Nicht auf einmahl uns anblikt; Sondern wenn sie näher steiget, Sich in hellern Glanze zeiget Und mit stärkern Strahl beglükt: So must auch von Zeit zu Zeiten, Sich dis Gnadenlicht ausbreiten.
Welche Weisheit! die verborgen Zeigte sich an frühen Morgen Der erst neu erschaffnen Welt! Damahls ward die Gnaden-Sonne, Noch in einer dunkeln Wonne Noch im Schatten vorgestellt; Bis sich die bestimmten Stunden, Mit dem Lichte eingefunden.
Der Verheissung Gnadenstrahlen, Die sich immer klärer mahlen, Gingen bei der Zeiten Lauf Da der Knechtschafftsstand noch währet, Wie die heilge Schrifft uns lehret Jmmer weiter, heller auf; Es wird immer mehr beschrieben, Den wir als Erlöser lieben.
Daß der Heiland müste sterben Uns das Leben zu erwerben, Jst in dem Genaden-Bund Der da ewig feste stehet, Und auf alle Zeiten gehet Ein gewisser Glaubensgrund, Der von allen zu erkennen, Die den Heiland gläubig nennen.
Diese
Die mannigfaltige Weisheit GOttes.
Nicht auf einmahl uns anblikt; Sondern wenn ſie naͤher ſteiget, Sich in hellern Glanze zeiget Und mit ſtaͤrkern Strahl begluͤkt: So muſt auch von Zeit zu Zeiten, Sich dis Gnadenlicht ausbreiten.
Welche Weisheit! die verborgen Zeigte ſich an fruͤhen Morgen Der erſt neu erſchaffnen Welt! Damahls ward die Gnaden-Sonne, Noch in einer dunkeln Wonne Noch im Schatten vorgeſtellt; Bis ſich die beſtimmten Stunden, Mit dem Lichte eingefunden.
Der Verheiſſung Gnadenſtrahlen, Die ſich immer klaͤrer mahlen, Gingen bei der Zeiten Lauf Da der Knechtſchafftsſtand noch waͤhret, Wie die heilge Schrifft uns lehret Jmmer weiter, heller auf; Es wird immer mehr beſchrieben, Den wir als Erloͤſer lieben.
Daß der Heiland muͤſte ſterben Uns das Leben zu erwerben, Jſt in dem Genaden-Bund Der da ewig feſte ſtehet, Und auf alle Zeiten gehet Ein gewiſſer Glaubensgrund, Der von allen zu erkennen, Die den Heiland glaͤubig nennen.
Dieſe
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Die mannigfaltige Weisheit GOttes.
Nicht auf einmahl uns anblikt;
Sondern wenn ſie naͤher ſteiget,
Sich in hellern Glanze zeiget
Und mit ſtaͤrkern Strahl begluͤkt:
So muſt auch von Zeit zu Zeiten,
Sich dis Gnadenlicht ausbreiten.
Welche Weisheit! die verborgen
Zeigte ſich an fruͤhen Morgen
Der erſt neu erſchaffnen Welt!
Damahls ward die Gnaden-Sonne,
Noch in einer dunkeln Wonne
Noch im Schatten vorgeſtellt;
Bis ſich die beſtimmten Stunden,
Mit dem Lichte eingefunden.
Der Verheiſſung Gnadenſtrahlen,
Die ſich immer klaͤrer mahlen,
Gingen bei der Zeiten Lauf
Da der Knechtſchafftsſtand noch waͤhret,
Wie die heilge Schrifft uns lehret
Jmmer weiter, heller auf;
Es wird immer mehr beſchrieben,
Den wir als Erloͤſer lieben.
Daß der Heiland muͤſte ſterben
Uns das Leben zu erwerben,
Jſt in dem Genaden-Bund
Der da ewig feſte ſtehet,
Und auf alle Zeiten gehet
Ein gewiſſer Glaubensgrund,
Der von allen zu erkennen,
Die den Heiland glaͤubig nennen.
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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen01_1747/376>, abgerufen am 16.02.2025.
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