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Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747.

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Die wollriechenden Nachtviolen.
HErr! der alle Ding erfüllet,
Deine Segensquelle quillet,
Fast in jeder Kreatur;
Durch der Sinnen äusre Röhren,
Können wir stets sehn und hören
Jn dem Reiche der Natur,
Was vor sinnliche Vergnügen,
Jm Geschöpf verborgen liegen.
Wenn der Blumen Augenweide,
Als des lichten Tages Freude
Von dem Flor der Nacht bedekt;
Und die schwarzen Dunkelheiten,
Ueber alles Schatten breiten,
Was uns eine Lust erwekt:
Alsdenn läst du auf den Auen,
Uns noch süssen Balsam thauen.
Tag und Nacht zeigt deine Güte,
Jn der Blumen frischen Blüte
Jhre grosse Wundermacht:
Bei den hellen Sonnen Lichte,
Strahlet sie uns ins Gesichte;
Bei der Demmrung stiller Nacht,
Wenn die finstren Schatten rauchen,
Fühlen wir ihr süsses Hauchen.
Wenn aus Nachtviolen Büschen,
Das Gehirne zu erfrischen
Ein erquikkend Rauchen flammt;
O! so wünscht ich alle Seelen
Möchten auch damit vermählen,
Was aus reinen Herzen stammt:
Daß
Die wollriechenden Nachtviolen.
HErr! der alle Ding erfuͤllet,
Deine Segensquelle quillet,
Faſt in jeder Kreatur;
Durch der Sinnen aͤuſre Roͤhren,
Koͤnnen wir ſtets ſehn und hoͤren
Jn dem Reiche der Natur,
Was vor ſinnliche Vergnuͤgen,
Jm Geſchoͤpf verborgen liegen.
Wenn der Blumen Augenweide,
Als des lichten Tages Freude
Von dem Flor der Nacht bedekt;
Und die ſchwarzen Dunkelheiten,
Ueber alles Schatten breiten,
Was uns eine Luſt erwekt:
Alsdenn laͤſt du auf den Auen,
Uns noch ſuͤſſen Balſam thauen.
Tag und Nacht zeigt deine Guͤte,
Jn der Blumen friſchen Bluͤte
Jhre groſſe Wundermacht:
Bei den hellen Sonnen Lichte,
Strahlet ſie uns ins Geſichte;
Bei der Demmrung ſtiller Nacht,
Wenn die finſtren Schatten rauchen,
Fuͤhlen wir ihr ſuͤſſes Hauchen.
Wenn aus Nachtviolen Buͤſchen,
Das Gehirne zu erfriſchen
Ein erquikkend Rauchen flammt;
O! ſo wuͤnſcht ich alle Seelen
Moͤchten auch damit vermaͤhlen,
Was aus reinen Herzen ſtammt:
Daß
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[91[90]/0106] Die wollriechenden Nachtviolen. HErr! der alle Ding erfuͤllet, Deine Segensquelle quillet, Faſt in jeder Kreatur; Durch der Sinnen aͤuſre Roͤhren, Koͤnnen wir ſtets ſehn und hoͤren Jn dem Reiche der Natur, Was vor ſinnliche Vergnuͤgen, Jm Geſchoͤpf verborgen liegen. Wenn der Blumen Augenweide, Als des lichten Tages Freude Von dem Flor der Nacht bedekt; Und die ſchwarzen Dunkelheiten, Ueber alles Schatten breiten, Was uns eine Luſt erwekt: Alsdenn laͤſt du auf den Auen, Uns noch ſuͤſſen Balſam thauen. Tag und Nacht zeigt deine Guͤte, Jn der Blumen friſchen Bluͤte Jhre groſſe Wundermacht: Bei den hellen Sonnen Lichte, Strahlet ſie uns ins Geſichte; Bei der Demmrung ſtiller Nacht, Wenn die finſtren Schatten rauchen, Fuͤhlen wir ihr ſuͤſſes Hauchen. Wenn aus Nachtviolen Buͤſchen, Das Gehirne zu erfriſchen Ein erquikkend Rauchen flammt; O! ſo wuͤnſcht ich alle Seelen Moͤchten auch damit vermaͤhlen, Was aus reinen Herzen ſtammt: Daß

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Zitationshilfe: Ebeling, Johann Justus: Andächtige Betrachtungen aus dem Buche der Natur und Schrift. Bd. 1. Hildesheim, 1747, S. 91[90]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebeling_betrachtungen01_1747/106>, abgerufen am 22.11.2024.