Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864.messeum wieder. An dem Eingange fand er Darstellungen Thoths, des Gottes der Weisheit, und der Saf, der Göttin der Geschichte. Mehrere hieratische Papyrus, welche wir noch heute besitzen, sind aus dieser Bibliothek datirt, welche nicht selten in den ägyptischen Bücher- rollen erwähnt wird. Lepsius fand sogar zu Theben die Gräber von zwei Bibliothekaren unter Ramses Miamun. Die Jnhaber waren Vater und Sohn, indem auch dieses Amt, wie die meisten, erblich war. Sie führten die Titel "Oberster der Bücher" und "Chef der Bücher". Siehe Lepsius Chronologie. Einl. S. 39. 18. (S. 33.) Sobald ein Perser starb, stürzte in Gestalt einer Fliege die Drukhs Nacus, der unreine Dämon des Todes, herzu und setzte sich vernichtend, Fäulniß und Verderben bringend, auf den Leichnam und einen der Anwesenden. Vendid. Farg. VII. 2--24. Darum halten die Parsen heute noch den Sterbenden Hunde vor, da- mit das Gespenst des Todes in dieselben fahre. Ritter, Erdkunde IV. S. 1092. 19. (S. 34.) Das Todtenbuch, welches zu den Mumien der Aegyp- ter, gleichsam als Wegweiser in die Unterwelt, gelegt wurde, bestand zum Theil aus Zwiegesprächen der Seele mit dem Beherrscher der Unterwelt. 20. (S. 37.) Jm Winter darf das Feuer nach neun Tagen, im Sommer nach einem Monat in die Wohnung des Verstorbenen zurück- gebracht werden. Vend. Farg. V. 130. 21. (S. 37.) Der ganze zehnte Fargard des Vendidad ist voll von solchen Beschwörungen. 22. (S. 37.) Ueber die Zahl der Sterbegebete bei den verschiedenen Verwandtschaftsgraden siehe Vend. Farg. XII. 1 flgd. 23. (S. 37.) Es gab drei verschiedene Arten von Balsamirungen, die erste kostete ein Silber-Talent (1500 Thlr.), die zweite 20 Minen (400 Thlr.), während die dritte sehr billig war. Herod. II. 86--88. Diod. I. 91. Erst zog man das Gehirn zur Nase heraus und füllte den Schädel mit Spezereien. Dann nahm man die Eingeweide aus dem Leib und that Gewürze in denselben. Endlich legte man den Kör- per 70 Tage lang in eine Natron-Auflösung und umwickelte ihn mit Byssusbinden, welche mit Gummi bestrichen wurden. -- Dies ist die kostbarste Balsamirungsart, welche die Griechen nach den neuesten che- mischen Untersuchungen ziemlich richtig angegeben haben. L. Penicher behauptet, die Leichen seien erst in Dörröfen etwas ausgetrocknet wor- meſſeum wieder. An dem Eingange fand er Darſtellungen Thoths, des Gottes der Weisheit, und der Saf, der Göttin der Geſchichte. Mehrere hieratiſche Papyrus, welche wir noch heute beſitzen, ſind aus dieſer Bibliothek datirt, welche nicht ſelten in den ägyptiſchen Bücher- rollen erwähnt wird. Lepſius fand ſogar zu Theben die Gräber von zwei Bibliothekaren unter Ramſes Miamun. Die Jnhaber waren Vater und Sohn, indem auch dieſes Amt, wie die meiſten, erblich war. Sie führten die Titel „Oberſter der Bücher“ und „Chef der Bücher“. Siehe Lepſius Chronologie. Einl. S. 39. 18. (S. 33.) Sobald ein Perſer ſtarb, ſtürzte in Geſtalt einer Fliege die Drukhs Naçus, der unreine Dämon des Todes, herzu und ſetzte ſich vernichtend, Fäulniß und Verderben bringend, auf den Leichnam und einen der Anweſenden. Vendid. Farg. VII. 2—24. Darum halten die Parſen heute noch den Sterbenden Hunde vor, da- mit das Geſpenſt des Todes in dieſelben fahre. Ritter, Erdkunde IV. S. 1092. 19. (S. 34.) Das Todtenbuch, welches zu den Mumien der Aegyp- ter, gleichſam als Wegweiſer in die Unterwelt, gelegt wurde, beſtand zum Theil aus Zwiegeſprächen der Seele mit dem Beherrſcher der Unterwelt. 