Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 1. Stuttgart, 1864.mir leid, daß ich neulich bei Rhodopis nicht mehr ge- ,Uebrigens bin ich Rhodopis schon für das Genossene ,Dem Grobian Aristomachos von Sparta sprich mei- ,Grüße Rhodopis und den schönen Phanes von mir; mir leid, daß ich neulich bei Rhodopis nicht mehr ge- ‚Uebrigens bin ich Rhodopis ſchon für das Genoſſene ‚Dem Grobian Ariſtomachos von Sparta ſprich mei- ‚Grüße Rhodopis und den ſchönen Phanes von mir; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0146" n="128"/> mir leid, daß ich neulich bei Rhodopis nicht <hi rendition="#g">mehr</hi> ge-<lb/> trunken habe; denn hätt’ ich das gethan, ſo würd’ ich<lb/> ohne alle Beſinnung und außer Stande geweſen ſein, auch<lb/> nur die kleinſte Fliege zu beleidigen. Meine verwünſchte<lb/> Mäßigkeit trägt alſo die Schuld, daß ich mich von nun<lb/> ab nicht mehr an der wohlbeſetzteſten Tafel in ganz Aegyp-<lb/> ten ergötzen darf.</p><lb/> <p>‚Uebrigens bin ich Rhodopis ſchon für das Genoſſene<lb/> dankbar, und ſende Dir, in Gedanken an jenen herrlichen<lb/> Rinderbraten, wegen deſſen ich den Koch der Thrakerin<lb/> um jeden Preis zu kaufen wünſche, zwölf große Spieße<lb/> zum Ochſenröſten <hi rendition="#sup">178</hi>). Selbige mögeſt Du in irgend einem<lb/> Schatzhauſe von Delphi, als Geſchenk der Rhodopis, auf-<lb/> ſtellen laſſen. Jch ſelber zeichne, weil ich ein reicher Mann<lb/> bin, ganze tauſend Drachmen. Bei den nächſten Pythi-<lb/> ſchen Spielen ſoll dieſe Gabe öffentlich ausgerufen<lb/> werden.</p><lb/> <p>‚Dem Grobian Ariſtomachos von Sparta ſprich mei-<lb/> nen Dank aus. Er hat den Zweck meiner Reiſe nach<lb/> Aegypten weſentlich gefördert. — Jch war hierher gekom-<lb/> men, um mir einen böſen Zahn von jenem ägyptiſchen<lb/> Arzte <hi rendition="#sup">179</hi>) ausnehmen zu laſſen, welcher kranke Zähne ohne<lb/> große Schmerzen beſeitigen ſoll. Ariſtomachos hat den<lb/> ſchadhaften Theil meines Gebiſſes mit ſeinem Fauſtſchlage<lb/> entfernt, und mir jene furchtbare Operation, vor der ich<lb/> zitterte, erſpart. Als ich zu mir kam, fand ich drei aus-<lb/> geſchlagene Zähne in meinem Munde, — den kranken und<lb/> zwei geſunde, denen es anzuſehen war, daß ſie mir ſpäter<lb/> einmal vielleicht Schmerzen verurſacht haben könnten.</p><lb/> <p>‚Grüße Rhodopis und den ſchönen Phanes von mir;<lb/> Dich aber erſuche ich, heut’ über ein Jahr ein Gaſtmahl<lb/> in meinem Hauſe zu Sybaris einzunehmen <hi rendition="#sup">180</hi>). Wir<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [128/0146]
mir leid, daß ich neulich bei Rhodopis nicht mehr ge-
trunken habe; denn hätt’ ich das gethan, ſo würd’ ich
ohne alle Beſinnung und außer Stande geweſen ſein, auch
nur die kleinſte Fliege zu beleidigen. Meine verwünſchte
Mäßigkeit trägt alſo die Schuld, daß ich mich von nun
ab nicht mehr an der wohlbeſetzteſten Tafel in ganz Aegyp-
ten ergötzen darf.
‚Uebrigens bin ich Rhodopis ſchon für das Genoſſene
dankbar, und ſende Dir, in Gedanken an jenen herrlichen
Rinderbraten, wegen deſſen ich den Koch der Thrakerin
um jeden Preis zu kaufen wünſche, zwölf große Spieße
zum Ochſenröſten 178). Selbige mögeſt Du in irgend einem
Schatzhauſe von Delphi, als Geſchenk der Rhodopis, auf-
ſtellen laſſen. Jch ſelber zeichne, weil ich ein reicher Mann
bin, ganze tauſend Drachmen. Bei den nächſten Pythi-
ſchen Spielen ſoll dieſe Gabe öffentlich ausgerufen
werden.
‚Dem Grobian Ariſtomachos von Sparta ſprich mei-
nen Dank aus. Er hat den Zweck meiner Reiſe nach
Aegypten weſentlich gefördert. — Jch war hierher gekom-
men, um mir einen böſen Zahn von jenem ägyptiſchen
Arzte 179) ausnehmen zu laſſen, welcher kranke Zähne ohne
große Schmerzen beſeitigen ſoll. Ariſtomachos hat den
ſchadhaften Theil meines Gebiſſes mit ſeinem Fauſtſchlage
entfernt, und mir jene furchtbare Operation, vor der ich
zitterte, erſpart. Als ich zu mir kam, fand ich drei aus-
geſchlagene Zähne in meinem Munde, — den kranken und
zwei geſunde, denen es anzuſehen war, daß ſie mir ſpäter
einmal vielleicht Schmerzen verurſacht haben könnten.
‚Grüße Rhodopis und den ſchönen Phanes von mir;
Dich aber erſuche ich, heut’ über ein Jahr ein Gaſtmahl
in meinem Hauſe zu Sybaris einzunehmen 180). Wir
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