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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747.

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Der Herbst.
Die Herbstszeit als ein kalter Bote von eines stren-
gen Winters-Frost,

Die zinset uns in der Natur auch wiederum so
viele Gaben

Damit wir uns zur Winterszeit in stiller Ruh und
Freude laben.

Auf! mein Herz das zu erzählen, was der Schöpfer
der uns liebt,

Als die Proben seiner Güte in des Herbstes Mon-
den giebt:

Doch wer kan die Gaben zähln, die wir zu der
Zeit empfangen,

Die im Gärten in dem Wald, allenthalben herr-
lich prangen.

Lasset uns das überrechnen, was uns in die Sin-
ne fällt.

Und was sich im Herbst den Augen in der Reiffe
dargestellt;

So erkennen wir so gleich, daß wir durch ein wei-
ses Walten,

Was der Frühling uns verhies, nunmehr in der
Frucht erhalten.

Damahls blüheten die Bäume und der Blüten bun-
ter Schein,

Goß in das erfreute Herze, schon die süsse Hofnung
ein;

Damahls war der Silber-Glanz unsre schönste Au-
genweide,

Nunmehr ist der Früchte Gold zu der Herbstzeit un-
sre Freude.

Oefnet euch ihr holden Gärten, daß wir eure Früch-
te sehn,

Um daran den reichen Geber aller Gaben zu er-
höhn!

Welch
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Der Herbſt.
Die Herbſtszeit als ein kalter Bote von eines ſtren-
gen Winters-Froſt,

Die zinſet uns in der Natur auch wiederum ſo
viele Gaben

Damit wir uns zur Winterszeit in ſtiller Ruh und
Freude laben.

Auf! mein Herz das zu erzaͤhlen, was der Schoͤpfer
der uns liebt,

Als die Proben ſeiner Guͤte in des Herbſtes Mon-
den giebt:

Doch wer kan die Gaben zaͤhln, die wir zu der
Zeit empfangen,

Die im Gaͤrten in dem Wald, allenthalben herr-
lich prangen.

Laſſet uns das uͤberrechnen, was uns in die Sin-
ne faͤllt.

Und was ſich im Herbſt den Augen in der Reiffe
dargeſtellt;

So erkennen wir ſo gleich, daß wir durch ein wei-
ſes Walten,

Was der Fruͤhling uns verhies, nunmehr in der
Frucht erhalten.

Damahls bluͤheten die Baͤume und der Bluͤten bun-
ter Schein,

Goß in das erfreute Herze, ſchon die ſuͤſſe Hofnung
ein;

Damahls war der Silber-Glanz unſre ſchoͤnſte Au-
genweide,

Nunmehr iſt der Fruͤchte Gold zu der Herbſtzeit un-
ſre Freude.

Oefnet euch ihr holden Gaͤrten, daß wir eure Fruͤch-
te ſehn,

Um daran den reichen Geber aller Gaben zu er-
hoͤhn!

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[5/0017] Der Herbſt. Die Herbſtszeit als ein kalter Bote von eines ſtren- gen Winters-Froſt, Die zinſet uns in der Natur auch wiederum ſo viele Gaben Damit wir uns zur Winterszeit in ſtiller Ruh und Freude laben. Auf! mein Herz das zu erzaͤhlen, was der Schoͤpfer der uns liebt, Als die Proben ſeiner Guͤte in des Herbſtes Mon- den giebt: Doch wer kan die Gaben zaͤhln, die wir zu der Zeit empfangen, Die im Gaͤrten in dem Wald, allenthalben herr- lich prangen. Laſſet uns das uͤberrechnen, was uns in die Sin- ne faͤllt. Und was ſich im Herbſt den Augen in der Reiffe dargeſtellt; So erkennen wir ſo gleich, daß wir durch ein wei- ſes Walten, Was der Fruͤhling uns verhies, nunmehr in der Frucht erhalten. Damahls bluͤheten die Baͤume und der Bluͤten bun- ter Schein, Goß in das erfreute Herze, ſchon die ſuͤſſe Hofnung ein; Damahls war der Silber-Glanz unſre ſchoͤnſte Au- genweide, Nunmehr iſt der Fruͤchte Gold zu der Herbſtzeit un- ſre Freude. Oefnet euch ihr holden Gaͤrten, daß wir eure Fruͤch- te ſehn, Um daran den reichen Geber aller Gaben zu er- hoͤhn! Welch A 3

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 3. Hildesheim, 1747, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen03_1747/17>, abgerufen am 22.12.2024.