Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.Der wunderbahre Bienenstatt. Der wunderbahre Bienenstatt. Auf mein Herz zu GOttes Preise Der allmächtig, gütig, weise! Und besinge nun den Staat Den das Heer der Bienen hat, Weil aus dieser Thiere Werken, Ueberzeugend zu bestärken, Daß der Schöpfer aller Welt, Sie zum Wunder dargestelt. Siehet man auf die Anstalten, Auf das klügliche Verhalten, Wie sie ihren Staat formirn, Jhrer Zellen Bau aufführn: So muß man mit Lust gestehen, Daß er weislich ausersehen, Und daß jedes Fach und Schicht Schön und künstlich eingericht. Sehen wir die Nationen, Die vereint zusammen wohnen, Nach dem Staatsgesetzen an, So sind alle unterthan Einem König der sie führet, Der in jedem Stok regieret, Unbe-
Der wunderbahre Bienenſtatt. Der wunderbahre Bienenſtatt. Auf mein Herz zu GOttes Preiſe Der allmaͤchtig, guͤtig, weiſe! Und beſinge nun den Staat Den das Heer der Bienen hat, Weil aus dieſer Thiere Werken, Ueberzeugend zu beſtaͤrken, Daß der Schoͤpfer aller Welt, Sie zum Wunder dargeſtelt. Siehet man auf die Anſtalten, Auf das kluͤgliche Verhalten, Wie ſie ihren Staat formirn, Jhrer Zellen Bau auffuͤhrn: So muß man mit Luſt geſtehen, Daß er weislich auserſehen, Und daß jedes Fach und Schicht Schoͤn und kuͤnſtlich eingericht. Sehen wir die Nationen, Die vereint zuſammen wohnen, Nach dem Staatsgeſetzen an, So ſind alle unterthan Einem Koͤnig der ſie fuͤhret, Der in jedem Stok regieret, Unbe-
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0208" n="196"/> <fw place="top" type="header">Der wunderbahre Bienenſtatt.</fw><lb/> <div n="1"> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#b">Der<lb/> wunderbahre Bienenſtatt.</hi> </head><lb/> <lg n="1"> <l><hi rendition="#in">A</hi>uf mein Herz zu GOttes Preiſe</l><lb/> <l>Der allmaͤchtig, guͤtig, weiſe!</l><lb/> <l>Und beſinge nun den Staat</l><lb/> <l>Den das Heer der Bienen hat,</l><lb/> <l>Weil aus dieſer Thiere Werken,</l><lb/> <l>Ueberzeugend zu beſtaͤrken,</l><lb/> <l>Daß der Schoͤpfer aller Welt,</l><lb/> <l>Sie zum Wunder dargeſtelt.</l> </lg><lb/> <lg n="2"> <l><hi rendition="#in">S</hi>iehet man auf die Anſtalten,</l><lb/> <l>Auf das kluͤgliche Verhalten,</l><lb/> <l>Wie ſie ihren Staat formirn,</l><lb/> <l>Jhrer Zellen Bau auffuͤhrn:</l><lb/> <l>So muß man mit Luſt geſtehen,</l><lb/> <l>Daß er weislich auserſehen,</l><lb/> <l>Und daß jedes Fach und Schicht</l><lb/> <l>Schoͤn und kuͤnſtlich eingericht.</l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l><hi rendition="#in">S</hi>ehen wir die Nationen,</l><lb/> <l>Die vereint zuſammen wohnen,</l><lb/> <l>Nach dem Staatsgeſetzen an,</l><lb/> <l>So ſind alle unterthan</l><lb/> <l>Einem Koͤnig der ſie fuͤhret,</l><lb/> <l>Der in jedem Stok regieret,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Unbe-</fw><lb/></l> </lg> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [196/0208]
Der wunderbahre Bienenſtatt.
Der
wunderbahre Bienenſtatt.
Auf mein Herz zu GOttes Preiſe
Der allmaͤchtig, guͤtig, weiſe!
Und beſinge nun den Staat
Den das Heer der Bienen hat,
Weil aus dieſer Thiere Werken,
Ueberzeugend zu beſtaͤrken,
Daß der Schoͤpfer aller Welt,
Sie zum Wunder dargeſtelt.
Siehet man auf die Anſtalten,
Auf das kluͤgliche Verhalten,
Wie ſie ihren Staat formirn,
Jhrer Zellen Bau auffuͤhrn:
So muß man mit Luſt geſtehen,
Daß er weislich auserſehen,
Und daß jedes Fach und Schicht
Schoͤn und kuͤnſtlich eingericht.
Sehen wir die Nationen,
Die vereint zuſammen wohnen,
Nach dem Staatsgeſetzen an,
So ſind alle unterthan
Einem Koͤnig der ſie fuͤhret,
Der in jedem Stok regieret,
Unbe-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747/208 |
Zitationshilfe: | Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747/208>, abgerufen am 21.07.2024. |