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Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 1. Stuttgart, 1864.

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"Man weiß nicht," murmelte Bubares, "in diesem
Lande ist Alles möglich."

"Wie lange braucht ein schnelles Roß, um Naukratis
zu erreichen?"

"Drei Stunden, wenn es den Lauf aushält und
der Nil die Straße nicht zu hoch überflutet."

"Jn zweien bin ich dort!"

"Jch reite mit Dir," rief Darius.

"Nein, Du mußt mit Zopyros zu Bartjas Schutz
hier bleiben. -- Befiehl unsern Dienern sich bereit zu
halten."

"Aber Gyges --"

"Du bleibst hier und entschuldigst mich bei Amasis.
Du sagst, ich könne wegen Kopf- oder Magen- oder Zahn-
weh das Gelage nicht theilen; hörst Du? Jch reite das
nisäische Roß des Bartja; -- Du, Bubares, folgst mir auf
dem des Darius; Du leihst es mir doch, mein Bruder?"

"Wenn ich zehntausend hätte, sie gehörten Dir."

"Kennst Du den Weg nach Naukratis, Bubares?"

"Wie meine Augen!"

"So gehe hin, Darius, und befiehl, daß man Dein
und Bartjas Roß bereit halte! Jedes Zaudern ist Ver-
brechen! Lebe wohl, Darius, vielleicht auf immer! Schütze
Bartja! -- Lebe wohl!"



„Man weiß nicht,“ murmelte Bubares, „in dieſem
Lande iſt Alles möglich.“

„Wie lange braucht ein ſchnelles Roß, um Naukratis
zu erreichen?“

„Drei Stunden, wenn es den Lauf aushält und
der Nil die Straße nicht zu hoch überflutet.“

„Jn zweien bin ich dort!“

„Jch reite mit Dir,“ rief Darius.

„Nein, Du mußt mit Zopyros zu Bartjas Schutz
hier bleiben. — Befiehl unſern Dienern ſich bereit zu
halten.“

„Aber Gyges —“

„Du bleibſt hier und entſchuldigſt mich bei Amaſis.
Du ſagſt, ich könne wegen Kopf- oder Magen- oder Zahn-
weh das Gelage nicht theilen; hörſt Du? Jch reite das
niſäiſche Roß des Bartja; — Du, Bubares, folgſt mir auf
dem des Darius; Du leihſt es mir doch, mein Bruder?“

„Wenn ich zehntauſend hätte, ſie gehörten Dir.“

„Kennſt Du den Weg nach Naukratis, Bubares?“

„Wie meine Augen!“

„So gehe hin, Darius, und befiehl, daß man Dein
und Bartjas Roß bereit halte! Jedes Zaudern iſt Ver-
brechen! Lebe wohl, Darius, vielleicht auf immer! Schütze
Bartja! — Lebe wohl!“



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[120/0138] „Man weiß nicht,“ murmelte Bubares, „in dieſem Lande iſt Alles möglich.“ „Wie lange braucht ein ſchnelles Roß, um Naukratis zu erreichen?“ „Drei Stunden, wenn es den Lauf aushält und der Nil die Straße nicht zu hoch überflutet.“ „Jn zweien bin ich dort!“ „Jch reite mit Dir,“ rief Darius. „Nein, Du mußt mit Zopyros zu Bartjas Schutz hier bleiben. — Befiehl unſern Dienern ſich bereit zu halten.“ „Aber Gyges —“ „Du bleibſt hier und entſchuldigſt mich bei Amaſis. Du ſagſt, ich könne wegen Kopf- oder Magen- oder Zahn- weh das Gelage nicht theilen; hörſt Du? Jch reite das niſäiſche Roß des Bartja; — Du, Bubares, folgſt mir auf dem des Darius; Du leihſt es mir doch, mein Bruder?“ „Wenn ich zehntauſend hätte, ſie gehörten Dir.“ „Kennſt Du den Weg nach Naukratis, Bubares?“ „Wie meine Augen!“ „So gehe hin, Darius, und befiehl, daß man Dein und Bartjas Roß bereit halte! Jedes Zaudern iſt Ver- brechen! Lebe wohl, Darius, vielleicht auf immer! Schütze Bartja! — Lebe wohl!“

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Zitationshilfe: Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 1. Stuttgart, 1864, S. 120. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebers_koenigstochter01_1864/138>, abgerufen am 25.11.2024.