Ebers, Georg: Eine Aegyptische Königstochter. Bd. 1. Stuttgart, 1864.ihm heute Morgen zur Barke, um mich ihm zu Füßen "Hast Du Deinen Zweck erreicht?" "Jawohl. -- Er hob mich freundlich auf und "Er sagte die Wahrheit." "So ist schnelle Rettung nöthig. Als der Markt voll "Ha, Verrath!" rief Gyges. "Aber was mögen sie Deinem Vater anthun wollen?" "Jch weiß nichts," wiederholte Bubares, "als daß das "Könnte dieß wirklich meinem Vater gelten?" "Nimmermehr!" rief Darius. ihm heute Morgen zur Barke, um mich ihm zu Füßen „Haſt Du Deinen Zweck erreicht?“ „Jawohl. — Er hob mich freundlich auf und „Er ſagte die Wahrheit.“ „So iſt ſchnelle Rettung nöthig. Als der Markt voll „Ha, Verrath!“ rief Gyges. „Aber was mögen ſie Deinem Vater anthun wollen?“ „Jch weiß nichts,“ wiederholte Bubares, „als daß das „Könnte dieß wirklich meinem Vater gelten?“ „Nimmermehr!“ rief Darius. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0137" n="119"/> ihm heute Morgen zur Barke, um mich ihm zu Füßen<lb/> zu werfen.“</p><lb/> <p>„Haſt Du Deinen Zweck erreicht?“</p><lb/> <p>„Jawohl. — Er hob mich freundlich auf und<lb/> ſagte: Armer Bubares; übermorgen wollen wir uns<lb/> wieder ſprechen; heute muß ich Rhodopis in Naukratis<lb/> beſuchen.“</p><lb/> <p>„Er ſagte die Wahrheit.“</p><lb/> <p>„So iſt ſchnelle Rettung nöthig. Als der Markt voll<lb/> war <hi rendition="#sup">166</hi>), ſind zehn Wagen und zwei Barken mit äthiopi-<lb/> ſchen Kriegern unter Führung eines ägyptiſchen Haupt-<lb/> manns heimlich nach Naukratis gefahren, um in der Nacht<lb/> das Haus der Rhodopis zu umſtellen und ihre Gäſte ge-<lb/> fangen zu nehmen!“</p><lb/> <p>„Ha, Verrath!“ rief Gyges.</p><lb/> <p>„Aber was mögen ſie Deinem Vater anthun wollen?“<lb/> fragte Darius. „Sie wiſſen doch, daß die Rache des<lb/> Kambyſes — —“</p><lb/> <p>„Jch weiß nichts,“ wiederholte Bubares, „als daß das<lb/> Landhaus der Rhodopis, in welchem ſich auch Dein Vater<lb/> befindet, heute Nacht von äthiopiſchen Kriegern umſtellt<lb/> werden ſoll. Jch ſelber habe die Beſpannung ihrer Wa-<lb/> gen beſorgt und wohl vernommen, daß der Fächerträger<lb/> des Thronerben dem Hauptmanne Puhor die Worte zurief:<lb/> ‚Halte Ohren und Augen offen, laß das Haus der Rho-<lb/> dopis umſtellen, damit er nicht aus der Hinterthür ent-<lb/> komme. Schont ſein Leben, wenn es möglich iſt, und<lb/> tödtet ihn nur, wenn er Widerſtand leiſten ſollte. Bringt<lb/> ihr ihn lebendig nach Sais zurück, ſo ſollt ihr zwanzig<lb/> Ringe Gold <hi rendition="#sup">167</hi>) erhalten!‘“</p><lb/> <p>„Könnte dieß wirklich meinem Vater gelten?“</p><lb/> <p>„Nimmermehr!“ rief Darius.</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [119/0137]
ihm heute Morgen zur Barke, um mich ihm zu Füßen
zu werfen.“
„Haſt Du Deinen Zweck erreicht?“
„Jawohl. — Er hob mich freundlich auf und
ſagte: Armer Bubares; übermorgen wollen wir uns
wieder ſprechen; heute muß ich Rhodopis in Naukratis
beſuchen.“
„Er ſagte die Wahrheit.“
„So iſt ſchnelle Rettung nöthig. Als der Markt voll
war 166), ſind zehn Wagen und zwei Barken mit äthiopi-
ſchen Kriegern unter Führung eines ägyptiſchen Haupt-
manns heimlich nach Naukratis gefahren, um in der Nacht
das Haus der Rhodopis zu umſtellen und ihre Gäſte ge-
fangen zu nehmen!“
„Ha, Verrath!“ rief Gyges.
„Aber was mögen ſie Deinem Vater anthun wollen?“
fragte Darius. „Sie wiſſen doch, daß die Rache des
Kambyſes — —“
„Jch weiß nichts,“ wiederholte Bubares, „als daß das
Landhaus der Rhodopis, in welchem ſich auch Dein Vater
befindet, heute Nacht von äthiopiſchen Kriegern umſtellt
werden ſoll. Jch ſelber habe die Beſpannung ihrer Wa-
gen beſorgt und wohl vernommen, daß der Fächerträger
des Thronerben dem Hauptmanne Puhor die Worte zurief:
‚Halte Ohren und Augen offen, laß das Haus der Rho-
dopis umſtellen, damit er nicht aus der Hinterthür ent-
komme. Schont ſein Leben, wenn es möglich iſt, und
tödtet ihn nur, wenn er Widerſtand leiſten ſollte. Bringt
ihr ihn lebendig nach Sais zurück, ſo ſollt ihr zwanzig
Ringe Gold 167) erhalten!‘“
„Könnte dieß wirklich meinem Vater gelten?“
„Nimmermehr!“ rief Darius.
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