Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747.Gedanken. Gedanken bei dem Anblik eines mit Bohnen be- saamten Akkers.
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Hier quillt des Seegens Füllehorn Der reichen Güte Wunderborn Und duftet durch ein sanftes Bla- sen, Stets Balsam in die hohle Nasen. Die Lunge wird vergnügt ge- drükt, Das Auge wird vergnügt erquikt; Wenn ich der Bohnen weise Blüte, Als holde Spiegel deiner Güte, O! Schöpfer! auf dem Akker seh, Da ich aus Lust spatzieren geh. Das Rokkenfeld prangt schon mit Aehren, Die uns mit güldnen Zungen lehren, Daß du es seist der uns ernährt; Dein Seegen wird dadurch vermehrt Daß du dem Vieh auch Futter giebest, Und zeigst wie du das alles liebest, Was deine Wunderhand gemacht, Als du die Welt herfür gebracht. Dies Bohnenfeld das jetzo blühet, Und Wachsthum aus der Erde ziehet Jst warlich die Betrachtung werth, Die uns HErr! deine Weisheit lehrt. Vierekkicht sind des Stengels Röhren, Die ihre Spizzen aufwerts kehren, Die
Gedanken. Gedanken bei dem Anblik eines mit Bohnen be- ſaamten Akkers.
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Hier quillt des Seegens Fuͤllehorn Der reichen Guͤte Wunderborn Und duftet durch ein ſanftes Bla- ſen, Stets Balſam in die hohle Naſen. Die Lunge wird vergnuͤgt ge- druͤkt, Das Auge wird vergnuͤgt erquikt; Wenn ich der Bohnen weiſe Bluͤte, Als holde Spiegel deiner Guͤte, O! Schoͤpfer! auf dem Akker ſeh, Da ich aus Luſt ſpatzieren geh. Das Rokkenfeld prangt ſchon mit Aehren, Die uns mit guͤldnen Zungen lehren, Daß du es ſeiſt der uns ernaͤhrt; Dein Seegen wird dadurch vermehrt Daß du dem Vieh auch Futter giebeſt, Und zeigſt wie du das alles liebeſt, Was deine Wunderhand gemacht, Als du die Welt herfuͤr gebracht. Dies Bohnenfeld das jetzo bluͤhet, Und Wachsthum aus der Erde ziehet Jſt warlich die Betrachtung werth, Die uns HErr! deine Weisheit lehrt. Vierekkicht ſind des Stengels Roͤhren, Die ihre Spizzen aufwerts kehren, Die
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Gedanken.
Gedanken
bei dem Anblik eines mit Bohnen be-
ſaamten Akkers.
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Hier quillt des Seegens Fuͤllehorn
Der reichen Guͤte Wunderborn
Und duftet durch ein ſanftes Bla-
ſen,
Stets Balſam in die hohle Naſen.
Die Lunge wird vergnuͤgt ge-
druͤkt,
Das Auge wird vergnuͤgt erquikt;
Wenn ich der Bohnen weiſe Bluͤte,
Als holde Spiegel deiner Guͤte,
O! Schoͤpfer! auf dem Akker ſeh,
Da ich aus Luſt ſpatzieren geh.
Das Rokkenfeld prangt ſchon mit Aehren,
Die uns mit guͤldnen Zungen lehren,
Daß du es ſeiſt der uns ernaͤhrt;
Dein Seegen wird dadurch vermehrt
Daß du dem Vieh auch Futter giebeſt,
Und zeigſt wie du das alles liebeſt,
Was deine Wunderhand gemacht,
Als du die Welt herfuͤr gebracht.
Dies Bohnenfeld das jetzo bluͤhet,
Und Wachsthum aus der Erde ziehet
Jſt warlich die Betrachtung werth,
Die uns HErr! deine Weisheit lehrt.
Vierekkicht ſind des Stengels Roͤhren,
Die ihre Spizzen aufwerts kehren,
Die
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