sterte sich, und indem er dem Fremdenführer winkte, rief er aus: "Was begehren diese Menschen von mir? -- Jrr' ich nicht, so gehören sie jenen Massageten an, welche gar bald vor meiner Rache erzittern sollen. Sage ihnen, Go- bryas, daß ein wohlgerüstetes Heer in der medischen Ebne bereit stehe, um ihnen mit dem Schwerte blutige Antwort auf jede Forderung zu geben!"
Der Fremdenführer verneigte sich und sprach: "Diese Menschen sind heute Morgen während des Opfers mit großen Lasten des reinsten Goldes zu Babylon eingezogen, um Deine Nachsicht zu erkaufen. Als sie vernahmen, daß man zu Deiner Ehre ein großes Fest begehe, drangen sie in mich, ihnen heute noch die Gnade zu verschaffen, vor Dein Angesicht treten und Dir mittheilen zu dürfen, mit welchen Aufträgen sie von ihren Landsleuten zu Deiner Pforte entsendet worden sind."
Die bewölkte Stirn des Königs wurde heller. Mit scharfen Blicken musterte er die hohen, bärtigen Gestalten der Massageten und rief: "Laßt sie vortreten! Jch bin neugierig zu vernehmen, welche Anträge mir die Mörder meines Vaters machen werden!"
Gobryas winkte; der größte und älteste der Massa- geten trat, von dem persisch gekleideten Manne begleitet, dicht vor den Thron und begann in der Sprache seiner Heimat mit lauter Stimme zu reden. Sein Nachbar, ein massagetischer Kriegsgefangener des Kyros, welcher die persische Sprache erlernt hatte, übersetzte dem Könige Satz für Satz die Anrede des Wortführers der Nomaden.
"Wir wissen," begann derselbe, "daß Du, großer Herrscher, den Massageten zürnest, weil Dein Vater in einem Kampfe gegen unsre Macht, den er selbst, obgleich wir ihn niemals beleidigten, heraufbeschwor, gefallen ist."
ſterte ſich, und indem er dem Fremdenführer winkte, rief er aus: „Was begehren dieſe Menſchen von mir? — Jrr’ ich nicht, ſo gehören ſie jenen Maſſageten an, welche gar bald vor meiner Rache erzittern ſollen. Sage ihnen, Go- bryas, daß ein wohlgerüſtetes Heer in der mediſchen Ebne bereit ſtehe, um ihnen mit dem Schwerte blutige Antwort auf jede Forderung zu geben!“
Der Fremdenführer verneigte ſich und ſprach: „Dieſe Menſchen ſind heute Morgen während des Opfers mit großen Laſten des reinſten Goldes zu Babylon eingezogen, um Deine Nachſicht zu erkaufen. Als ſie vernahmen, daß man zu Deiner Ehre ein großes Feſt begehe, drangen ſie in mich, ihnen heute noch die Gnade zu verſchaffen, vor Dein Angeſicht treten und Dir mittheilen zu dürfen, mit welchen Aufträgen ſie von ihren Landsleuten zu Deiner Pforte entſendet worden ſind.“
Die bewölkte Stirn des Königs wurde heller. Mit ſcharfen Blicken muſterte er die hohen, bärtigen Geſtalten der Maſſageten und rief: „Laßt ſie vortreten! Jch bin neugierig zu vernehmen, welche Anträge mir die Mörder meines Vaters machen werden!“
Gobryas winkte; der größte und älteſte der Maſſa- geten trat, von dem perſiſch gekleideten Manne begleitet, dicht vor den Thron und begann in der Sprache ſeiner Heimat mit lauter Stimme zu reden. Sein Nachbar, ein maſſagetiſcher Kriegsgefangener des Kyros, welcher die perſiſche Sprache erlernt hatte, überſetzte dem Könige Satz für Satz die Anrede des Wortführers der Nomaden.
„Wir wiſſen,“ begann derſelbe, „daß Du, großer Herrſcher, den Maſſageten zürneſt, weil Dein Vater in einem Kampfe gegen unſre Macht, den er ſelbſt, obgleich wir ihn niemals beleidigten, heraufbeſchwor, gefallen iſt.“
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ſterte ſich, und indem er dem Fremdenführer winkte, rief
er aus: „Was begehren dieſe Menſchen von mir? — Jrr’
ich nicht, ſo gehören ſie jenen Maſſageten an, welche gar
bald vor meiner Rache erzittern ſollen. Sage ihnen, Go-
bryas, daß ein wohlgerüſtetes Heer in der mediſchen Ebne
bereit ſtehe, um ihnen mit dem Schwerte blutige Antwort
auf jede Forderung zu geben!“
Der Fremdenführer verneigte ſich und ſprach: „Dieſe
Menſchen ſind heute Morgen während des Opfers mit
großen Laſten des reinſten Goldes zu Babylon eingezogen,
um Deine Nachſicht zu erkaufen. Als ſie vernahmen, daß
man zu Deiner Ehre ein großes Feſt begehe, drangen ſie
in mich, ihnen heute noch die Gnade zu verſchaffen, vor
Dein Angeſicht treten und Dir mittheilen zu dürfen, mit
welchen Aufträgen ſie von ihren Landsleuten zu Deiner
Pforte entſendet worden ſind.“
Die bewölkte Stirn des Königs wurde heller. Mit
ſcharfen Blicken muſterte er die hohen, bärtigen Geſtalten
der Maſſageten und rief: „Laßt ſie vortreten! Jch bin
neugierig zu vernehmen, welche Anträge mir die Mörder
meines Vaters machen werden!“
Gobryas winkte; der größte und älteſte der Maſſa-
geten trat, von dem perſiſch gekleideten Manne begleitet,
dicht vor den Thron und begann in der Sprache ſeiner
Heimat mit lauter Stimme zu reden. Sein Nachbar, ein
maſſagetiſcher Kriegsgefangener des Kyros, welcher die
perſiſche Sprache erlernt hatte, überſetzte dem Könige Satz
für Satz die Anrede des Wortführers der Nomaden.
„Wir wiſſen,“ begann derſelbe, „daß Du, großer
Herrſcher, den Maſſageten zürneſt, weil Dein Vater in
einem Kampfe gegen unſre Macht, den er ſelbſt, obgleich
wir ihn niemals beleidigten, heraufbeſchwor, gefallen iſt.“
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Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 2. Stuttgart, 1864, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebers_koenigstochter02_1864/75>, abgerufen am 22.07.2024.
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