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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747.

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Die Auferstehung JEsu der Grund

Der Geist der kommt nach Salems Zinnen
Darf weder Grab noch Moder scheun.
Der Leib wird zwar mit seinen Staube,
Jm welken Rest, dem Tod zum Raube:
Doch aber ohne Untergang;
Der Glaube lehrt euch freudig denken:
Man wird mich in ein Ruhbett senken
Bis daß mich JEsus wekt, durch den Posau-
nen Klang.

Wer also stirbt, das heist kein Sterben,
Der Sündenleib kommt nur ins Grab,
Die Hülsen der Natur verderben,
Es fallen nur die Schalen ab.
Der Leib der wie ein Korn gesäet,
Erstirbt: dieweil er auferstehet,
Verwelket und wird ausgestreut:
Damit er in den frohen Lenzen,
Könn herrlich und verkläret glänzen,
Wenn GOttes ewge Macht, ihn aufzustehn
gebeut.
So sieht ein Glaubens-Held sein Ende,
Als einen Lebens Anfang an,
Der sterbend die gefalltnen Hände,
Ums Kreuz des Mittlers schlingen kan:
Die dunkle Gruft ist eine Kammer,
Darin er vor der Zeiten Jammer
Jn einem stillen Frieden wohnt;
Das Grab ist die Verwahrungs-Höle,
Da die von Fesseln freie Seele,
Jm Schloß der Ewigkeit, bey GOtt im Him-
mel thront.
Jhr

Die Auferſtehung JEſu der Grund

Der Geiſt der kommt nach Salems Zinnen
Darf weder Grab noch Moder ſcheun.
Der Leib wird zwar mit ſeinen Staube,
Jm welken Reſt, dem Tod zum Raube:
Doch aber ohne Untergang;
Der Glaube lehrt euch freudig denken:
Man wird mich in ein Ruhbett ſenken
Bis daß mich JEſus wekt, durch den Poſau-
nen Klang.

Wer alſo ſtirbt, das heiſt kein Sterben,
Der Suͤndenleib kommt nur ins Grab,
Die Huͤlſen der Natur verderben,
Es fallen nur die Schalen ab.
Der Leib der wie ein Korn geſaͤet,
Erſtirbt: dieweil er auferſtehet,
Verwelket und wird ausgeſtreut:
Damit er in den frohen Lenzen,
Koͤnn herrlich und verklaͤret glaͤnzen,
Wenn GOttes ewge Macht, ihn aufzuſtehn
gebeut.
So ſieht ein Glaubens-Held ſein Ende,
Als einen Lebens Anfang an,
Der ſterbend die gefalltnen Haͤnde,
Ums Kreuz des Mittlers ſchlingen kan:
Die dunkle Gruft iſt eine Kammer,
Darin er vor der Zeiten Jammer
Jn einem ſtillen Frieden wohnt;
Das Grab iſt die Verwahrungs-Hoͤle,
Da die von Feſſeln freie Seele,
Jm Schloß der Ewigkeit, bey GOtt im Him-
mel thront.
Jhr
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[172/0184] Die Auferſtehung JEſu der Grund Der Geiſt der kommt nach Salems Zinnen Darf weder Grab noch Moder ſcheun. Der Leib wird zwar mit ſeinen Staube, Jm welken Reſt, dem Tod zum Raube: Doch aber ohne Untergang; Der Glaube lehrt euch freudig denken: Man wird mich in ein Ruhbett ſenken Bis daß mich JEſus wekt, durch den Poſau- nen Klang. Wer alſo ſtirbt, das heiſt kein Sterben, Der Suͤndenleib kommt nur ins Grab, Die Huͤlſen der Natur verderben, Es fallen nur die Schalen ab. Der Leib der wie ein Korn geſaͤet, Erſtirbt: dieweil er auferſtehet, Verwelket und wird ausgeſtreut: Damit er in den frohen Lenzen, Koͤnn herrlich und verklaͤret glaͤnzen, Wenn GOttes ewge Macht, ihn aufzuſtehn gebeut. So ſieht ein Glaubens-Held ſein Ende, Als einen Lebens Anfang an, Der ſterbend die gefalltnen Haͤnde, Ums Kreuz des Mittlers ſchlingen kan: Die dunkle Gruft iſt eine Kammer, Darin er vor der Zeiten Jammer Jn einem ſtillen Frieden wohnt; Das Grab iſt die Verwahrungs-Hoͤle, Da die von Feſſeln freie Seele, Jm Schloß der Ewigkeit, bey GOtt im Him- mel thront. Jhr

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen02_1747/184>, abgerufen am 22.11.2024.