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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.

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Die betrachtenswürdigen Bäume.
Ein jeder denke nach, und sehe sich recht an;
Weil sich ein jeder selbst am besten kennen kan:
Wer einem Baum gleich ist, der keine Früchte
bringet,

Der denke wie viel Jahr ihn GOtt schon hat ge-
dünget

Der sehe an die Zeit, als seine Gnadenfrist,
Wie bald dieselbige verfliegt, vorüber ist.
Der denke an den Spruch, und dessen weise Leh-
ren,

Die der mit Nachdruk spricht die Juden zu be-
kehren,

Der als ein Herold kam, und in der Finsternis,
Das Licht verkündigte und zu der Busse wies:
Der Spruch heist so: die Axt ist nunmehr schon
gewezzet,

Und an des Baumes Stamm, und Wurzel ange-
sezzet,

Wer keine Früchte bringt die gut, wird umgehaut,
So gehts den Menschen auch die GOtt unfrucht-
bar schaut:

Ein faul Holz, fauler Mensch, sind beide zu ver-
dammen,

Weil sie zu Nichts sind nüz, nur Brände, zu den
Flammen. (*)


Der
(*) Matth. III. 10.
Die betrachtenswuͤrdigen Baͤume.
Ein jeder denke nach, und ſehe ſich recht an;
Weil ſich ein jeder ſelbſt am beſten kennen kan:
Wer einem Baum gleich iſt, der keine Fruͤchte
bringet,

Der denke wie viel Jahr ihn GOtt ſchon hat ge-
duͤnget

Der ſehe an die Zeit, als ſeine Gnadenfriſt,
Wie bald dieſelbige verfliegt, voruͤber iſt.
Der denke an den Spruch, und deſſen weiſe Leh-
ren,

Die der mit Nachdruk ſpricht die Juden zu be-
kehren,

Der als ein Herold kam, und in der Finſternis,
Das Licht verkuͤndigte und zu der Buſſe wies:
Der Spruch heiſt ſo: die Axt iſt nunmehr ſchon
gewezzet,

Und an des Baumes Stamm, und Wurzel ange-
ſezzet,

Wer keine Fruͤchte bringt die gut, wird umgehaut,
So gehts den Menſchen auch die GOtt unfrucht-
bar ſchaut:

Ein faul Holz, fauler Menſch, ſind beide zu ver-
dammen,

Weil ſie zu Nichts ſind nuͤz, nur Braͤnde, zu den
Flammen. (*)


Der
(*) Matth. III. 10.
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[31/0043] Die betrachtenswuͤrdigen Baͤume. Ein jeder denke nach, und ſehe ſich recht an; Weil ſich ein jeder ſelbſt am beſten kennen kan: Wer einem Baum gleich iſt, der keine Fruͤchte bringet, Der denke wie viel Jahr ihn GOtt ſchon hat ge- duͤnget Der ſehe an die Zeit, als ſeine Gnadenfriſt, Wie bald dieſelbige verfliegt, voruͤber iſt. Der denke an den Spruch, und deſſen weiſe Leh- ren, Die der mit Nachdruk ſpricht die Juden zu be- kehren, Der als ein Herold kam, und in der Finſternis, Das Licht verkuͤndigte und zu der Buſſe wies: Der Spruch heiſt ſo: die Axt iſt nunmehr ſchon gewezzet, Und an des Baumes Stamm, und Wurzel ange- ſezzet, Wer keine Fruͤchte bringt die gut, wird umgehaut, So gehts den Menſchen auch die GOtt unfrucht- bar ſchaut: Ein faul Holz, fauler Menſch, ſind beide zu ver- dammen, Weil ſie zu Nichts ſind nuͤz, nur Braͤnde, zu den Flammen. (*) Der (*) Matth. III. 10.

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747/43>, abgerufen am 22.12.2024.