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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747.

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Preis GOttes wegen der

Deine Huld hat uns umwunden,
Bis auf die Entbindungsstunden,
Auf der finstren Bahn regiert,
Glüklich in die Welt geführt.

So hat GOtt das Haus formiret
Und die Werkstat angelegt,
Worin er den Mensch gebiehret,
Der so viele Wunder hegt.
Möchten wir doch das erkennen,
Da wir GOtt den Schöpfer nennen!
O! so machte unser Mund,
Mehr des Schöpfers Grösse kund.
Wenn wir zu den Untertheilen,
Worauf unser Leib besteht,
Zu den Bein und Füssen eilen,
Worauf unser Körper geht:
Die des Leibes Kunstmaschienen,
Stat der starken Pfeiler dienen:
So sieht man hie abermahl,
Eine grosse Wunder Zahl.
Alle schweren Körperslasten,
Müssen auf der Füsse Grund,
Als auf starken Säulen rasten.
Daher wird die Weisheit kund,
Welche Beine auserwählet,
Starke Knochen unterpfälet,
Worauf alle Schwere liegt,
Die die Pfeiler nicht einbiegt.
Wenn

Preis GOttes wegen der

Deine Huld hat uns umwunden,
Bis auf die Entbindungsſtunden,
Auf der finſtren Bahn regiert,
Gluͤklich in die Welt gefuͤhrt.

So hat GOtt das Haus formiret
Und die Werkſtat angelegt,
Worin er den Menſch gebiehret,
Der ſo viele Wunder hegt.
Moͤchten wir doch das erkennen,
Da wir GOtt den Schoͤpfer nennen!
O! ſo machte unſer Mund,
Mehr des Schoͤpfers Groͤſſe kund.
Wenn wir zu den Untertheilen,
Worauf unſer Leib beſteht,
Zu den Bein und Fuͤſſen eilen,
Worauf unſer Koͤrper geht:
Die des Leibes Kunſtmaſchienen,
Stat der ſtarken Pfeiler dienen:
So ſieht man hie abermahl,
Eine groſſe Wunder Zahl.
Alle ſchweren Koͤrperslaſten,
Muͤſſen auf der Fuͤſſe Grund,
Als auf ſtarken Saͤulen raſten.
Daher wird die Weisheit kund,
Welche Beine auserwaͤhlet,
Starke Knochen unterpfaͤlet,
Worauf alle Schwere liegt,
Die die Pfeiler nicht einbiegt.
Wenn
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[86/0102] Preis GOttes wegen der Deine Huld hat uns umwunden, Bis auf die Entbindungsſtunden, Auf der finſtren Bahn regiert, Gluͤklich in die Welt gefuͤhrt. So hat GOtt das Haus formiret Und die Werkſtat angelegt, Worin er den Menſch gebiehret, Der ſo viele Wunder hegt. Moͤchten wir doch das erkennen, Da wir GOtt den Schoͤpfer nennen! O! ſo machte unſer Mund, Mehr des Schoͤpfers Groͤſſe kund. Wenn wir zu den Untertheilen, Worauf unſer Leib beſteht, Zu den Bein und Fuͤſſen eilen, Worauf unſer Koͤrper geht: Die des Leibes Kunſtmaſchienen, Stat der ſtarken Pfeiler dienen: So ſieht man hie abermahl, Eine groſſe Wunder Zahl. Alle ſchweren Koͤrperslaſten, Muͤſſen auf der Fuͤſſe Grund, Als auf ſtarken Saͤulen raſten. Daher wird die Weisheit kund, Welche Beine auserwaͤhlet, Starke Knochen unterpfaͤlet, Worauf alle Schwere liegt, Die die Pfeiler nicht einbiegt. Wenn

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 4. Hildesheim, 1747, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen04_1747/102>, abgerufen am 27.11.2024.