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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

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Das Vergeltungs Recht GOttes
Er ruft vor seinem End, bei der empfundnen
Noth

Mit klagenden Geschrei betrübt: Mein GOtt, mein
GOtt,

Warum hast du mich jezt, so ganz und gar ver-
lassen:

Und in der Qual und Pein, must er am Kreuz er-
blassen.

Das ist darum geschehn, weil wir von GOtt ge-
trennt,

Weil jedes Sünden Kind wie ein Verirrter rennt;
So war die Straffe gleich den menschlichen Ver-
brechen;

Kein andres Urtheil konnt hier das Gerichte spre-
chen,

Darm die Majestät des Allerhöchsten thront;
Der jedem nach Verdienst und seinen Thaten lohnt;
Jhr Menschen! sehet hier was GOttes Recht er-
fodert,

Wenn sein gerechter Grim und heiligs Zornfeur lo-
dert;

Es wird an JEsu euch ganz sichtbahr vorgemahlt,
Wie er die Sünde haßt, und gleiche Straffen
zahlt:

Nehmt diesen Heiland an, der für euch ist gestor-
ben,

Und durch sein Leiden euch des Höchsten Huld er-
worben;

Lernt was ihr auszustehn, wenn ihr den Heiland
schmäht,

Da in der Ewigkeit es euch also ergeht;
Wie ihr verdienet habt: da wird sein Grim euch
schelten,

Und jedem seine That auf seinem Kopf vergelten.
Wenn
Das Vergeltungs Recht GOttes
Er ruft vor ſeinem End, bei der empfundnen
Noth

Mit klagenden Geſchrei betruͤbt: Mein GOtt, mein
GOtt,

Warum haſt du mich jezt, ſo ganz und gar ver-
laſſen:

Und in der Qual und Pein, muſt er am Kreuz er-
blaſſen.

Das iſt darum geſchehn, weil wir von GOtt ge-
trennt,

Weil jedes Suͤnden Kind wie ein Verirrter rennt;
So war die Straffe gleich den menſchlichen Ver-
brechen;

Kein andres Urtheil konnt hier das Gerichte ſpre-
chen,

Darm die Majeſtaͤt des Allerhoͤchſten thront;
Der jedem nach Verdienſt und ſeinen Thaten lohnt;
Jhr Menſchen! ſehet hier was GOttes Recht er-
fodert,

Wenn ſein gerechter Grim und heiligs Zornfeur lo-
dert;

Es wird an JEſu euch ganz ſichtbahr vorgemahlt,
Wie er die Suͤnde haßt, und gleiche Straffen
zahlt:

Nehmt dieſen Heiland an, der fuͤr euch iſt geſtor-
ben,

Und durch ſein Leiden euch des Hoͤchſten Huld er-
worben;

Lernt was ihr auszuſtehn, wenn ihr den Heiland
ſchmaͤht,

Da in der Ewigkeit es euch alſo ergeht;
Wie ihr verdienet habt: da wird ſein Grim euch
ſchelten,

Und jedem ſeine That auf ſeinem Kopf vergelten.
Wenn
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[198/0214] Das Vergeltungs Recht GOttes Er ruft vor ſeinem End, bei der empfundnen Noth Mit klagenden Geſchrei betruͤbt: Mein GOtt, mein GOtt, Warum haſt du mich jezt, ſo ganz und gar ver- laſſen: Und in der Qual und Pein, muſt er am Kreuz er- blaſſen. Das iſt darum geſchehn, weil wir von GOtt ge- trennt, Weil jedes Suͤnden Kind wie ein Verirrter rennt; So war die Straffe gleich den menſchlichen Ver- brechen; Kein andres Urtheil konnt hier das Gerichte ſpre- chen, Darm die Majeſtaͤt des Allerhoͤchſten thront; Der jedem nach Verdienſt und ſeinen Thaten lohnt; Jhr Menſchen! ſehet hier was GOttes Recht er- fodert, Wenn ſein gerechter Grim und heiligs Zornfeur lo- dert; Es wird an JEſu euch ganz ſichtbahr vorgemahlt, Wie er die Suͤnde haßt, und gleiche Straffen zahlt: Nehmt dieſen Heiland an, der fuͤr euch iſt geſtor- ben, Und durch ſein Leiden euch des Hoͤchſten Huld er- worben; Lernt was ihr auszuſtehn, wenn ihr den Heiland ſchmaͤht, Da in der Ewigkeit es euch alſo ergeht; Wie ihr verdienet habt: da wird ſein Grim euch ſchelten, Und jedem ſeine That auf ſeinem Kopf vergelten. Wenn

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 198. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/214>, abgerufen am 27.11.2024.