Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864.zu seinen Anbetern gehören, einen Krieg zu beginnen. -- Was "Was bedeutet diese Anspielung auf Dich, mein "Er hat die Schlacht von Pelusium gewonnen, kein "Du aber," sagte Krösus, "hättest sammt Deinen "Tadle ihn nicht," rief Bartja, die Hand des Grei- Jn Sappho's Seele war bei der Rede des Krösus zu ſeinen Anbetern gehören, einen Krieg zu beginnen. — Was „Was bedeutet dieſe Anſpielung auf Dich, mein „Er hat die Schlacht von Peluſium gewonnen, kein „Du aber,“ ſagte Kröſus, „hätteſt ſammt Deinen „Tadle ihn nicht,“ rief Bartja, die Hand des Grei- Jn Sappho’s Seele war bei der Rede des Kröſus <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0185" n="175"/> zu ſeinen Anbetern gehören, einen Krieg zu beginnen. — Was<lb/> endlich die Karthager betrifft, ſo hat der Erfolg bereits<lb/> die Wahrheit meiner Vorausſagung beſtätigt. Die Matroſen<lb/> unſrer Flotte ſind faſt ohne Ausnahme Syrer und Phö-<lb/> niker und weigerten ſich natürlich, gegen ihre Brüder zu<lb/> Felde zu ziehen. Kambyſes verlachte meine Gründe, nannte<lb/> mich einen Feigling und ſchwur endlich, als ihn der Wein<lb/> übermannt hatte, daß er auch ohne Phanes und Bartja<lb/> im Stande ſein würde, ſchwierige Unternehmungen durch-<lb/> zuführen und große Völker zu unterjochen.“</p><lb/> <p>„Was bedeutet dieſe Anſpielung auf Dich, mein<lb/> Sohn?“ fragte die Greiſin.</p><lb/> <p>„<hi rendition="#g">Er</hi> hat die Schlacht von Peluſium gewonnen, kein<lb/> Andrer!“ rief Zopyros, dem Freunde das Wort ab-<lb/> ſchneidend.</p><lb/> <p>„Du aber,“ ſagte Kröſus, „hätteſt ſammt Deinen<lb/> Freunden vorſichtiger ſein und bedenken ſollen, daß es ge-<lb/> fährlich iſt, die Eiferſucht eines Mannes, wie Kambyſes,<lb/> zu erwecken. Jhr vergeßt immer, daß ſein Herz wund iſt<lb/> und den kleinſten Verdruß gleich einem Schmerz empfindet.<lb/> Die Schickung hat ihm das Weib ſeiner Liebe und den<lb/> Freund, der ihm theuer war, entriſſen; jetzt legt ihr es<lb/> darauf an, ihm auch noch das Letzte, was ihm am Herzen<lb/> liegt, ſeinen Kriegsruhm, zu ſchmälern.“</p><lb/> <p>„Tadle ihn nicht,“ rief Bartja, die Hand des Grei-<lb/> ſes ergreifend. „Mein Bruder iſt niemals ungerecht ge-<lb/> weſen und weit entfernt, mir mein Glück, — denn Ver-<lb/> dienſt kann ich meinen rechtzeitigen Angriff kaum nennen, —<lb/> zu beneiden. Jhr wißt ja, daß er mir nach der Schlacht<lb/> dieſen herrlichen Säbel und hundert edle Roſſe, als Be-<lb/> lohnung für meine Tapferkeit, ſchenkte!“</p><lb/> <p>Jn Sappho’s Seele war bei der Rede des Kröſus<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [175/0185]
zu ſeinen Anbetern gehören, einen Krieg zu beginnen. — Was
endlich die Karthager betrifft, ſo hat der Erfolg bereits
die Wahrheit meiner Vorausſagung beſtätigt. Die Matroſen
unſrer Flotte ſind faſt ohne Ausnahme Syrer und Phö-
niker und weigerten ſich natürlich, gegen ihre Brüder zu
Felde zu ziehen. Kambyſes verlachte meine Gründe, nannte
mich einen Feigling und ſchwur endlich, als ihn der Wein
übermannt hatte, daß er auch ohne Phanes und Bartja
im Stande ſein würde, ſchwierige Unternehmungen durch-
zuführen und große Völker zu unterjochen.“
„Was bedeutet dieſe Anſpielung auf Dich, mein
Sohn?“ fragte die Greiſin.
„Er hat die Schlacht von Peluſium gewonnen, kein
Andrer!“ rief Zopyros, dem Freunde das Wort ab-
ſchneidend.
„Du aber,“ ſagte Kröſus, „hätteſt ſammt Deinen
Freunden vorſichtiger ſein und bedenken ſollen, daß es ge-
fährlich iſt, die Eiferſucht eines Mannes, wie Kambyſes,
zu erwecken. Jhr vergeßt immer, daß ſein Herz wund iſt
und den kleinſten Verdruß gleich einem Schmerz empfindet.
Die Schickung hat ihm das Weib ſeiner Liebe und den
Freund, der ihm theuer war, entriſſen; jetzt legt ihr es
darauf an, ihm auch noch das Letzte, was ihm am Herzen
liegt, ſeinen Kriegsruhm, zu ſchmälern.“
„Tadle ihn nicht,“ rief Bartja, die Hand des Grei-
ſes ergreifend. „Mein Bruder iſt niemals ungerecht ge-
weſen und weit entfernt, mir mein Glück, — denn Ver-
dienſt kann ich meinen rechtzeitigen Angriff kaum nennen, —
zu beneiden. Jhr wißt ja, daß er mir nach der Schlacht
dieſen herrlichen Säbel und hundert edle Roſſe, als Be-
lohnung für meine Tapferkeit, ſchenkte!“
Jn Sappho’s Seele war bei der Rede des Kröſus
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