Durchlesen und den ab und zu notwendigen Versuchen des Auswendighersagens wurde zwanglos abgewechselt. Auch für die letzteren aber galt als Regel, dass bei einer eintreten- den Stockung erst der Rest der Reihe zu Ende gelesen und dann auf ihren Anfang zurückgegriffen wurde.
2. Durchlesen und Hersagen geschahen stets mit gleich- förmiger Geschwindigkeit, nämlich im Takt von 150 Schlägen auf die Minute. Zur Regelung derselben wurde ursprünglich ein entfernt aufgestelltes Metronom mit Schlagwerk benutzt; sehr bald aber, viel einfacher und weniger störend für die Aufmerksamkeit, das Ticken einer Taschenuhr. Die Echappe- mentsvorrichtung der meisten Taschenuhren pendelt nämlich 300 mal in der Minute.
3. Da es fast unmöglich ist, andauernd ohne Unterschiede der Betonung zu sprechen, so wurden, damit diese Unter- schiede stets dieselben seien, entweder je drei oder je vier Sil- ben sozusagen zu einem Takt zusammengefasst, und also ent- weder die 1ste, 4te, 7te, oder die 1ste, 5te, 9te u. s. w. Silbe mit einem mässigen Iktus versehen. Sonstige Erhebungen der Stimme wurden möglichst vermieden.
4. Nach Erlernung jeder Einzelreihe wurde eine Pause von 15 Sekunden gemacht und zur Aufzeichnung des Resul- tats benutzt. Dann wurde unmittelbar zu einer folgenden Reihe desselben Versuchs fortgeschritten.
5. Soweit es anging, wurde während des Lernens stets die Absicht festgehalten, das erstrebte Ziel so schnell als möglich zu erreichen. Es wurde also, in dem begrenzten Masse, in dem der bewusste Wille hier von Einfluss ist, be- ständig versucht, die Aufmerksamkeit auf die ermüdende Arbeit und ihren Zweck möglichst koncentriert zu halten. Selbstverständlich wurde zur Ermöglichung dieser Absicht auf die gänzliche Fernhaltung äusserer Störungen Bedacht
Durchlesen und den ab und zu notwendigen Versuchen des Auswendighersagens wurde zwanglos abgewechselt. Auch für die letzteren aber galt als Regel, daſs bei einer eintreten- den Stockung erst der Rest der Reihe zu Ende gelesen und dann auf ihren Anfang zurückgegriffen wurde.
2. Durchlesen und Hersagen geschahen stets mit gleich- förmiger Geschwindigkeit, nämlich im Takt von 150 Schlägen auf die Minute. Zur Regelung derselben wurde ursprünglich ein entfernt aufgestelltes Metronom mit Schlagwerk benutzt; sehr bald aber, viel einfacher und weniger störend für die Aufmerksamkeit, das Ticken einer Taschenuhr. Die Echappe- mentsvorrichtung der meisten Taschenuhren pendelt nämlich 300 mal in der Minute.
3. Da es fast unmöglich ist, andauernd ohne Unterschiede der Betonung zu sprechen, so wurden, damit diese Unter- schiede stets dieselben seien, entweder je drei oder je vier Sil- ben sozusagen zu einem Takt zusammengefaſst, und also ent- weder die 1ste, 4te, 7te, oder die 1ste, 5te, 9te u. s. w. Silbe mit einem mäſsigen Iktus versehen. Sonstige Erhebungen der Stimme wurden möglichst vermieden.
4. Nach Erlernung jeder Einzelreihe wurde eine Pause von 15 Sekunden gemacht und zur Aufzeichnung des Resul- tats benutzt. Dann wurde unmittelbar zu einer folgenden Reihe desselben Versuchs fortgeschritten.
5. Soweit es anging, wurde während des Lernens stets die Absicht festgehalten, das erstrebte Ziel so schnell als möglich zu erreichen. Es wurde also, in dem begrenzten Maſse, in dem der bewuſste Wille hier von Einfluſs ist, be- ständig versucht, die Aufmerksamkeit auf die ermüdende Arbeit und ihren Zweck möglichst koncentriert zu halten. Selbstverständlich wurde zur Ermöglichung dieser Absicht auf die gänzliche Fernhaltung äusserer Störungen Bedacht
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Durchlesen und den ab und zu notwendigen Versuchen des
Auswendighersagens wurde zwanglos abgewechselt. Auch
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den Stockung erst der Rest der Reihe zu Ende gelesen und
dann auf ihren Anfang zurückgegriffen wurde.
2. Durchlesen und Hersagen geschahen stets mit gleich-
förmiger Geschwindigkeit, nämlich im Takt von 150 Schlägen
auf die Minute. Zur Regelung derselben wurde ursprünglich
ein entfernt aufgestelltes Metronom mit Schlagwerk benutzt;
sehr bald aber, viel einfacher und weniger störend für die
Aufmerksamkeit, das Ticken einer Taschenuhr. Die Echappe-
mentsvorrichtung der meisten Taschenuhren pendelt nämlich
300 mal in der Minute.
3. Da es fast unmöglich ist, andauernd ohne Unterschiede
der Betonung zu sprechen, so wurden, damit diese Unter-
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weder die 1ste, 4te, 7te, oder die 1ste, 5te, 9te u. s. w. Silbe
mit einem mäſsigen Iktus versehen. Sonstige Erhebungen der
Stimme wurden möglichst vermieden.
4. Nach Erlernung jeder Einzelreihe wurde eine Pause
von 15 Sekunden gemacht und zur Aufzeichnung des Resul-
tats benutzt. Dann wurde unmittelbar zu einer folgenden
Reihe desselben Versuchs fortgeschritten.
5. Soweit es anging, wurde während des Lernens stets
die Absicht festgehalten, das erstrebte Ziel so schnell als
möglich zu erreichen. Es wurde also, in dem begrenzten
Maſse, in dem der bewuſste Wille hier von Einfluſs ist, be-
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Ebbinghaus, Hermann: Über das Gedächtnis. Leipzig, 1885, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ebbinghaus_gedaechtnis_1885/50>, abgerufen am 16.07.2024.
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