser vor dem Hause. Schol. Arist. Nub. V. 837. 60. (S. 99.) Auf dem sogenannten deigma, der Börse, pflegten 52. (S. 84.) Wie eifrig ſich die Griechen zum Markte drängten, beweist folgendes Geſchichtchen, welches Strabo erzählt: „Ein Flöten- ſpieler zu Jaſos wurde von all’ ſeinen Zuhörern verlaſſen, ſobald die Glocke zum Markte rief. Nur Einer blieb bei ihm. Der Muſikant dankte demſelben, daß er ſich nicht habe durch die Glocke im Zuhören ſtören laſſen. ‚Ach‘ — rief der Mann — ‚es hat alſo ſchon geläutet?!‘ und lief gleichfalls fort.“ 53. (S. 84.) Ὠκεῖα „das Schnelle.“ Böckh, Staatshaushalt der Athener III. 93. 54. (S. 85.) Die verſchiedenen Waaren wurden in begränzten Abtheilungen (κύκλοι) feilgeboten. Der Platz der Blumenverkäuferinnen, welche im Allgemeinen für leichtſinnige Mädchen galten, hieß der Myr- tenmarkt. Ariſtoph. Theſmoph. 448. Becker, Charikles II. S. 156. 55. (S. 86.) Bei dieſer Stelle haben wir an folgendes Epigramm des Dionyſios gedacht: „Du mit Roſen im Korb, was, roſiges Mädchen, verkaufſt Du? Roſen? Dich ſelbſt? — o ſprich! oder auch beides zugleich?“ F. Jakobs, Gr. Blumenleſe IX. 51. Ein Goldſtück war eine ſehr hohe Zahlung. Bei Ariſtophanes in den Acharnern bietet der Sklave des Lamachos einen lächerlich hohen Preis, als er für einen fetten Aal von Kopai 3 Drachmen (22½ Silbergroſchen), für ein Paar Krametsvögel 1 Drachme (7½ Sgr.) geben will. 56. (S. 87.) Selbſt vornehme Griechen verſchmähten es nicht, von ihren Sklaven begleitet Einkäufe auf dem Markte zu machen. Dagegen konnten ehrbare Hausfrauen denſelben nicht beſuchen. Ge- wöhnlich ſchickte man Sklavinnen zum Einkaufen aus. Becker, Cha- rikles II. S. 150. 57. (S. 90.) S. Papyros v. S. d’Anaſtaſy. Dr. Young on Hieroglyphical Literature p. 65. Dort findet ſich ein ganz ähnliches Signalement eines gewiſſen Nechutes. Wilkinſon m. a. c. bringt ein Bild aus Theben, auf dem ein ſich verneigender Mann vor den Schrei- ber geführt wird, welcher ihm einen Paß auszuſtellen ſcheint. 58. (S. 92.) Der Vogel, welcher von der rechten Seite herkam, galt für glückbringend; ebenſo das zuckende rechte Auge. Theokrit III. 37. Der aufbewahrte Kranz. Lucian. Tox. 30. 59. (S. 98.) Schömann, Privatalterthümer. Waſſer vor dem Hauſe. Schol. Ariſt. Nub. V. 837. 60. (S. 99.) Auf dem ſogenannten δεῖγμα, der Börſe, pflegten <TEI> <text> <back> <div n="1"> <list> <pb facs="#f0289" n="279"/> <item><hi rendition="#b">52.</hi> (S. 84.) Wie eifrig ſich die Griechen zum Markte drängten,<lb/> beweist folgendes Geſchichtchen, welches Strabo erzählt: „Ein Flöten-<lb/> ſpieler zu Jaſos wurde von all’ ſeinen Zuhörern verlaſſen, ſobald die<lb/> Glocke zum Markte rief. Nur Einer blieb bei ihm. 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52. (S. 84.) Wie eifrig ſich die Griechen zum Markte drängten,
beweist folgendes Geſchichtchen, welches Strabo erzählt: „Ein Flöten-
ſpieler zu Jaſos wurde von all’ ſeinen Zuhörern verlaſſen, ſobald die
Glocke zum Markte rief. Nur Einer blieb bei ihm. Der Muſikant
dankte demſelben, daß er ſich nicht habe durch die Glocke im Zuhören
ſtören laſſen. ‚Ach‘ — rief der Mann — ‚es hat alſo ſchon geläutet?!‘
und lief gleichfalls fort.“
53. (S. 84.) Ὠκεῖα „das Schnelle.“ Böckh, Staatshaushalt
der Athener III. 93.
54. (S. 85.) Die verſchiedenen Waaren wurden in begränzten
Abtheilungen (κύκλοι) feilgeboten. Der Platz der Blumenverkäuferinnen,
welche im Allgemeinen für leichtſinnige Mädchen galten, hieß der Myr-
tenmarkt. Ariſtoph. Theſmoph. 448. Becker, Charikles II. S. 156.
55. (S. 86.) Bei dieſer Stelle haben wir an folgendes Epigramm
des Dionyſios gedacht:
„Du mit Roſen im Korb, was, roſiges Mädchen, verkaufſt Du?
Roſen? Dich ſelbſt? — o ſprich! oder auch beides zugleich?“
F. Jakobs, Gr. Blumenleſe IX. 51. Ein Goldſtück war eine ſehr hohe
Zahlung. Bei Ariſtophanes in den Acharnern bietet der Sklave des
Lamachos einen lächerlich hohen Preis, als er für einen fetten Aal von
Kopai 3 Drachmen (22½ Silbergroſchen), für ein Paar Krametsvögel
1 Drachme (7½ Sgr.) geben will.
56. (S. 87.) Selbſt vornehme Griechen verſchmähten es nicht,
von ihren Sklaven begleitet Einkäufe auf dem Markte zu machen.
Dagegen konnten ehrbare Hausfrauen denſelben nicht beſuchen. Ge-
wöhnlich ſchickte man Sklavinnen zum Einkaufen aus. Becker, Cha-
rikles II. S. 150.
57. (S. 90.) S. Papyros v. S. d’Anaſtaſy. Dr. Young on
Hieroglyphical Literature p. 65. Dort findet ſich ein ganz ähnliches
Signalement eines gewiſſen Nechutes. Wilkinſon m. a. c. bringt ein
Bild aus Theben, auf dem ein ſich verneigender Mann vor den Schrei-
ber geführt wird, welcher ihm einen Paß auszuſtellen ſcheint.
58. (S. 92.) Der Vogel, welcher von der rechten Seite herkam,
galt für glückbringend; ebenſo das zuckende rechte Auge. Theokrit III.
37. Der aufbewahrte Kranz. Lucian. Tox. 30.
59. (S. 98.) Schömann, Privatalterthümer. Waſſer vor dem
Hauſe. Schol. Ariſt. Nub. V. 837.
60. (S. 99.) Auf dem ſogenannten δεῖγμα, der Börſe, pflegten
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