Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864.Achtes Kapitel. Während der oben beschriebenen Nilfahrt war der Der König dieses seltsamen Volkes nahm die Geschenke, Ebers, Eine ägyptische Königstochter. III. 13
Achtes Kapitel. Während der oben beſchriebenen Nilfahrt war der Der König dieſes ſeltſamen Volkes nahm die Geſchenke, Ebers, Eine ägyptiſche Königstochter. III. 13
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0203" n="[193]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#g">Achtes Kapitel.</hi> </hi> </head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>ährend der oben beſchriebenen Nilfahrt war der<lb/> Botſchafter Prexaspes von den langlebenden Aethiopen,<lb/> zu denen ihn Kambyſes geſchickt hatte, zurückgekehrt <hi rendition="#sup">133</hi>).<lb/> Er pries die Größe und Stärke dieſer Menſchen, ſchilderte<lb/> den Weg zu ihnen als unzugänglich für ein großes Heer,<lb/> und wußte Wunderdinge zu erzählen. Die Aethiopen<lb/> pflegten den ſchönſten und ſtärkſten Mann ihres Volkes<lb/> zum Könige zu machen und gehorchten demſelben unbedingt.<lb/> Viele von ihnen wurden 120 Jahr’ alt; nicht wenige<lb/> aber lebten noch länger. Jhre Speiſe war gekochtes Fleiſch,<lb/> ihr Getränk friſche Milch. Sie wuſchen ſich in einer<lb/> Quelle, deren Waſſer wie Veilchen duftete, der Haut<lb/> eigenthümlichen Glanz verlieh und ſo leicht war, daß Holz<lb/> in derſelben unterging. Jhre Gefangenen trugen goldne<lb/> Feſſeln, da das Erz bei ihnen außerordentlich ſelten und<lb/> theuer war. Jhre Todten überzogen ſie mit Gyps, be-<lb/> goſſen denſelben mit einer glasartigen Maſſe und behielten<lb/> die alſo entſtehenden Säulen ein Jahr im Hauſe. Hier<lb/> brachten ſie den Verſtorbenen Opfer und ſtellten ſie ſpäter<lb/> um die Stadt her in langen Reihen auf.</p><lb/> <p>Der König dieſes ſeltſamen Volkes nahm die Geſchenke,<lb/> <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#g">Ebers,</hi> Eine ägyptiſche Königstochter. <hi rendition="#aq">III.</hi> 13</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[193]/0203]
Achtes Kapitel.
Während der oben beſchriebenen Nilfahrt war der
Botſchafter Prexaspes von den langlebenden Aethiopen,
zu denen ihn Kambyſes geſchickt hatte, zurückgekehrt 133).
Er pries die Größe und Stärke dieſer Menſchen, ſchilderte
den Weg zu ihnen als unzugänglich für ein großes Heer,
und wußte Wunderdinge zu erzählen. Die Aethiopen
pflegten den ſchönſten und ſtärkſten Mann ihres Volkes
zum Könige zu machen und gehorchten demſelben unbedingt.
Viele von ihnen wurden 120 Jahr’ alt; nicht wenige
aber lebten noch länger. Jhre Speiſe war gekochtes Fleiſch,
ihr Getränk friſche Milch. Sie wuſchen ſich in einer
Quelle, deren Waſſer wie Veilchen duftete, der Haut
eigenthümlichen Glanz verlieh und ſo leicht war, daß Holz
in derſelben unterging. Jhre Gefangenen trugen goldne
Feſſeln, da das Erz bei ihnen außerordentlich ſelten und
theuer war. Jhre Todten überzogen ſie mit Gyps, be-
goſſen denſelben mit einer glasartigen Maſſe und behielten
die alſo entſtehenden Säulen ein Jahr im Hauſe. Hier
brachten ſie den Verſtorbenen Opfer und ſtellten ſie ſpäter
um die Stadt her in langen Reihen auf.
Der König dieſes ſeltſamen Volkes nahm die Geſchenke,
Ebers, Eine ägyptiſche Königstochter. III. 13
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/ebers_koenigstochter03_1864 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/ebers_koenigstochter03_1864/203 |
Zitationshilfe: | Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864, S. [193]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebers_koenigstochter03_1864/203>, abgerufen am 20.07.2024. |