Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864.den, dann habe man in alle Oeffnungen Cedernharz oder Asphalt ge- gossen. Traite sur les embaumemens selon les anciens et les modernes. Paris 1699. Nach Herod. II. 89. wurden weibliche Leich- name von Frauen balsamirt. 24. (S. 38.) Der Chordad war nach Spiegel Avesta, Einleitung S. XCVIII. der Monat Mai, der Actad ist der 26. Tag des Monats. Der Urtheilsspruch im Text ist also vom 26. Mai datirt. 25. (S. 39.) Jnschrift von Behistan I. §. IX., bei Spiegel §. XI. 26. (S. 45.) Nach Herod. II. 169 behandelte Amasis seinen ent- thronten Vorgänger sehr huldreich und ließ ihn leben, bis er von den Aegyptern überfallen und erhängt wurde. Um des Alters der Nitetis willen müssen wir Hophra seinen Sturz um zwanzig Jahre überleben lassen. Nur so können wir die Geschichte des Herod. III., 1, welche unserer Erzählung zu Grunde liegt, retten. Amasis würde kaum ge- wagt haben, dem Großkönige von Persien eine vierzigjährige Jungfran zum Weibe anzubieten. Dabei muß noch bedacht werden, daß eine vier- zigjährige Dame vom Nil älter ist, als eine sechzigjährige Europäerin. 27. (S. 46.) Herod. II. 162. 28. (S. 46.) Zur Zeit des Amasis existirten schon die drei Schreib- arten der Aegypter, obgleich die demotische (Volks-) oder Briefschrift nicht viel älter zu sein scheint, als er. Die ersten demotischen Dokumente, die wir kennen, sind Urkunden aus der Zeit Psamtik I., welche sich im Museum zu Turin befinden. Die hieroglyphische Schreibart ist unend- lich alt und mag wohl keine Vorgängerin haben. Die in derselben an- gewendeten Zeichen sind die deutlichen Abbilder der verschiedenartigsten konkreten Gegenstände. Zoega zählte 958 verschiedene Zeichen, Cham- pollion zog dieselben zu 864 zusammen. Diese Schreibart wurde von der ältesten Zeit an bis in's vierte Jahrhundert nach Christus zu Jn- schriften gebraucht; doch finden sich auch religiöse Bücher, welche in rei- nen Hieroglyphen verfaßt sind; so z. B. das von R. Lepsius heraus- gegebene Todtenbuch, dessen Original sich auf einer 57 Fuß 3 Zoll langen Papyrusrolle zu Turin befindet. -- Die hieratische oder heilige Schrift war eine Abkürzung oder Vereinfachung der Hieroglyphenbil- der, welche fast ausschließlich von den Priestern zur Aufzeichnung von Büchern gebraucht wurde. Die oben erwähnte demotische Schrift ist noch einfacher und hat weit weniger Zeichen, als die beiden anderen Schreibarten. Sie war die Cursivschrift, welche besonders zur Aufzeich- nung von Briefen, Contracten und Gerichtsverhandlungen diente. Be- den, dann habe man in alle Oeffnungen Cedernharz oder Asphalt ge- goſſen. Traité sur les embaumemens selon les anciens et les modernes. Paris 1699. Nach Herod. II. 89. wurden weibliche Leich- name von Frauen balſamirt. 24. (S. 38.) Der Chordâd war nach Spiegel Aveſta, Einleitung S. XCVIII. der Monat Mai, der Açtâd iſt der 26. Tag des Monats. Der Urtheilsſpruch im Text iſt alſo vom 26. Mai datirt. 25. (S. 39.) Jnſchrift von Behiſtân I. §. IX., bei Spiegel §. XI. 26. (S. 45.) Nach Herod. II. 169 behandelte Amaſis ſeinen ent- thronten Vorgänger ſehr huldreich und ließ ihn leben, bis er von den Aegyptern überfallen und erhängt wurde. Um des Alters der Nitetis willen müſſen wir Hophra ſeinen Sturz um zwanzig Jahre überleben laſſen. Nur ſo können wir die Geſchichte des Herod. III., 1, welche unſerer Erzählung zu Grunde liegt, retten. Amaſis würde kaum ge- wagt haben, dem Großkönige von Perſien eine vierzigjährige Jungfran zum Weibe anzubieten. Dabei muß noch bedacht werden, daß eine vier- zigjährige Dame vom Nil älter iſt, als eine ſechzigjährige Europäerin. 27. (S. 46.) Herod. II. 162. 