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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

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Preis GOttes wegen der

Du hast meinen Leib formiret,
Dessen Wunderbau vollführet,
Glied an Glied, durch deine Hand,
Wie ein Uhrwerk aufgespannt.

O! was bin ich vor ein Wunder,
Seh ich mich nur selbsten an;
Denk ich was ich bin jetzunder,
Und was du an mir gethan,
Da du meinen Leib gewebet,
Wo ein Theil am andern klebet;
So macht Herze, Zung und Mund,
Deine Wundergrösse kund.
Jn dem künstlichsten Verbinden,
Da ein Glied am andern hängt,
Kan ich lauter Wunder finden
Dadurch wird mein Sinn gelenkt,
Weiser Schöpfer dich zu loben,
Da du mir so viele Proben
Deiner Allmacht kund gethan,
Als ich Glieder zählen kan.
Werffe ich der Andacht Blikke,
Bei des Körpers schönster Zier,
Auf den ersten Stoff zurükke,
So kommt mir ein Pünctgen für,
Das sich an zu regen fänget,
Weiter auseinander drenget,
Und entwikkelt wie ein Draht,
Den man aufgewunden hat.
Da

Preis GOttes wegen der

Du haſt meinen Leib formiret,
Deſſen Wunderbau vollfuͤhret,
Glied an Glied, durch deine Hand,
Wie ein Uhrwerk aufgeſpannt.

O! was bin ich vor ein Wunder,
Seh ich mich nur ſelbſten an;
Denk ich was ich bin jetzunder,
Und was du an mir gethan,
Da du meinen Leib gewebet,
Wo ein Theil am andern klebet;
So macht Herze, Zung und Mund,
Deine Wundergroͤſſe kund.
Jn dem kuͤnſtlichſten Verbinden,
Da ein Glied am andern haͤngt,
Kan ich lauter Wunder finden
Dadurch wird mein Sinn gelenkt,
Weiſer Schoͤpfer dich zu loben,
Da du mir ſo viele Proben
Deiner Allmacht kund gethan,
Als ich Glieder zaͤhlen kan.
Werffe ich der Andacht Blikke,
Bei des Koͤrpers ſchoͤnſter Zier,
Auf den erſten Stoff zuruͤkke,
So kommt mir ein Puͤnctgen fuͤr,
Das ſich an zu regen faͤnget,
Weiter auseinander drenget,
Und entwikkelt wie ein Draht,
Den man aufgewunden hat.
Da
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[68/0084] Preis GOttes wegen der Du haſt meinen Leib formiret, Deſſen Wunderbau vollfuͤhret, Glied an Glied, durch deine Hand, Wie ein Uhrwerk aufgeſpannt. O! was bin ich vor ein Wunder, Seh ich mich nur ſelbſten an; Denk ich was ich bin jetzunder, Und was du an mir gethan, Da du meinen Leib gewebet, Wo ein Theil am andern klebet; So macht Herze, Zung und Mund, Deine Wundergroͤſſe kund. Jn dem kuͤnſtlichſten Verbinden, Da ein Glied am andern haͤngt, Kan ich lauter Wunder finden Dadurch wird mein Sinn gelenkt, Weiſer Schoͤpfer dich zu loben, Da du mir ſo viele Proben Deiner Allmacht kund gethan, Als ich Glieder zaͤhlen kan. Werffe ich der Andacht Blikke, Bei des Koͤrpers ſchoͤnſter Zier, Auf den erſten Stoff zuruͤkke, So kommt mir ein Puͤnctgen fuͤr, Das ſich an zu regen faͤnget, Weiter auseinander drenget, Und entwikkelt wie ein Draht, Den man aufgewunden hat. Da

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/84>, abgerufen am 26.11.2024.