Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747.
Wenn die Erndte Zeit anhebet; Siehet man, daß jede strebet Jhre Nahrung einzuscheurn, Und der reiffen Felder Früchte; Als die lieblichen Gerichte, Können ihren Fleis anfeurn, Daß sie unermüdet sehen, Wie ein Körnlein fort zu drehen. Jhre grosse Heeres Züge, Streiffen aus, als wie im Kriege, Wenn die Frucht zur Reif gediehn; Wenn sie wo ein Körngen fassen, Das die Aehre springen lassen, Das sie mühsam weiter ziehn: Sieht man, wie der Fleis die Kräfte. Mehret beim Berufs-Geschäfte. O! wie emßig ist das Streiffen, Jhren Vorrath stets zu häuffen, Wenn die Felder gelb und weis, Da gehn sie in vollen Sprüngen, Frucht und Körner einzubringen, Und der stete Nahrungs-Fleis, Kann auf trübe Winterszeiten, Jhnen, Vorrath gnug bereiten. Sieht Erster Theil. T
Wenn die Erndte Zeit anhebet; Siehet man, daß jede ſtrebet Jhre Nahrung einzuſcheurn, Und der reiffen Felder Fruͤchte; Als die lieblichen Gerichte, Koͤnnen ihren Fleis anfeurn, Daß ſie unermuͤdet ſehen, Wie ein Koͤrnlein fort zu drehen. Jhre groſſe Heeres Zuͤge, Streiffen aus, als wie im Kriege, Wenn die Frucht zur Reif gediehn; Wenn ſie wo ein Koͤrngen faſſen, Das die Aehre ſpringen laſſen, Das ſie muͤhſam weiter ziehn: Sieht man, wie der Fleis die Kraͤfte. Mehret beim Berufs-Geſchaͤfte. O! wie emßig iſt das Streiffen, Jhren Vorrath ſtets zu haͤuffen, Wenn die Felder gelb und weis, Da gehn ſie in vollen Spruͤngen, Frucht und Koͤrner einzubringen, Und der ſtete Nahrungs-Fleis, Kann auf truͤbe Winterszeiten, Jhnen, Vorrath gnug bereiten. Sieht Erſter Theil. T
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Die klugen Ameiſen.
Stuͤrmen ſie gleich auf ſie ein,
Weil die, wie im Honig ſtekken,
Welchen ſie recht luͤſternd lekken,
Bis ſie ganz beladen ſein,
Und ſich auf gebahnten Wegen,
Bis zu ihrer Wohnung regen.
Wenn die Erndte Zeit anhebet;
Siehet man, daß jede ſtrebet
Jhre Nahrung einzuſcheurn,
Und der reiffen Felder Fruͤchte;
Als die lieblichen Gerichte,
Koͤnnen ihren Fleis anfeurn,
Daß ſie unermuͤdet ſehen,
Wie ein Koͤrnlein fort zu drehen.
Jhre groſſe Heeres Zuͤge,
Streiffen aus, als wie im Kriege,
Wenn die Frucht zur Reif gediehn;
Wenn ſie wo ein Koͤrngen faſſen,
Das die Aehre ſpringen laſſen,
Das ſie muͤhſam weiter ziehn:
Sieht man, wie der Fleis die Kraͤfte.
Mehret beim Berufs-Geſchaͤfte.
O! wie emßig iſt das Streiffen,
Jhren Vorrath ſtets zu haͤuffen,
Wenn die Felder gelb und weis,
Da gehn ſie in vollen Spruͤngen,
Frucht und Koͤrner einzubringen,
Und der ſtete Nahrungs-Fleis,
Kann auf truͤbe Winterszeiten,
Jhnen, Vorrath gnug bereiten.
Sieht
Erſter Theil. T
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