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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747.

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Der Regen.

Dünste zu den dünnen Höhen
Als zu den Verwahrungs Ort,
Da sie durch den Strahl der Sonnen,
Wie in ein Geweb gesponnen,
Und durch ihr erheitert Glühn,
Wolkicht sich zusammen ziehn.

Diese ausgespannten Schläuche,
Dieses rege Wolken Heer,
Diese aufgequollne Bäuche,
Dieses aufgezogne Meer
Schwebt im Kreis der dünnen Lüfte,
Senkt sich auf so leichte Düfte,
Wird bald hin, bald her gedreht,
Wie der Zug der Winde weht.
Wer hält diese Himmels-Quellen?
Schöpfer! deine Allmachts-Hand
Die ohn alle Ufer schwellen,
Sind durch deine Kraft umspannt:
Es kan sie dein Wink umdämmen,
Und ihr plözlich Fallen hemmen,
Da der Wolken schwere Fluth,
Gar auf keinen Pfeiler ruht.
Kein Verstand kan das ergründen,
Wie der Wolken schwere Last,
Auf den Fittgen leichter Winden
Wie auf Wagen aufgefaßt:
Sieht man die gethürmten Wogen,
So sind sie als wie verflogen
Und in einen Augenblik,
Sind sie wiederum zurük.
Wenn

Der Regen.

Duͤnſte zu den duͤnnen Hoͤhen
Als zu den Verwahrungs Ort,
Da ſie durch den Strahl der Sonnen,
Wie in ein Geweb geſponnen,
Und durch ihr erheitert Gluͤhn,
Wolkicht ſich zuſammen ziehn.

Dieſe ausgeſpannten Schlaͤuche,
Dieſes rege Wolken Heer,
Dieſe aufgequollne Baͤuche,
Dieſes aufgezogne Meer
Schwebt im Kreis der duͤnnen Luͤfte,
Senkt ſich auf ſo leichte Duͤfte,
Wird bald hin, bald her gedreht,
Wie der Zug der Winde weht.
Wer haͤlt dieſe Himmels-Quellen?
Schoͤpfer! deine Allmachts-Hand
Die ohn alle Ufer ſchwellen,
Sind durch deine Kraft umſpannt:
Es kan ſie dein Wink umdaͤmmen,
Und ihr ploͤzlich Fallen hemmen,
Da der Wolken ſchwere Fluth,
Gar auf keinen Pfeiler ruht.
Kein Verſtand kan das ergruͤnden,
Wie der Wolken ſchwere Laſt,
Auf den Fittgen leichter Winden
Wie auf Wagen aufgefaßt:
Sieht man die gethuͤrmten Wogen,
So ſind ſie als wie verflogen
Und in einen Augenblik,
Sind ſie wiederum zuruͤk.
Wenn
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[178/0190] Der Regen. Duͤnſte zu den duͤnnen Hoͤhen Als zu den Verwahrungs Ort, Da ſie durch den Strahl der Sonnen, Wie in ein Geweb geſponnen, Und durch ihr erheitert Gluͤhn, Wolkicht ſich zuſammen ziehn. Dieſe ausgeſpannten Schlaͤuche, Dieſes rege Wolken Heer, Dieſe aufgequollne Baͤuche, Dieſes aufgezogne Meer Schwebt im Kreis der duͤnnen Luͤfte, Senkt ſich auf ſo leichte Duͤfte, Wird bald hin, bald her gedreht, Wie der Zug der Winde weht. Wer haͤlt dieſe Himmels-Quellen? Schoͤpfer! deine Allmachts-Hand Die ohn alle Ufer ſchwellen, Sind durch deine Kraft umſpannt: Es kan ſie dein Wink umdaͤmmen, Und ihr ploͤzlich Fallen hemmen, Da der Wolken ſchwere Fluth, Gar auf keinen Pfeiler ruht. Kein Verſtand kan das ergruͤnden, Wie der Wolken ſchwere Laſt, Auf den Fittgen leichter Winden Wie auf Wagen aufgefaßt: Sieht man die gethuͤrmten Wogen, So ſind ſie als wie verflogen Und in einen Augenblik, Sind ſie wiederum zuruͤk. Wenn

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen02_1747/190>, abgerufen am 22.11.2024.