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Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864.

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"Verkennst Du den Sinn dieser Worte? -- Sie
meinen den zaudernden Kahn des Charon, der Dich zur
letzten Heimat, dem großen Ruheplatz aller Wandrer, dem
Reiche des Hades, befördern soll!"

"Ja, Du hast Recht, mein Freund, es geht zum
Hades!"

"Und die richtende Fünf, die Ephoren, haben Dir
vor dem Tode, was sie Dir lange versagt, d. h. die Rück-
kehr nach Lakedämon, gestattet. Auch mußt Du den Göttern,
die Dir solche Söhne und Rache an Deinen Feinden
schenkten, dankbar sein. Jch werde, wenn ich genesen bin,
nach Hellas reisen und Deinem Sohne mittheilen, sein
Vater sei, eines ruhmvollen Todes sterbend, auf seinem
Schilde vom Schlachtfelde in das Grab getragen worden."

"Thue das und übergib ihm meinen Schild, den er
als Andenken an seinen alten Vater aufbewahren soll. Jch
habe nicht nöthig, ihn zur Tugend zu ermahnen."

"Soll ich Psamtik, wenn wir denselben gefangen
haben werden, mittheilen, daß Du nicht wenig zu seinem
Sturze beigetragen hast?"

"Nein; er sah mich, bevor er floh, und ließ vor
Schreck über den unerwarteten Anblick den Bogen fallen.
Seine Freunde hielten dieß für ein Zeichen zur Flucht und
wandten ihre Rosse."

"Die Götter verderben den Frevler durch seine eignen
Schandthaten. Psamtik verlor den Muth, als er glauben
mußte, daß selbst die Geister aus der Unterwelt gegen ihn
kämpften."

"Er hatte mit den Sterblichen genug zu thun! Die
Perser haben gut gekämpft. Dennoch wäre ohne die
Garden und uns die Schlacht verloren gewesen!"

"Ganz gewiß!"

„Verkennſt Du den Sinn dieſer Worte? — Sie
meinen den zaudernden Kahn des Charon, der Dich zur
letzten Heimat, dem großen Ruheplatz aller Wandrer, dem
Reiche des Hades, befördern ſoll!“

„Ja, Du haſt Recht, mein Freund, es geht zum
Hades!“

„Und die richtende Fünf, die Ephoren, haben Dir
vor dem Tode, was ſie Dir lange verſagt, d. h. die Rück-
kehr nach Lakedämon, geſtattet. Auch mußt Du den Göttern,
die Dir ſolche Söhne und Rache an Deinen Feinden
ſchenkten, dankbar ſein. Jch werde, wenn ich geneſen bin,
nach Hellas reiſen und Deinem Sohne mittheilen, ſein
Vater ſei, eines ruhmvollen Todes ſterbend, auf ſeinem
Schilde vom Schlachtfelde in das Grab getragen worden.“

„Thue das und übergib ihm meinen Schild, den er
als Andenken an ſeinen alten Vater aufbewahren ſoll. Jch
habe nicht nöthig, ihn zur Tugend zu ermahnen.“

„Soll ich Pſamtik, wenn wir denſelben gefangen
haben werden, mittheilen, daß Du nicht wenig zu ſeinem
Sturze beigetragen haſt?“

„Nein; er ſah mich, bevor er floh, und ließ vor
Schreck über den unerwarteten Anblick den Bogen fallen.
Seine Freunde hielten dieß für ein Zeichen zur Flucht und
wandten ihre Roſſe.“

„Die Götter verderben den Frevler durch ſeine eignen
Schandthaten. Pſamtik verlor den Muth, als er glauben
mußte, daß ſelbſt die Geiſter aus der Unterwelt gegen ihn
kämpften.“

„Er hatte mit den Sterblichen genug zu thun! Die
Perſer haben gut gekämpft. Dennoch wäre ohne die
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„Ganz gewiß!“

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[159/0169] „Verkennſt Du den Sinn dieſer Worte? — Sie meinen den zaudernden Kahn des Charon, der Dich zur letzten Heimat, dem großen Ruheplatz aller Wandrer, dem Reiche des Hades, befördern ſoll!“ „Ja, Du haſt Recht, mein Freund, es geht zum Hades!“ „Und die richtende Fünf, die Ephoren, haben Dir vor dem Tode, was ſie Dir lange verſagt, d. h. die Rück- kehr nach Lakedämon, geſtattet. Auch mußt Du den Göttern, die Dir ſolche Söhne und Rache an Deinen Feinden ſchenkten, dankbar ſein. Jch werde, wenn ich geneſen bin, nach Hellas reiſen und Deinem Sohne mittheilen, ſein Vater ſei, eines ruhmvollen Todes ſterbend, auf ſeinem Schilde vom Schlachtfelde in das Grab getragen worden.“ „Thue das und übergib ihm meinen Schild, den er als Andenken an ſeinen alten Vater aufbewahren ſoll. Jch habe nicht nöthig, ihn zur Tugend zu ermahnen.“ „Soll ich Pſamtik, wenn wir denſelben gefangen haben werden, mittheilen, daß Du nicht wenig zu ſeinem Sturze beigetragen haſt?“ „Nein; er ſah mich, bevor er floh, und ließ vor Schreck über den unerwarteten Anblick den Bogen fallen. Seine Freunde hielten dieß für ein Zeichen zur Flucht und wandten ihre Roſſe.“ „Die Götter verderben den Frevler durch ſeine eignen Schandthaten. Pſamtik verlor den Muth, als er glauben mußte, daß ſelbſt die Geiſter aus der Unterwelt gegen ihn kämpften.“ „Er hatte mit den Sterblichen genug zu thun! Die Perſer haben gut gekämpft. Dennoch wäre ohne die Garden und uns die Schlacht verloren geweſen!“ „Ganz gewiß!“

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Zitationshilfe: Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebers_koenigstochter03_1864/169>, abgerufen am 30.11.2024.