28. (S. 46.) Zur Zeit des Amaſis exiſtirten ſchon die drei Schreib- arten der Aegypter, obgleich die demotiſche (Volks-) oder Briefſchrift nicht viel älter zu ſein ſcheint, als er. Die erſten demotiſchen Dokumente, die wir kennen, ſind Urkunden aus der Zeit Pſamtik I., welche ſich im Muſeum zu Turin befinden. Die hieroglyphiſche Schreibart iſt unend- lich alt und mag wohl keine Vorgängerin haben. Die in derſelben an- gewendeten Zeichen ſind die deutlichen Abbilder der verſchiedenartigſten konkreten Gegenſtände. Zoega zählte 958 verſchiedene Zeichen, Cham- pollion zog dieſelben zu 864 zuſammen. Dieſe Schreibart wurde von der älteſten Zeit an bis in’s vierte Jahrhundert nach Chriſtus zu Jn- ſchriften gebraucht; doch finden ſich auch religiöſe Bücher, welche in rei- nen Hieroglyphen verfaßt ſind; ſo z. B. das von R. Lepſius heraus- gegebene Todtenbuch, deſſen Original ſich auf einer 57 Fuß 3 Zoll langen Papyrusrolle zu Turin befindet. — Die hieratiſche oder heilige Schrift war eine Abkürzung oder Vereinfachung der Hieroglyphenbil- der, welche faſt ausſchließlich von den Prieſtern zur Aufzeichnung von Büchern gebraucht wurde. Die oben erwähnte demotiſche Schrift iſt noch einfacher und hat weit weniger Zeichen, als die beiden anderen Schreibarten. Sie war die Curſivſchrift, welche beſonders zur Aufzeich- nung von Briefen, Contracten und Gerichtsverhandlungen diente. Be- <TEI> <text> <back> <div n="1"> <list> <item><pb facs="#f0285" n="275"/> den, dann habe man in alle Oeffnungen Cedernharz oder Asphalt ge-<lb/> goſſen. <hi rendition="#aq">Traité sur les embaumemens selon les anciens et les<lb/> modernes. Paris</hi> 1699. Nach Herod. <hi rendition="#aq">II.</hi> 89. wurden weibliche Leich-<lb/> name von Frauen balſamirt.</item><lb/> <item><hi rendition="#b">24.</hi> (S. 38.) 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goſſen. Traité sur les embaumemens selon les anciens et les
modernes. Paris 1699. Nach Herod. II. 89. wurden weibliche Leich-
name von Frauen balſamirt.
24. (S. 38.) Der Chordâd war nach Spiegel Aveſta, Einleitung
S. XCVIII. der Monat Mai, der Açtâd iſt der 26. Tag des Monats.
Der Urtheilsſpruch im Text iſt alſo vom 26. Mai datirt.
25. (S. 39.) Jnſchrift von Behiſtân I. §. IX., bei Spiegel §. XI.
26. (S. 45.) Nach Herod. II. 169 behandelte Amaſis ſeinen ent-
thronten Vorgänger ſehr huldreich und ließ ihn leben, bis er von den
Aegyptern überfallen und erhängt wurde. Um des Alters der Nitetis
willen müſſen wir Hophra ſeinen Sturz um zwanzig Jahre überleben
laſſen. Nur ſo können wir die Geſchichte des Herod. III., 1, welche
unſerer Erzählung zu Grunde liegt, retten. Amaſis würde kaum ge-
wagt haben, dem Großkönige von Perſien eine vierzigjährige Jungfran
zum Weibe anzubieten. Dabei muß noch bedacht werden, daß eine vier-
zigjährige Dame vom Nil älter iſt, als eine ſechzigjährige Europäerin.
27. (S. 46.) Herod. II. 162.
28. (S. 46.) Zur Zeit des Amaſis exiſtirten ſchon die drei Schreib-
arten der Aegypter, obgleich die demotiſche (Volks-) oder Briefſchrift nicht
viel älter zu ſein ſcheint, als er. Die erſten demotiſchen Dokumente,
die wir kennen, ſind Urkunden aus der Zeit Pſamtik I., welche ſich im
Muſeum zu Turin befinden. Die hieroglyphiſche Schreibart iſt unend-
lich alt und mag wohl keine Vorgängerin haben. Die in derſelben an-
gewendeten Zeichen ſind die deutlichen Abbilder der verſchiedenartigſten
konkreten Gegenſtände. Zoega zählte 958 verſchiedene Zeichen, Cham-
pollion zog dieſelben zu 864 zuſammen. Dieſe Schreibart wurde von
der älteſten Zeit an bis in’s vierte Jahrhundert nach Chriſtus zu Jn-
ſchriften gebraucht; doch finden ſich auch religiöſe Bücher, welche in rei-
nen Hieroglyphen verfaßt ſind; ſo z. B. das von R. Lepſius heraus-
gegebene Todtenbuch, deſſen Original ſich auf einer 57 Fuß 3 Zoll
langen Papyrusrolle zu Turin befindet. — Die hieratiſche oder heilige
Schrift war eine Abkürzung oder Vereinfachung der Hieroglyphenbil-
der, welche faſt ausſchließlich von den Prieſtern zur Aufzeichnung von
Büchern gebraucht wurde. Die oben erwähnte demotiſche Schrift iſt
noch einfacher und hat weit weniger Zeichen, als die beiden anderen
Schreibarten. Sie war die Curſivſchrift, welche beſonders zur Aufzeich-
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