Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Weisheit GOttes
Und deine Herrlichkeiten sehn;
Da kan ich in dem Lustgefilde,
Wenn ich erwach nach deinem Bilde
Mein niedrig klingend Lob erhöhn.



Die
Weisheit GOttes

bei dem mannigfaltigen
Arten der Geschöpfe.
[Abbildung] Wer diese Welt beschaut, der Kreaturen
Heer,
Darin sich bildend zeigt des grossen
Schöpfers Ehr:
Der sieht wie seine Macht zu dem be-
quemen Leben,
Uns allerlei Geschöpf zum Ueberflus gegeben.
Man überrechne nur die ungezählte Zahl
Der Sternen welche dort an blauen Himmels Saal,
Mit Schimmer vollen Glanz, in Millionen prangen,
Und nach dem Augenschein, nah bei einander hangen.
Man denke dabei nach, was in der Tieffen Grund,
Durch ein Vergrössrungs Glas uns noch wird wei-
ter kund;
Und was uns vor ein Heer, noch in der Höh ver-
stekket,
Die noch kein Ferne Glas den Forschern hat ent-
dekket.
Man

Die Weisheit GOttes
Und deine Herrlichkeiten ſehn;
Da kan ich in dem Luſtgefilde,
Wenn ich erwach nach deinem Bilde
Mein niedrig klingend Lob erhoͤhn.



Die
Weisheit GOttes

bei dem mannigfaltigen
Arten der Geſchoͤpfe.
[Abbildung] Wer dieſe Welt beſchaut, der Kreaturen
Heer,
Darin ſich bildend zeigt des groſſen
Schoͤpfers Ehr:
Der ſieht wie ſeine Macht zu dem be-
quemen Leben,
Uns allerlei Geſchoͤpf zum Ueberflus gegeben.
Man uͤberrechne nur die ungezaͤhlte Zahl
Der Sternen welche dort an blauen Himmels Saal,
Mit Schimmer vollen Glanz, in Millionen prangen,
Und nach dem Augenſchein, nah bei einander hangen.
Man denke dabei nach, was in der Tieffen Grund,
Durch ein Vergroͤſſrungs Glas uns noch wird wei-
ter kund;
Und was uns vor ein Heer, noch in der Hoͤh ver-
ſtekket,
Die noch kein Ferne Glas den Forſchern hat ent-
dekket.
Man
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg n="68">
          <l><pb facs="#f0242" n="226"/><fw place="top" type="header">Die Weisheit GOttes</fw><lb/>
Und deine Herrlichkeiten &#x017F;ehn;<lb/>
Da kan ich in dem Lu&#x017F;tgefilde,<lb/>
Wenn ich erwach nach deinem Bilde<lb/>
Mein niedrig klingend Lob erho&#x0364;hn.</l>
        </lg>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head><hi rendition="#b">Die<lb/><hi rendition="#g">Weisheit GOttes</hi></hi><lb/>
bei dem mannigfaltigen<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Arten der Ge&#x017F;cho&#x0364;pfe</hi>.</hi></head><lb/>
        <lg type="poem">
          <l><figure/><hi rendition="#in">W</hi>er die&#x017F;e Welt be&#x017F;chaut, der Kreaturen</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">Heer,</hi> </l><lb/>
          <l>Darin &#x017F;ich bildend zeigt des gro&#x017F;&#x017F;en</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">Scho&#x0364;pfers Ehr:</hi> </l><lb/>
          <l>Der &#x017F;ieht wie &#x017F;eine Macht zu dem be-</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">quemen Leben,</hi> </l><lb/>
          <l>Uns allerlei Ge&#x017F;cho&#x0364;pf zum Ueberflus gegeben.</l><lb/>
          <l>Man u&#x0364;berrechne nur die ungeza&#x0364;hlte Zahl</l><lb/>
          <l>Der Sternen welche dort an blauen Himmels Saal,</l><lb/>
          <l>Mit Schimmer vollen Glanz, in Millionen prangen,</l><lb/>
          <l>Und nach dem Augen&#x017F;chein, nah bei einander hangen.</l><lb/>
          <l>Man denke dabei nach, was in der Tieffen Grund,</l><lb/>
          <l>Durch ein Vergro&#x0364;&#x017F;&#x017F;rungs Glas uns noch wird wei-</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">ter kund;</hi> </l><lb/>
          <l>Und was uns vor ein Heer, noch in der Ho&#x0364;h ver-</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">&#x017F;tekket,</hi> </l><lb/>
          <l>Die noch kein Ferne Glas den For&#x017F;chern hat ent-</l><lb/>
          <l> <hi rendition="#et">dekket.</hi> </l><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Man</fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[226/0242] Die Weisheit GOttes Und deine Herrlichkeiten ſehn; Da kan ich in dem Luſtgefilde, Wenn ich erwach nach deinem Bilde Mein niedrig klingend Lob erhoͤhn. Die Weisheit GOttes bei dem mannigfaltigen Arten der Geſchoͤpfe. [Abbildung] Wer dieſe Welt beſchaut, der Kreaturen Heer, Darin ſich bildend zeigt des groſſen Schoͤpfers Ehr: Der ſieht wie ſeine Macht zu dem be- quemen Leben, Uns allerlei Geſchoͤpf zum Ueberflus gegeben. Man uͤberrechne nur die ungezaͤhlte Zahl Der Sternen welche dort an blauen Himmels Saal, Mit Schimmer vollen Glanz, in Millionen prangen, Und nach dem Augenſchein, nah bei einander hangen. Man denke dabei nach, was in der Tieffen Grund, Durch ein Vergroͤſſrungs Glas uns noch wird wei- ter kund; Und was uns vor ein Heer, noch in der Hoͤh ver- ſtekket, Die noch kein Ferne Glas den Forſchern hat ent- dekket. Man

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen01_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen01_1747/242
Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747, S. 226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen01_1747/242>, abgerufen am 03.12.2024.