Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite

die an den Bergwerken hervorleuchtet.

Wo dieser ist hat sich verlohren
Des Mangels Kummervolle Noth.
Es kommt aus nüzlichen Metallen,
Auf Welt und Stadt und Land und allen,
Ein Vortheil der recht herrlich heist:
Denn Gold und Silber dient im Lande,
Zum Glüklichseyn vor jedem Stande,
Wie die Erfahrung sichtbahr weißt.

Mit Gold und Silber ist zu handeln,
Was sonsten kostbahr wird genennt,
Man kan damit die Welt durchwandeln,
Weil man dies allenthalben kennt;
Was die Natur als schön gebiehret,
Und was durch Kunst und Fleis herrühret,
Was man gebraucht; womit man prangt:
Dies alles wird ohn all Beschwerde
Durch Stükke von der gelben Erde,
Und durch den blanken Koth erlangt.
Auch hierin ist ganz klar zu spüren,
Des Höchsten weise Einrichtung,
Der einen Staub so weiß zu zieren,
Daß Menschen mit Verwunderung
Den Preis auf diese Dinge legen,
Wodurch so vieler Länder Segen,
Durch Kauf und Handel wird vereint.
So kan der Vorsicht weises Walten
Der Staaten Flor; die Welt erhalten,
Durch Staub der schön ins Auge scheint.
Jhr

die an den Bergwerken hervorleuchtet.

Wo dieſer iſt hat ſich verlohren
Des Mangels Kummervolle Noth.
Es kommt aus nuͤzlichen Metallen,
Auf Welt und Stadt und Land und allen,
Ein Vortheil der recht herrlich heiſt:
Denn Gold und Silber dient im Lande,
Zum Gluͤklichſeyn vor jedem Stande,
Wie die Erfahrung ſichtbahr weißt.

Mit Gold und Silber iſt zu handeln,
Was ſonſten koſtbahr wird genennt,
Man kan damit die Welt durchwandeln,
Weil man dies allenthalben kennt;
Was die Natur als ſchoͤn gebiehret,
Und was durch Kunſt und Fleis herruͤhret,
Was man gebraucht; womit man prangt:
Dies alles wird ohn all Beſchwerde
Durch Stuͤkke von der gelben Erde,
Und durch den blanken Koth erlangt.
Auch hierin iſt ganz klar zu ſpuͤren,
Des Hoͤchſten weiſe Einrichtung,
Der einen Staub ſo weiß zu zieren,
Daß Menſchen mit Verwunderung
Den Preis auf dieſe Dinge legen,
Wodurch ſo vieler Laͤnder Segen,
Durch Kauf und Handel wird vereint.
So kan der Vorſicht weiſes Walten
Der Staaten Flor; die Welt erhalten,
Durch Staub der ſchoͤn ins Auge ſcheint.
Jhr
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <lg n="18">
            <l>
              <pb facs="#f0223" n="207"/>
              <fw place="top" type="header">die an den Bergwerken hervorleuchtet.</fw>
            </l><lb/>
            <l>Wo die&#x017F;er i&#x017F;t hat &#x017F;ich verlohren</l><lb/>
            <l>Des Mangels Kummervolle Noth.</l><lb/>
            <l>Es kommt aus nu&#x0364;zlichen Metallen,</l><lb/>
            <l>Auf Welt und Stadt und Land und allen,</l><lb/>
            <l>Ein Vortheil der recht herrlich hei&#x017F;t:</l><lb/>
            <l>Denn Gold und Silber dient im Lande,</l><lb/>
            <l>Zum Glu&#x0364;klich&#x017F;eyn vor jedem Stande,</l><lb/>
            <l>Wie die Erfahrung &#x017F;ichtbahr weißt.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="19">
            <l><hi rendition="#in">M</hi>it Gold und Silber i&#x017F;t zu handeln,</l><lb/>
            <l>Was &#x017F;on&#x017F;ten ko&#x017F;tbahr wird genennt,</l><lb/>
            <l>Man kan damit die Welt durchwandeln,</l><lb/>
            <l>Weil man dies allenthalben kennt;</l><lb/>
            <l>Was die Natur als &#x017F;cho&#x0364;n gebiehret,</l><lb/>
            <l>Und was durch Kun&#x017F;t und Fleis herru&#x0364;hret,</l><lb/>
            <l>Was man gebraucht; womit man prangt:</l><lb/>
            <l>Dies alles wird ohn all Be&#x017F;chwerde</l><lb/>
            <l>Durch Stu&#x0364;kke von der gelben Erde,</l><lb/>
            <l>Und durch den blanken Koth erlangt.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="20">
            <l><hi rendition="#in">A</hi>uch hierin i&#x017F;t ganz klar zu &#x017F;pu&#x0364;ren,</l><lb/>
            <l>Des Ho&#x0364;ch&#x017F;ten wei&#x017F;e Einrichtung,</l><lb/>
            <l>Der einen Staub &#x017F;o weiß zu zieren,</l><lb/>
            <l>Daß Men&#x017F;chen mit Verwunderung</l><lb/>
            <l>Den Preis auf die&#x017F;e Dinge legen,</l><lb/>
            <l>Wodurch &#x017F;o vieler La&#x0364;nder Segen,</l><lb/>
            <l>Durch Kauf und Handel wird vereint.</l><lb/>
            <l>So kan der Vor&#x017F;icht wei&#x017F;es Walten</l><lb/>
            <l>Der Staaten Flor; die Welt erhalten,</l><lb/>
            <l>Durch Staub der &#x017F;cho&#x0364;n ins Auge &#x017F;cheint.</l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Jhr</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[207/0223] die an den Bergwerken hervorleuchtet. Wo dieſer iſt hat ſich verlohren Des Mangels Kummervolle Noth. Es kommt aus nuͤzlichen Metallen, Auf Welt und Stadt und Land und allen, Ein Vortheil der recht herrlich heiſt: Denn Gold und Silber dient im Lande, Zum Gluͤklichſeyn vor jedem Stande, Wie die Erfahrung ſichtbahr weißt. Mit Gold und Silber iſt zu handeln, Was ſonſten koſtbahr wird genennt, Man kan damit die Welt durchwandeln, Weil man dies allenthalben kennt; Was die Natur als ſchoͤn gebiehret, Und was durch Kunſt und Fleis herruͤhret, Was man gebraucht; womit man prangt: Dies alles wird ohn all Beſchwerde Durch Stuͤkke von der gelben Erde, Und durch den blanken Koth erlangt. Auch hierin iſt ganz klar zu ſpuͤren, Des Hoͤchſten weiſe Einrichtung, Der einen Staub ſo weiß zu zieren, Daß Menſchen mit Verwunderung Den Preis auf dieſe Dinge legen, Wodurch ſo vieler Laͤnder Segen, Durch Kauf und Handel wird vereint. So kan der Vorſicht weiſes Walten Der Staaten Flor; die Welt erhalten, Durch Staub der ſchoͤn ins Auge ſcheint. Jhr

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/223
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/223>, abgerufen am 09.11.2024.