Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747.der Gläubigen zu ihrer Auferstehung. Die Warheit lacht dem Heer der Höllen, Das ihre feste Stadt bestürmmt; Sie bleibt bey allen Wiederbellen, Durch ihren sichren Grund beschirmmt. Raßt immerhin! die heilgen Bücher, Sind vor dem Untergange sicher; Der Glaube sieget doch zulezt: Die Zeugen, die ihr Blut und Leben, Für diese Warheit hingegeben, Vernichtigen den Wiz der sich ihr wiedersezt. Sagt nicht ihr Spötter! daß sie lügen, Sie sind von diesem Vorwurf frei; Wie sprecht ihr! daß uns könn betriegen, Das Blendglas trüber Phantasei? Wir wollen euch dies eingestehen: Allein es ist hier nicht geschehen; Wie uns ihr langes Zweiffeln lehrt: Sie wollen wie sie selbsten schreiben, Von Furcht betäubt, daß selbst nicht gläuben, Was sie so oft gesehn; wovon sie viel gehört. Sie krochen in verborgne Winkel, Der Heiland kam auch da hinein; Wie kann denn dies ein falscher Dünkel, Ein Traum verwirrter Seelen seyn, Wenn Zweifler, durch ein klares Wissen, Was sie nicht gläuben, glauben müssen? Wenn sie recht sinnlich überführt, Daß sich der JEsus, den sie kennen, Den sie den todten Meister nennen, So oftermahls gezeigt? Heist das dennoch geirrt? Wer
der Glaͤubigen zu ihrer Auferſtehung. Die Warheit lacht dem Heer der Hoͤllen, Das ihre feſte Stadt beſtuͤrmmt; Sie bleibt bey allen Wiederbellen, Durch ihren ſichren Grund beſchirmmt. Raßt immerhin! die heilgen Buͤcher, Sind vor dem Untergange ſicher; Der Glaube ſieget doch zulezt: Die Zeugen, die ihr Blut und Leben, Fuͤr dieſe Warheit hingegeben, Vernichtigen den Wiz der ſich ihr wiederſezt. Sagt nicht ihr Spoͤtter! daß ſie luͤgen, Sie ſind von dieſem Vorwurf frei; Wie ſprecht ihr! daß uns koͤnn betriegen, Das Blendglas truͤber Phantaſei? Wir wollen euch dies eingeſtehen: Allein es iſt hier nicht geſchehen; Wie uns ihr langes Zweiffeln lehrt: Sie wollen wie ſie ſelbſten ſchreiben, Von Furcht betaͤubt, daß ſelbſt nicht glaͤuben, Was ſie ſo oft geſehn; wovon ſie viel gehoͤrt. Sie krochen in verborgne Winkel, Der Heiland kam auch da hinein; Wie kann denn dies ein falſcher Duͤnkel, Ein Traum verwirrter Seelen ſeyn, Wenn Zweifler, durch ein klares Wiſſen, Was ſie nicht glaͤuben, glauben muͤſſen? Wenn ſie recht ſinnlich uͤberfuͤhrt, Daß ſich der JEſus, den ſie kennen, Den ſie den todten Meiſter nennen, So oftermahls gezeigt? Heiſt das dennoch geirrt? Wer
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der Glaͤubigen zu ihrer Auferſtehung.
Die Warheit lacht dem Heer der Hoͤllen,
Das ihre feſte Stadt beſtuͤrmmt;
Sie bleibt bey allen Wiederbellen,
Durch ihren ſichren Grund beſchirmmt.
Raßt immerhin! die heilgen Buͤcher,
Sind vor dem Untergange ſicher;
Der Glaube ſieget doch zulezt:
Die Zeugen, die ihr Blut und Leben,
Fuͤr dieſe Warheit hingegeben,
Vernichtigen den Wiz der ſich ihr wiederſezt.
Sagt nicht ihr Spoͤtter! daß ſie luͤgen,
Sie ſind von dieſem Vorwurf frei;
Wie ſprecht ihr! daß uns koͤnn betriegen,
Das Blendglas truͤber Phantaſei?
Wir wollen euch dies eingeſtehen:
Allein es iſt hier nicht geſchehen;
Wie uns ihr langes Zweiffeln lehrt:
Sie wollen wie ſie ſelbſten ſchreiben,
Von Furcht betaͤubt, daß ſelbſt nicht glaͤuben,
Was ſie ſo oft geſehn; wovon ſie viel gehoͤrt.
Sie krochen in verborgne Winkel,
Der Heiland kam auch da hinein;
Wie kann denn dies ein falſcher Duͤnkel,
Ein Traum verwirrter Seelen ſeyn,
Wenn Zweifler, durch ein klares Wiſſen,
Was ſie nicht glaͤuben, glauben muͤſſen?
Wenn ſie recht ſinnlich uͤberfuͤhrt,
Daß ſich der JEſus, den ſie kennen,
Den ſie den todten Meiſter nennen,
So oftermahls gezeigt? Heiſt das dennoch geirrt?
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Zitationshilfe: | Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 2. Hildesheim, 1747, S. 157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen02_1747/169>, abgerufen am 18.07.2024. |