Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864.habe diese Frage vielleicht bejaht; denn, weißt Du, in "Du hättest ihm antworten sollen, das einzige Mittel "O, wie ich diese Bösewichter hasse! Wenn ich noch Nebenchari lächelte und gab seinem Diener zurück: "Dacht' ich's doch! Auch er hat sich verändert! Osiris "Gehab' Dich wohl! Wenn das Siebengestirn auf- "Nebununf, der alte Spitzbube, den ich nicht sehen "Derselbe!" "Hm, 's ist immer noch was Gutes, wenn man bleibt habe dieſe Frage vielleicht bejaht; denn, weißt Du, in „Du hätteſt ihm antworten ſollen, das einzige Mittel „O, wie ich dieſe Böſewichter haſſe! Wenn ich noch Nebenchari lächelte und gab ſeinem Diener zurück: „Dacht’ ich’s doch! Auch er hat ſich verändert! Oſiris „Gehab’ Dich wohl! Wenn das Siebengeſtirn auf- „Nebununf, der alte Spitzbube, den ich nicht ſehen „Derſelbe!“ „Hm, ’s iſt immer noch was Gutes, wenn man bleibt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0017" n="9"/> habe dieſe Frage vielleicht bejaht; denn, weißt Du, in<lb/> ſechzig Jahren ſieht man ſeinem Herrn ſchon etwas ab.<lb/> Da klagt mir der elende Menſch, Bubares dolmetſchte mir<lb/> Alles, daß er ſich wegen eines ſchrecklichen Uebels an ſeinen<lb/> Augen beunruhige. Als ich ihn frage, worin dieß beſtehe,<lb/> läßt er mir antworten, daß er im Dunkeln nichts zu er-<lb/> kennen vermöge!“</p><lb/> <p>„Du hätteſt ihm antworten ſollen, das einzige Mittel<lb/> gegen dieſe Krankheit ſei, Licht anzuſtecken!“</p><lb/> <p>„O, wie ich dieſe Böſewichter haſſe! Wenn ich noch<lb/> eine Stunde lang bei ihnen bleiben muß, ſo gehe ich zu<lb/> Grunde!“</p><lb/> <p>Nebenchari lächelte und gab ſeinem Diener zurück:<lb/> „Du wirſt Dich den Fremden gegenüber wunderbar genug<lb/> geberdet und ihren Uebermuth gereizt haben. Die Perſer<lb/> ſind im Allgemeinen ſehr artige, höfliche Leute <hi rendition="#sup">6</hi>). Ver-<lb/> ſuch’s nur noch einmal mit ihnen! Heute Abend will ich<lb/> Dich gern bei mir aufnehmen; eher aber kann ich<lb/> nicht.“</p><lb/> <p>„Dacht’ ich’s doch! Auch er hat ſich verändert! Oſiris<lb/> iſt todt, und Typhon herrſcht wieder auf Erden!“</p><lb/> <p>„Gehab’ Dich wohl! Wenn das Siebengeſtirn auf-<lb/> geht, ſo erwartet Dich der Sklave Nebununf, unſer alter<lb/> Aethioper, an dieſer ſelben Stelle.“</p><lb/> <p>„Nebununf, der alte Spitzbube, den ich nicht ſehen<lb/> mag?!“</p><lb/> <p>„Derſelbe!“</p><lb/> <p>„Hm, ’s iſt immer noch was Gutes, wenn man bleibt<lb/> wie man war. Jch kenne freilich Leute, die das nicht ge-<lb/> rade von ſich ſagen können, die ſtatt ſich auf ihre Kunſt<lb/> zu beſchränken, auch innere Krankheiten heilen wollen, die<lb/> einem alten treuen Diener ...“</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [9/0017]
habe dieſe Frage vielleicht bejaht; denn, weißt Du, in
ſechzig Jahren ſieht man ſeinem Herrn ſchon etwas ab.
Da klagt mir der elende Menſch, Bubares dolmetſchte mir
Alles, daß er ſich wegen eines ſchrecklichen Uebels an ſeinen
Augen beunruhige. Als ich ihn frage, worin dieß beſtehe,
läßt er mir antworten, daß er im Dunkeln nichts zu er-
kennen vermöge!“
„Du hätteſt ihm antworten ſollen, das einzige Mittel
gegen dieſe Krankheit ſei, Licht anzuſtecken!“
„O, wie ich dieſe Böſewichter haſſe! Wenn ich noch
eine Stunde lang bei ihnen bleiben muß, ſo gehe ich zu
Grunde!“
Nebenchari lächelte und gab ſeinem Diener zurück:
„Du wirſt Dich den Fremden gegenüber wunderbar genug
geberdet und ihren Uebermuth gereizt haben. Die Perſer
ſind im Allgemeinen ſehr artige, höfliche Leute 6). Ver-
ſuch’s nur noch einmal mit ihnen! Heute Abend will ich
Dich gern bei mir aufnehmen; eher aber kann ich
nicht.“
„Dacht’ ich’s doch! Auch er hat ſich verändert! Oſiris
iſt todt, und Typhon herrſcht wieder auf Erden!“
„Gehab’ Dich wohl! Wenn das Siebengeſtirn auf-
geht, ſo erwartet Dich der Sklave Nebununf, unſer alter
Aethioper, an dieſer ſelben Stelle.“
„Nebununf, der alte Spitzbube, den ich nicht ſehen
mag?!“
„Derſelbe!“
„Hm, ’s iſt immer noch was Gutes, wenn man bleibt
wie man war. Jch kenne freilich Leute, die das nicht ge-
rade von ſich ſagen können, die ſtatt ſich auf ihre Kunſt
zu beſchränken, auch innere Krankheiten heilen wollen, die
einem alten treuen Diener ...“
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