Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 1. Stuttgart, 1864.VI. 4. Nach Athenäos waren bei dem Gefolge des Darius, welches Alexander gefangen nahm, 277 Köche, 29 Küchenjungen, 17 Küfer, 70 Kellerhüter, 40 Salbenbereiter und 66 Kranzwinder. 110. (S. 65.) Bei Rosellini Mon. stor. Taf. XIII. 53. findet sich das Porträt des Amasis als Jüngling. Die Züge desselben lassen vermuthen, daß Herodot diesen Fürsten richtig charakterisirt habe. 111. (S. 65.) Siehe Anmerk. 16 und 32. Bias, einer der Welt- weisen jonischen Stammes, blühte um 560 v. Chr. und war besonders berühmt wegen seiner weisen Richt- und Sittensprüche. Nach seinem Tode, welcher in öffentlicher Gerichtssitzung erfolgte, als er einen Freund vertheidigte, wurde ihm von seinen Landslenten ein Heiligthum erbaut. Diog. Laert. I. 88. 112. (S. 67.) Diese Titel führte Amasis. Rosellini Monumenti dell' Egitto II. 149. Alle anderen Pharaonen hatten ähnliche Bei- namen und wurden als Götter verehrt, wie tausend Hieroglyphen, und so auch die Jnschrift von Rosette, beweisen. 113. (S. 67.) Nach Herod. II. 172 flgd. Diod. I. 95. 114. (S. 68.) Ra, mit dem männlichen Artikel Phra, wurde be- sonders zu Heliopolis, dem hebräischen On, verehrt. Auf den Denk- mälern pflegte er in rother Farbe dargestellt zu werden. Sein heili- ges Thier war der Sperber, sein Symbol eine geflügelte Sonnen- scheibe. Die vielen Arme, welche z. B. bei Rosellini Mon. stor. I. Taf. 63. diese Scheibe umgeben, sollen die schaffende Thätigkeit der Sonnenstrahlen darstellen. Plato, Eudoxus und wahrscheinlich auch Pythagoras haben die Lehren seiner Priester genossen. Jhm waren die meisten Obelisken heilig, von denen Plinius sagt, daß sie die Strahlen der Sonne dargestellt hätten. Man betrachtete ihn als Lichtgott und somit als Kämpfer gegen die Schlange Apep, die Finsterniß. Der Phönix gehörte zu seinem Cultus. Alle 500 Jahre kam derselbe aus dem Palmenlande (dem östlichen Phönikien), um sich im Tempel zu Heliopolis zu verbrennen und schöner aus seiner Asche zu erstehen. Er bedeutete eine Zeitperiode von 500 Jahren, die sich, wie der Phönix ewig aus sich selbst erneute und in ihrer sechsmaligen Wiederholung die Zeit bestimmte, deren die Seele bedurfte, um gereinigt aus ihrer Wanderung hervorzugehen. Lepsius Chronologie. 115. (S. 69.) Herod. II. 177. Diod. I. 95. 116. (S. 70.) Diodor I. 70. 117. (S. 71.) Diese allgemein bekannte Sitte der alten Aegypter VI. 4. Nach Athenäos waren bei dem Gefolge des Darius, welches Alexander gefangen nahm, 277 Köche, 29 Küchenjungen, 17 Küfer, 70 Kellerhüter, 40 Salbenbereiter und 66 Kranzwinder. 110. (S. 65.) Bei Roſellini Mon. stor. Taf. XIII. 53. findet ſich das Porträt des Amaſis als Jüngling. Die Züge deſſelben laſſen vermuthen, daß Herodot dieſen Fürſten richtig charakteriſirt habe. 111. (S. 65.) Siehe Anmerk. 16 und 32. Bias, einer der Welt- weiſen joniſchen Stammes, blühte um 560 v. Chr. und war beſonders berühmt wegen ſeiner weiſen Richt- und Sittenſprüche. Nach ſeinem Tode, welcher in öffentlicher Gerichtsſitzung erfolgte, als er einen Freund vertheidigte, wurde ihm von ſeinen Landslenten ein Heiligthum erbaut. Diog. Laërt. I. 88. 112. (S. 67.) Dieſe Titel führte Amaſis. Roſellini Monumenti dell’ Egitto II. 149. Alle anderen Pharaonen hatten ähnliche Bei- namen und wurden als Götter verehrt, wie tauſend Hieroglyphen, und ſo auch die Jnſchrift von Roſette, beweiſen. 113. (S. 67.) Nach Herod. II. 172 flgd. Diod. I. 95. 