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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747.

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die Heilige Schrifft.
Da sind Mittel, Lebenskräffte,
Nehmt zum heiligen Geschäffte
Diesen Nutzen woll in acht,
Den uns GOttes Wort gebracht.

Nicht allein den weisen Köpfen,
Dient der Offenbahrung Schatz:
Sondern menschlichen Geschöpfen,
Allen, auf dem Erden Platz:
Einfalt und die hohen Sinnen
Finden ihren Theil darinnen;
Jeden schreibt es klärlich für,
Seinen Weg zur Himmels Thür.
Darum seid, O! Menschen Kinder,
Bei des Fleisches Wiederstreit,
Eurer Trägheit Ueberwinder,
Sucht hier eure Seligkeit,
Nützet dieses Geistes Gaben,
Die das Herz mit Manna laben:
Denn was ein Gemüth begehrt,
Wird ihm durch die Schrifft gewährt.
Sitzet wer im Leid und Aschen,
Wie ein Hiob, Lazarus;
Muß er sich in Thränen waschen,
Bey geplagten Ueberdrus:
Hier ist eine Balsamsquelle,
Wieder alle Leidens Fälle,
Balsam von des Höchsten Gnad,
Besser, als aus Gilead.
Quält man sich mit tausend Sorgen,
Wenn der Kad und Oelkrug leer,
Und

die Heilige Schrifft.
Da ſind Mittel, Lebenskraͤffte,
Nehmt zum heiligen Geſchaͤffte
Dieſen Nutzen woll in acht,
Den uns GOttes Wort gebracht.

Nicht allein den weiſen Koͤpfen,
Dient der Offenbahrung Schatz:
Sondern menſchlichen Geſchoͤpfen,
Allen, auf dem Erden Platz:
Einfalt und die hohen Sinnen
Finden ihren Theil darinnen;
Jeden ſchreibt es klaͤrlich fuͤr,
Seinen Weg zur Himmels Thuͤr.
Darum ſeid, O! Menſchen Kinder,
Bei des Fleiſches Wiederſtreit,
Eurer Traͤgheit Ueberwinder,
Sucht hier eure Seligkeit,
Nuͤtzet dieſes Geiſtes Gaben,
Die das Herz mit Manna laben:
Denn was ein Gemuͤth begehrt,
Wird ihm durch die Schrifft gewaͤhrt.
Sitzet wer im Leid und Aſchen,
Wie ein Hiob, Lazarus;
Muß er ſich in Thraͤnen waſchen,
Bey geplagten Ueberdrus:
Hier iſt eine Balſamsquelle,
Wieder alle Leidens Faͤlle,
Balſam von des Hoͤchſten Gnad,
Beſſer, als aus Gilead.
Quaͤlt man ſich mit tauſend Sorgen,
Wenn der Kad und Oelkrug leer,
Und
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[47/0063] die Heilige Schrifft. Da ſind Mittel, Lebenskraͤffte, Nehmt zum heiligen Geſchaͤffte Dieſen Nutzen woll in acht, Den uns GOttes Wort gebracht. Nicht allein den weiſen Koͤpfen, Dient der Offenbahrung Schatz: Sondern menſchlichen Geſchoͤpfen, Allen, auf dem Erden Platz: Einfalt und die hohen Sinnen Finden ihren Theil darinnen; Jeden ſchreibt es klaͤrlich fuͤr, Seinen Weg zur Himmels Thuͤr. Darum ſeid, O! Menſchen Kinder, Bei des Fleiſches Wiederſtreit, Eurer Traͤgheit Ueberwinder, Sucht hier eure Seligkeit, Nuͤtzet dieſes Geiſtes Gaben, Die das Herz mit Manna laben: Denn was ein Gemuͤth begehrt, Wird ihm durch die Schrifft gewaͤhrt. Sitzet wer im Leid und Aſchen, Wie ein Hiob, Lazarus; Muß er ſich in Thraͤnen waſchen, Bey geplagten Ueberdrus: Hier iſt eine Balſamsquelle, Wieder alle Leidens Faͤlle, Balſam von des Hoͤchſten Gnad, Beſſer, als aus Gilead. Quaͤlt man ſich mit tauſend Sorgen, Wenn der Kad und Oelkrug leer, Und

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen01_1747/63>, abgerufen am 27.11.2024.