Ebbinghaus, Hermann: Über das Gedächtnis. Leipzig, 1885.[Tabelle] Die Abweichungen der berechneten von den beobachteten Löst man die Formel nach k auf, so hat man [Tabelle] Die Abweichungen der berechneten von den beobachteten Löst man die Formel nach k auf, so hat man <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p> <pb facs="#f0122" n="106"/> <table> <row> <cell/> </row> </table> </p> <p>Die Abweichungen der berechneten von den beobachteten<lb/> Zahlen gehen nur bei dem 2<hi rendition="#sup">ten</hi> und 4<hi rendition="#sup">ten</hi> Wert nennenswert<lb/> über die wahrscheinlichen Fehlergrenzen hinaus. Für den<lb/> vierten Wert sprach ich schon vorhin die Vermutung aus,<lb/> daſs die Versuche ihn vielleicht etwas zu groſs ergeben haben<lb/> könnten; der zweite leidet durch die Unsicherheit der an-<lb/> gebrachten Korrektion. Durch die für <hi rendition="#i">t</hi> getroffene Bestim-<lb/> mung hat die Formel den Vorteil, daſs sie auch für den Mo-<lb/> ment gilt, in dem das Lernen gerade aufhört (<hi rendition="#i">t</hi> = 1) und<lb/> hier richtig <hi rendition="#i">b</hi> = 100 giebt. In dem Moment, in dem die<lb/> Reihen gerade hergesagt werden können, bedarf es natürlich<lb/> für das Wiederlernen gar keiner Zeit mehr, die Ersparnis ist<lb/> also eben so groſs wie die aufgewandte Arbeit.</p><lb/> <p>Löst man die Formel nach <hi rendition="#i">k</hi> auf, so hat man<lb/><formula/> In diesem Ausdruck ist 100 — <hi rendition="#i">b</hi>, das Komplement der <hi rendition="#g">er-<lb/> sparten</hi> Arbeit, nichts anderes als die bei dem Wieder-<lb/> lernen <hi rendition="#g">gebrauchte</hi> Arbeit, das Äquivalent des von dem<lb/> Lernen her schon Vergessenen. Nennt man dasselbe <hi rendition="#i">v</hi>, so<lb/> resultiert folgende einfache Beziehung:<lb/><formula/> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [106/0122]
Die Abweichungen der berechneten von den beobachteten
Zahlen gehen nur bei dem 2ten und 4ten Wert nennenswert
über die wahrscheinlichen Fehlergrenzen hinaus. Für den
vierten Wert sprach ich schon vorhin die Vermutung aus,
daſs die Versuche ihn vielleicht etwas zu groſs ergeben haben
könnten; der zweite leidet durch die Unsicherheit der an-
gebrachten Korrektion. Durch die für t getroffene Bestim-
mung hat die Formel den Vorteil, daſs sie auch für den Mo-
ment gilt, in dem das Lernen gerade aufhört (t = 1) und
hier richtig b = 100 giebt. In dem Moment, in dem die
Reihen gerade hergesagt werden können, bedarf es natürlich
für das Wiederlernen gar keiner Zeit mehr, die Ersparnis ist
also eben so groſs wie die aufgewandte Arbeit.
Löst man die Formel nach k auf, so hat man
[FORMEL] In diesem Ausdruck ist 100 — b, das Komplement der er-
sparten Arbeit, nichts anderes als die bei dem Wieder-
lernen gebrauchte Arbeit, das Äquivalent des von dem
Lernen her schon Vergessenen. Nennt man dasselbe v, so
resultiert folgende einfache Beziehung:
[FORMEL]
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