Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.Die mannigfaltigen Wollthaten GOttes. Gesunde Witterung, auch Regen, Scheinund Thau, Der Gärten, Wiesen Grün, der Aeker rei- cher Bau, Der Wälder Wild und Holz, der Erden Korn und Früchte Das Brodt, die Milch, das Fleisch, des Ho- nigs süß Gerichte Der Schaafe sanffte Woll und auch der Bienen Wachs, Der Seidenwürmer Garn, der Fadenreiche Flachs, Der Thiere starke Haut, die Federn zu den Dekken Worauf wir uns in Ruh bei stiller Nacht ausstrek- ken; Der Brunnen frischer Trank, des Feuers war- mer Schein, Der Bäume safftig Obst, der Trauben süsser Wein, Und was die Nothdurfft braucht, was zum be- quemen Leben: Dies alles hat uns GOtt zur Wollthat hergege- ben. Wir haben Zahm und Wild, was Lufft und Wasser bringt Was aus der Erde grünt, was aus den Bäumen dringt; Wir haben auch dabei in allen Jahres Zeiten, Was uns vergnügte Lust der Sinnen kan bereiten. Der Frühling bringet uns so mancher Blumen Art, Und was hat die Natur zur Sommers Zeit ver- spart? Der Herbst erquikket uns mit Obst gereiften Früch- ten, Und
Die mannigfaltigen Wollthaten GOttes. Geſunde Witterung, auch Regen, Scheinund Thau, Der Gaͤrten, Wieſen Gruͤn, der Aeker rei- cher Bau, Der Waͤlder Wild und Holz, der Erden Korn und Fruͤchte Das Brodt, die Milch, das Fleiſch, des Ho- nigs ſuͤß Gerichte Der Schaafe ſanffte Woll und auch der Bienen Wachs, Der Seidenwuͤrmer Garn, der Fadenreiche Flachs, Der Thiere ſtarke Haut, die Federn zu den Dekken Worauf wir uns in Ruh bei ſtiller Nacht ausſtrek- ken; Der Brunnen friſcher Trank, des Feuers war- mer Schein, Der Baͤume ſafftig Obſt, der Trauben ſuͤſſer Wein, Und was die Nothdurfft braucht, was zum be- quemen Leben: Dies alles hat uns GOtt zur Wollthat hergege- ben. Wir haben Zahm und Wild, was Lufft und Waſſer bringt Was aus der Erde gruͤnt, was aus den Baͤumen dringt; Wir haben auch dabei in allen Jahres Zeiten, Was uns vergnuͤgte Luſt der Sinnen kan bereiten. Der Fruͤhling bringet uns ſo mancher Blumen Art, Und was hat die Natur zur Sommers Zeit ver- ſpart? Der Herbſt erquikket uns mit Obſt gereiften Fruͤch- ten, Und
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Die mannigfaltigen Wollthaten GOttes.
Geſunde Witterung, auch Regen, Schein
und Thau,
Der Gaͤrten, Wieſen Gruͤn, der Aeker rei-
cher Bau,
Der Waͤlder Wild und Holz, der Erden Korn
und Fruͤchte
Das Brodt, die Milch, das Fleiſch, des Ho-
nigs ſuͤß Gerichte
Der Schaafe ſanffte Woll und auch der Bienen
Wachs,
Der Seidenwuͤrmer Garn, der Fadenreiche Flachs,
Der Thiere ſtarke Haut, die Federn zu den
Dekken
Worauf wir uns in Ruh bei ſtiller Nacht ausſtrek-
ken;
Der Brunnen friſcher Trank, des Feuers war-
mer Schein,
Der Baͤume ſafftig Obſt, der Trauben ſuͤſſer
Wein,
Und was die Nothdurfft braucht, was zum be-
quemen Leben:
Dies alles hat uns GOtt zur Wollthat hergege-
ben.
Wir haben Zahm und Wild, was Lufft und
Waſſer bringt
Was aus der Erde gruͤnt, was aus den Baͤumen
dringt;
Wir haben auch dabei in allen Jahres Zeiten,
Was uns vergnuͤgte Luſt der Sinnen kan bereiten.
Der Fruͤhling bringet uns ſo mancher Blumen
Art,
Und was hat die Natur zur Sommers Zeit ver-
ſpart?
Der Herbſt erquikket uns mit Obſt gereiften Fruͤch-
ten,
Und
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