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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

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Die Zeit.
Allein so lange noch der Hofnungs-Kahn sich hält,
Der Anker nicht zerbricht, und in dem Sturm zer-
schellt,

Gedenkt man immer noch zum Haffen zu gelan-
gen,

Man rudert wieder fort; ein mühsam Unterfangen
Wird offt mit Glük bekrönt. Wer auf dem Flus-
se schifft,

Und nicht den rechten Weg zum Meeres Eingang
trifft,

Der stürzet in den Schlund, und da ist kein er-
retten,

Da helffen Anker nicht, noch Seegel, Mast und
Ketten.

Die grösseste Gefahr ist auf dem Flus der
Zeit,

Wo sich derselbe giest ins Meer der Ewig-
keit.

Da ist ein Scheideweg; wer da nicht klüglich
fähret,

Der stürzet in den Schlund, draus keiner wieder-
kehret:

Wer aber recht erlernt; so lang er auf dem
Flus,

Wie er zum rechten Weg ohnfehlbar kommen
muß,

Stets auf den Compas sieht, der ihm die Stras-
se zeiget,

Und darnach seinen Kahn mit kluger Vorsicht
beuget,

Der schiffet glüklich ein, und nach getroffner
Bahn,

Kommt er zu seiner Ruh in sichren Haffen an.
Ein
Die Zeit.
Allein ſo lange noch der Hofnungs-Kahn ſich haͤlt,
Der Anker nicht zerbricht, und in dem Sturm zer-
ſchellt,

Gedenkt man immer noch zum Haffen zu gelan-
gen,

Man rudert wieder fort; ein muͤhſam Unterfangen
Wird offt mit Gluͤk bekroͤnt. Wer auf dem Fluſ-
ſe ſchifft,

Und nicht den rechten Weg zum Meeres Eingang
trifft,

Der ſtuͤrzet in den Schlund, und da iſt kein er-
retten,

Da helffen Anker nicht, noch Seegel, Maſt und
Ketten.

Die groͤſſeſte Gefahr iſt auf dem Flus der
Zeit,

Wo ſich derſelbe gieſt ins Meer der Ewig-
keit.

Da iſt ein Scheideweg; wer da nicht kluͤglich
faͤhret,

Der ſtuͤrzet in den Schlund, draus keiner wieder-
kehret:

Wer aber recht erlernt; ſo lang er auf dem
Flus,

Wie er zum rechten Weg ohnfehlbar kommen
muß,

Stets auf den Compas ſieht, der ihm die Straſ-
ſe zeiget,

Und darnach ſeinen Kahn mit kluger Vorſicht
beuget,

Der ſchiffet gluͤklich ein, und nach getroffner
Bahn,

Kommt er zu ſeiner Ruh in ſichren Haffen an.
Ein
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[278/0294] Die Zeit. Allein ſo lange noch der Hofnungs-Kahn ſich haͤlt, Der Anker nicht zerbricht, und in dem Sturm zer- ſchellt, Gedenkt man immer noch zum Haffen zu gelan- gen, Man rudert wieder fort; ein muͤhſam Unterfangen Wird offt mit Gluͤk bekroͤnt. Wer auf dem Fluſ- ſe ſchifft, Und nicht den rechten Weg zum Meeres Eingang trifft, Der ſtuͤrzet in den Schlund, und da iſt kein er- retten, Da helffen Anker nicht, noch Seegel, Maſt und Ketten. Die groͤſſeſte Gefahr iſt auf dem Flus der Zeit, Wo ſich derſelbe gieſt ins Meer der Ewig- keit. Da iſt ein Scheideweg; wer da nicht kluͤglich faͤhret, Der ſtuͤrzet in den Schlund, draus keiner wieder- kehret: Wer aber recht erlernt; ſo lang er auf dem Flus, Wie er zum rechten Weg ohnfehlbar kommen muß, Stets auf den Compas ſieht, der ihm die Straſ- ſe zeiget, Und darnach ſeinen Kahn mit kluger Vorſicht beuget, Der ſchiffet gluͤklich ein, und nach getroffner Bahn, Kommt er zu ſeiner Ruh in ſichren Haffen an. Ein

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/294>, abgerufen am 22.11.2024.