114. (S. 68.) Ra, mit dem männlichen Artikel Phra, wurde be- ſonders zu Heliopolis, dem hebräiſchen On, verehrt. Auf den Denk- mälern pflegte er in rother Farbe dargeſtellt zu werden. Sein heili- ges Thier war der Sperber, ſein Symbol eine geflügelte Sonnen- ſcheibe. Die vielen Arme, welche z. B. bei Roſellini Mon. stor. I. Taf. 63. dieſe Scheibe umgeben, ſollen die ſchaffende Thätigkeit der Sonnenſtrahlen darſtellen. Plato, Eudoxus und wahrſcheinlich auch Pythagoras haben die Lehren ſeiner Prieſter genoſſen. Jhm waren die meiſten Obelisken heilig, von denen Plinius ſagt, daß ſie die Strahlen der Sonne dargeſtellt hätten. Man betrachtete ihn als Lichtgott und ſomit als Kämpfer gegen die Schlange Apep, die Finſterniß. Der Phönix gehörte zu ſeinem Cultus. Alle 500 Jahre kam derſelbe aus dem Palmenlande (dem öſtlichen Phönikien), um ſich im Tempel zu Heliopolis zu verbrennen und ſchöner aus ſeiner Aſche zu erſtehen. Er bedeutete eine Zeitperiode von 500 Jahren, die ſich, wie der Phönix ewig aus ſich ſelbſt erneute und in ihrer ſechsmaligen Wiederholung die Zeit beſtimmte, deren die Seele bedurfte, um gereinigt aus ihrer Wanderung hervorzugehen. Lepſius Chronologie. 115. (S. 69.) Herod. II. 177. Diod. I. 95. 116. (S. 70.) Diodor I. 70. 117. (S. 71.) 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VI. 4. Nach Athenäos waren bei dem Gefolge des Darius, welches
Alexander gefangen nahm, 277 Köche, 29 Küchenjungen, 17 Küfer, 70
Kellerhüter, 40 Salbenbereiter und 66 Kranzwinder.
110. (S. 65.) Bei Roſellini Mon. stor. Taf. XIII. 53. findet
ſich das Porträt des Amaſis als Jüngling. Die Züge deſſelben laſſen
vermuthen, daß Herodot dieſen Fürſten richtig charakteriſirt habe.
111. (S. 65.) Siehe Anmerk. 16 und 32. Bias, einer der Welt-
weiſen joniſchen Stammes, blühte um 560 v. Chr. und war beſonders
berühmt wegen ſeiner weiſen Richt- und Sittenſprüche. Nach ſeinem
Tode, welcher in öffentlicher Gerichtsſitzung erfolgte, als er einen Freund
vertheidigte, wurde ihm von ſeinen Landslenten ein Heiligthum erbaut.
Diog. Laërt. I. 88.
112. (S. 67.) Dieſe Titel führte Amaſis. Roſellini Monumenti
dell’ Egitto II. 149. Alle anderen Pharaonen hatten ähnliche Bei-
namen und wurden als Götter verehrt, wie tauſend Hieroglyphen, und
ſo auch die Jnſchrift von Roſette, beweiſen.
113. (S. 67.) Nach Herod. II. 172 flgd. Diod. I. 95.
114. (S. 68.) Ra, mit dem männlichen Artikel Phra, wurde be-
ſonders zu Heliopolis, dem hebräiſchen On, verehrt. Auf den Denk-
mälern pflegte er in rother Farbe dargeſtellt zu werden. Sein heili-
ges Thier war der Sperber, ſein Symbol eine geflügelte Sonnen-
ſcheibe. Die vielen Arme, welche z. B. bei Roſellini Mon. stor. I.
Taf. 63. dieſe Scheibe umgeben, ſollen die ſchaffende Thätigkeit der
Sonnenſtrahlen darſtellen. Plato, Eudoxus und wahrſcheinlich auch
Pythagoras haben die Lehren ſeiner Prieſter genoſſen. Jhm waren die
meiſten Obelisken heilig, von denen Plinius ſagt, daß ſie die Strahlen
der Sonne dargeſtellt hätten. Man betrachtete ihn als Lichtgott und
ſomit als Kämpfer gegen die Schlange Apep, die Finſterniß. Der
Phönix gehörte zu ſeinem Cultus. Alle 500 Jahre kam derſelbe aus
dem Palmenlande (dem öſtlichen Phönikien), um ſich im Tempel zu
Heliopolis zu verbrennen und ſchöner aus ſeiner Aſche zu erſtehen. Er
bedeutete eine Zeitperiode von 500 Jahren, die ſich, wie der Phönix
ewig aus ſich ſelbſt erneute und in ihrer ſechsmaligen Wiederholung
die Zeit beſtimmte, deren die Seele bedurfte, um gereinigt aus ihrer
Wanderung hervorzugehen. Lepſius Chronologie.
115. (S. 69.) Herod. II. 177. Diod. I. 95.
116. (S. 70.) Diodor I. 70.
117. (S. 71.) Dieſe allgemein bekannte Sitte der alten Aegypter
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