Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 3. Stuttgart, 1864.Artystone, die Tochter des Gobryas auf Befehl seines Bartja trennte sich mit schwerem Herzen von seinem Wenn Einer, so durfte der Sohn des Hystaspes sei- Krösus versprach, auch hier als Vermittler aufzutreten, Der Jüngling kam dem Athener, von dem er durch Artyſtone, die Tochter des Gobryas auf Befehl ſeines Bartja trennte ſich mit ſchwerem Herzen von ſeinem Wenn Einer, ſo durfte der Sohn des Hyſtaspes ſei- Kröſus verſprach, auch hier als Vermittler aufzutreten, Der Jüngling kam dem Athener, von dem er durch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0011" n="3"/> Artyſtone, die Tochter des Gobryas auf Befehl ſeines<lb/> Vaters heimführen ſollte.</p><lb/> <p>Bartja trennte ſich mit ſchwerem Herzen von ſeinem<lb/> Freunde, dem er, in Bezug auf Atoſſa, zur größten Vor-<lb/> ſicht rieth. Kaſſandane wußte jetzt um das Geheimniß der<lb/> Liebenden und verſprach, Darius bei dem Könige das<lb/> Wort zu reden.</p><lb/> <p>Wenn Einer, ſo durfte der Sohn des Hyſtaspes ſei-<lb/> nen Blick zur Tochter des Kyros erheben; war er doch<lb/> eng mit dem regierenden Hauſe verſchwägert, gehörte er<lb/> doch, wie Kambyſes, zu den Paſargaden; war doch ſein<lb/> Stamm eine jüngere Linie der herrſchenden Dynaſtie <hi rendition="#sup">1</hi>).<lb/> Sein Vater nannte ſich das Oberhaupt des geſammten<lb/> Reichsadels und verwaltete als ſolches die Provinz Perſien,<lb/> das Mutterland, dem das ungeheure Weltreich und deſſen<lb/> Beherrſcher ihren Urſprung verdankten. Nach dem Aus-<lb/> ſterben der Familie des Kyros hatten die Nachkommen des<lb/> Hyſtaspes ein wohlbegründetes Erbrecht auf den perſiſchen<lb/> Thron. Darum war Darius, ganz abgeſehen von ſeinen<lb/> perſönlichen Vorzügen, ein ebenbürtiger Freier für Atoſſa.<lb/> Dennoch konnte man jetzt noch nicht wager, um die Ein-<lb/> willigung des Königs zu bitten. Bei der düſteren Stim-<lb/> mung, in welcher ſich derſelbe ſeit den letzten Vorfällen<lb/> befand, konnte er leicht eine abſchlägige Antwort geben,<lb/> und eine ſolche mußte unter allen Umſtänden als unwider-<lb/> ruflich betrachtet werden. So zog Bartja, ohne über die<lb/> Zukunft des ihm ſo theuren Paares beruhigt zu ſein, in<lb/> die Ferne.</p><lb/> <p>Kröſus verſprach, auch hier als Vermittler aufzutreten,<lb/> und führte Bartja, kurz vor ſeiner Abreiſe, mit Phanes<lb/> zuſammen.</p><lb/> <p>Der Jüngling kam dem Athener, von dem er durch<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [3/0011]
Artyſtone, die Tochter des Gobryas auf Befehl ſeines
Vaters heimführen ſollte.
Bartja trennte ſich mit ſchwerem Herzen von ſeinem
Freunde, dem er, in Bezug auf Atoſſa, zur größten Vor-
ſicht rieth. Kaſſandane wußte jetzt um das Geheimniß der
Liebenden und verſprach, Darius bei dem Könige das
Wort zu reden.
Wenn Einer, ſo durfte der Sohn des Hyſtaspes ſei-
nen Blick zur Tochter des Kyros erheben; war er doch
eng mit dem regierenden Hauſe verſchwägert, gehörte er
doch, wie Kambyſes, zu den Paſargaden; war doch ſein
Stamm eine jüngere Linie der herrſchenden Dynaſtie 1).
Sein Vater nannte ſich das Oberhaupt des geſammten
Reichsadels und verwaltete als ſolches die Provinz Perſien,
das Mutterland, dem das ungeheure Weltreich und deſſen
Beherrſcher ihren Urſprung verdankten. Nach dem Aus-
ſterben der Familie des Kyros hatten die Nachkommen des
Hyſtaspes ein wohlbegründetes Erbrecht auf den perſiſchen
Thron. Darum war Darius, ganz abgeſehen von ſeinen
perſönlichen Vorzügen, ein ebenbürtiger Freier für Atoſſa.
Dennoch konnte man jetzt noch nicht wager, um die Ein-
willigung des Königs zu bitten. Bei der düſteren Stim-
mung, in welcher ſich derſelbe ſeit den letzten Vorfällen
befand, konnte er leicht eine abſchlägige Antwort geben,
und eine ſolche mußte unter allen Umſtänden als unwider-
ruflich betrachtet werden. So zog Bartja, ohne über die
Zukunft des ihm ſo theuren Paares beruhigt zu ſein, in
die Ferne.
Kröſus verſprach, auch hier als Vermittler aufzutreten,
und führte Bartja, kurz vor ſeiner Abreiſe, mit Phanes
zuſammen.
Der Jüngling kam dem Athener, von dem er durch
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