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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747.

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Die Gelegenheit.
Die Gelegenheit.
[Abbildung]
Das Beste an der schnellen Zeit,
Die unvermerket uns verschwin-
det

Jst eben die Gelegenheit,
Die man gar selten wieder findet.
Die Zeit gleicht einem strengen Flus,
Der mit den Tropfen weiter schiesset,
Da in desselben regen Guß
Bisweilen eine Perle fliesset.
Wer solche nicht so gleich auffängt,
Wenn sie vor ihn vorüber eilet,
Der sieht, wenn ers hernach bedenkt,
Daß er zu lange sich verweilet.
Der Strom nimmt sie so gleich mit hin
Und lässet im Vorübergehen,
Den leicht zu fangenden Gewin,
So bald, wol gar nicht wiedersehen.
Der Zeitlauf gehet nicht zurük,
Und in dem Lauf der schnellen Stunde,
Entstehet oft ein Augenblik,
Und eine flüchtige Secunde
Darinenn uns das Glük anlacht,
Wer alsdenn als ein Fauler träumet:
Nimt es nicht aufmerksam in acht,
Hat die Gelegenheit versäumet.


Der
Zweyter Theil. T
Die Gelegenheit.
Die Gelegenheit.
[Abbildung]
Das Beſte an der ſchnellen Zeit,
Die unvermerket uns verſchwin-
det

Jſt eben die Gelegenheit,
Die man gar ſelten wieder findet.
Die Zeit gleicht einem ſtrengen Flus,
Der mit den Tropfen weiter ſchieſſet,
Da in deſſelben regen Guß
Bisweilen eine Perle flieſſet.
Wer ſolche nicht ſo gleich auffaͤngt,
Wenn ſie vor ihn voruͤber eilet,
Der ſieht, wenn ers hernach bedenkt,
Daß er zu lange ſich verweilet.
Der Strom nimmt ſie ſo gleich mit hin
Und laͤſſet im Voruͤbergehen,
Den leicht zu fangenden Gewin,
So bald, wol gar nicht wiederſehen.
Der Zeitlauf gehet nicht zuruͤk,
Und in dem Lauf der ſchnellen Stunde,
Entſtehet oft ein Augenblik,
Und eine fluͤchtige Secunde
Darinenn uns das Gluͤk anlacht,
Wer alsdenn als ein Fauler traͤumet:
Nimt es nicht aufmerkſam in acht,
Hat die Gelegenheit verſaͤumet.


Der
Zweyter Theil. T
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[289/0301] Die Gelegenheit. Die Gelegenheit. [Abbildung] Das Beſte an der ſchnellen Zeit, Die unvermerket uns verſchwin- det Jſt eben die Gelegenheit, Die man gar ſelten wieder findet. Die Zeit gleicht einem ſtrengen Flus, Der mit den Tropfen weiter ſchieſſet, Da in deſſelben regen Guß Bisweilen eine Perle flieſſet. Wer ſolche nicht ſo gleich auffaͤngt, Wenn ſie vor ihn voruͤber eilet, Der ſieht, wenn ers hernach bedenkt, Daß er zu lange ſich verweilet. Der Strom nimmt ſie ſo gleich mit hin Und laͤſſet im Voruͤbergehen, Den leicht zu fangenden Gewin, So bald, wol gar nicht wiederſehen. Der Zeitlauf gehet nicht zuruͤk, Und in dem Lauf der ſchnellen Stunde, Entſtehet oft ein Augenblik, Und eine fluͤchtige Secunde Darinenn uns das Gluͤk anlacht, Wer alsdenn als ein Fauler traͤumet: Nimt es nicht aufmerkſam in acht, Hat die Gelegenheit verſaͤumet. Der Zweyter Theil. T

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen02_1747/301>, abgerufen am 24.11.2024.