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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

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als eine Wolithat GOttes.
Die Sinnen unsrer Seelen Wächter, die geben.
alsden nicht Bericht

Weil alles in der Stille lieget, was auser uns vor-
geht, geschicht;

Der Augen Vorhang schliest sich zu: Wir können
nichts im Dunkeln sehen:

Sonst würde bei der stillen Ruh, verwirrte Unruh
gnug entstehen.

Die Nacht und deren ihr Geselle, der Schlaf bringt
uns auch vielen Nuz,

Und dienet, wie wir schon gehöret, auch der Gesund-
heit selbst zum Schuz.

Der Schlaf ist zu dem Wachsthum gut der Jugend;
und er dient die Alten,

Bei ihrer guten Leibeskraft, noch länger daurhaft
zu erhalten.

Der Schlaf ist bei gesunden Tagen ein Mittel da-
durch wir zum Schweis,

Jn einem warmen Bette kommen; da wir wenn un-
sre Glieder heiß,

Die sanfte Ausdünstung verspürn, dadurch der Un-
rath von uns flieget,

Der unsern Körper träge macht, wenn er in Haut
und Fleische lieget.

Der Schlaf ist gut auch für die Kranken, und dienet
stat der Arzenei,

Wenn sie nur erst zum Schlummer kommen; so merkt
man daß es besser sey.

Die Nacht flößt manches Labsal ein, den Armen
die in Ruhe liegen,

Und sich nach einer sauren Last des Tages, wiederum
vergnügen.

Je
als eine Wolithat GOttes.
Die Sinnen unſrer Seelen Waͤchter, die geben.
alsden nicht Bericht

Weil alles in der Stille lieget, was auſer uns vor-
geht, geſchicht;

Der Augen Vorhang ſchlieſt ſich zu: Wir koͤnnen
nichts im Dunkeln ſehen:

Sonſt wuͤrde bei der ſtillen Ruh, verwirrte Unruh
gnug entſtehen.

Die Nacht und deren ihr Geſelle, der Schlaf bringt
uns auch vielen Nuz,

Und dienet, wie wir ſchon gehoͤret, auch der Geſund-
heit ſelbſt zum Schuz.

Der Schlaf iſt zu dem Wachsthum gut der Jugend;
und er dient die Alten,

Bei ihrer guten Leibeskraft, noch laͤnger daurhaft
zu erhalten.

Der Schlaf iſt bei geſunden Tagen ein Mittel da-
durch wir zum Schweis,

Jn einem warmen Bette kommen; da wir wenn un-
ſre Glieder heiß,

Die ſanfte Ausduͤnſtung verſpuͤrn, dadurch der Un-
rath von uns flieget,

Der unſern Koͤrper traͤge macht, wenn er in Haut
und Fleiſche lieget.

Der Schlaf iſt gut auch fuͤr die Kranken, und dienet
ſtat der Arzenei,

Wenn ſie nur erſt zum Schlummer kommen; ſo merkt
man daß es beſſer ſey.

Die Nacht floͤßt manches Labſal ein, den Armen
die in Ruhe liegen,

Und ſich nach einer ſauren Laſt des Tages, wiederum
vergnuͤgen.

Je
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[219/0235] als eine Wolithat GOttes. Die Sinnen unſrer Seelen Waͤchter, die geben. alsden nicht Bericht Weil alles in der Stille lieget, was auſer uns vor- geht, geſchicht; Der Augen Vorhang ſchlieſt ſich zu: Wir koͤnnen nichts im Dunkeln ſehen: Sonſt wuͤrde bei der ſtillen Ruh, verwirrte Unruh gnug entſtehen. Die Nacht und deren ihr Geſelle, der Schlaf bringt uns auch vielen Nuz, Und dienet, wie wir ſchon gehoͤret, auch der Geſund- heit ſelbſt zum Schuz. Der Schlaf iſt zu dem Wachsthum gut der Jugend; und er dient die Alten, Bei ihrer guten Leibeskraft, noch laͤnger daurhaft zu erhalten. Der Schlaf iſt bei geſunden Tagen ein Mittel da- durch wir zum Schweis, Jn einem warmen Bette kommen; da wir wenn un- ſre Glieder heiß, Die ſanfte Ausduͤnſtung verſpuͤrn, dadurch der Un- rath von uns flieget, Der unſern Koͤrper traͤge macht, wenn er in Haut und Fleiſche lieget. Der Schlaf iſt gut auch fuͤr die Kranken, und dienet ſtat der Arzenei, Wenn ſie nur erſt zum Schlummer kommen; ſo merkt man daß es beſſer ſey. Die Nacht floͤßt manches Labſal ein, den Armen die in Ruhe liegen, Und ſich nach einer ſauren Laſt des Tages, wiederum vergnuͤgen. Je

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/235>, abgerufen am 27.11.2024.