20. (S. 37.) Jm Winter darf das Feuer nach neun Tagen, im Sommer nach einem Monat in die Wohnung des Verſtorbenen zurück- gebracht werden. Vend. Farg. V. 130. 21. (S. 37.) Der ganze zehnte Fargard des Vendidad iſt voll von ſolchen Beſchwörungen. 22. (S. 37.) Ueber die Zahl der Sterbegebete bei den verſchiedenen Verwandtſchaftsgraden ſiehe Vend. Farg. XII. 1 flgd. 23. (S. 37.) Es gab drei verſchiedene Arten von Balſamirungen, die erſte koſtete ein Silber-Talent (1500 Thlr.), die zweite 20 Minen (400 Thlr.), während die dritte ſehr billig war. Herod. II. 86—88. Diod. I. 91. Erſt zog man das Gehirn zur Naſe heraus und füllte den Schädel mit Spezereien. Dann nahm man die Eingeweide aus dem Leib und that Gewürze in denſelben. Endlich legte man den Kör- per 70 Tage lang in eine Natron-Auflöſung und umwickelte ihn mit Byſſusbinden, welche mit Gummi beſtrichen wurden. — Dies iſt die koſtbarſte Balſamirungsart, welche die Griechen nach den neueſten che- miſchen Unterſuchungen ziemlich richtig angegeben haben. L. Penicher behauptet, die Leichen ſeien erſt in Dörröfen etwas ausgetrocknet wor- <TEI> <text> <back> <div n="1"> <list> <item><pb facs="#f0284" n="274"/> meſſeum wieder. 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des Gottes der Weisheit, und der Saf, der Göttin der Geſchichte.
Mehrere hieratiſche Papyrus, welche wir noch heute beſitzen, ſind aus
dieſer Bibliothek datirt, welche nicht ſelten in den ägyptiſchen Bücher-
rollen erwähnt wird. Lepſius fand ſogar zu Theben die Gräber von
zwei Bibliothekaren unter Ramſes Miamun. Die Jnhaber waren
Vater und Sohn, indem auch dieſes Amt, wie die meiſten, erblich war.
Sie führten die Titel „Oberſter der Bücher“ und „Chef der Bücher“.
Siehe Lepſius Chronologie. Einl. S. 39.
18. (S. 33.) Sobald ein Perſer ſtarb, ſtürzte in Geſtalt einer
Fliege die Drukhs Naçus, der unreine Dämon des Todes, herzu
und ſetzte ſich vernichtend, Fäulniß und Verderben bringend, auf den
Leichnam und einen der Anweſenden. Vendid. Farg. VII. 2—24.
Darum halten die Parſen heute noch den Sterbenden Hunde vor, da-
mit das Geſpenſt des Todes in dieſelben fahre. Ritter, Erdkunde IV.
S. 1092.
19. (S. 34.) Das Todtenbuch, welches zu den Mumien der Aegyp-
ter, gleichſam als Wegweiſer in die Unterwelt, gelegt wurde, beſtand
zum Theil aus Zwiegeſprächen der Seele mit dem Beherrſcher der
Unterwelt.
20. (S. 37.) Jm Winter darf das Feuer nach neun Tagen, im
Sommer nach einem Monat in die Wohnung des Verſtorbenen zurück-
gebracht werden. Vend. Farg. V. 130.
21. (S. 37.) Der ganze zehnte Fargard des Vendidad iſt voll von
ſolchen Beſchwörungen.
22. (S. 37.) Ueber die Zahl der Sterbegebete bei den verſchiedenen
Verwandtſchaftsgraden ſiehe Vend. Farg. XII. 1 flgd.
23. (S. 37.) Es gab drei verſchiedene Arten von Balſamirungen,
die erſte koſtete ein Silber-Talent (1500 Thlr.), die zweite 20 Minen
(400 Thlr.), während die dritte ſehr billig war. Herod. II. 86—88.
Diod. I. 91. Erſt zog man das Gehirn zur Naſe heraus und füllte
den Schädel mit Spezereien. Dann nahm man die Eingeweide aus
dem Leib und that Gewürze in denſelben. Endlich legte man den Kör-
per 70 Tage lang in eine Natron-Auflöſung und umwickelte ihn mit
Byſſusbinden, welche mit Gummi beſtrichen wurden. — Dies iſt die
koſtbarſte Balſamirungsart, welche die Griechen nach den neueſten che-
miſchen Unterſuchungen ziemlich richtig angegeben haben. L. Penicher
behauptet, die Leichen ſeien erſt in Dörröfen etwas ausgetrocknet wor-
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