Duras, Claire de Durfort de: Urika, die Negerin. Übers. v. [Ehrenfried Stöber]. Frankfurt (Main), 1824.Fehler, sie bisweilen da zu sehen, wo sie nicht Fehler, ſie bisweilen da zu ſehen, wo ſie nicht <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0064" n="58"/> Fehler, ſie bisweilen da zu ſehen, wo ſie nicht<lb/> war. Gewöhnlich zurückhaltend, war ſein Zu-<lb/> trauen ſchmeichelhaft; man ſah, wer es gab;<lb/> daß es die Frucht ſeiner Hochſchätzung war, und<lb/> nicht der Neigung ſeines Charakters. Was er<lb/> bewilligte, hatte Werth, denn faſt nichts war<lb/> unwillkührlich bei ihm, und daher alles natür-<lb/> lich. Er hielt ſo viel auf mich, daß er nicht<lb/> Einen Gedanken hatte, den er mir nicht ſogleich<lb/> mittheilte. Abends, wenn wir um einen Tiſch<lb/> verſammelt ſaßen, waren unſere Geſpräche man-<lb/> nichfaltiger Art. Unſer alter Abbé nahm dabei<lb/> ſeinen Platz ein. Er hatte ſich ein ſo vollſtän-<lb/> diges Gewebe falſcher Jdeen gebildet, und be-<lb/> hauptete ſie mit ſo vieler Treuherzigkeit, daß er<lb/> eine unerſchöpfliche Quelle der Beluſtigung für<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [58/0064]
Fehler, ſie bisweilen da zu ſehen, wo ſie nicht
war. Gewöhnlich zurückhaltend, war ſein Zu-
trauen ſchmeichelhaft; man ſah, wer es gab;
daß es die Frucht ſeiner Hochſchätzung war, und
nicht der Neigung ſeines Charakters. Was er
bewilligte, hatte Werth, denn faſt nichts war
unwillkührlich bei ihm, und daher alles natür-
lich. Er hielt ſo viel auf mich, daß er nicht
Einen Gedanken hatte, den er mir nicht ſogleich
mittheilte. Abends, wenn wir um einen Tiſch
verſammelt ſaßen, waren unſere Geſpräche man-
nichfaltiger Art. Unſer alter Abbé nahm dabei
ſeinen Platz ein. Er hatte ſich ein ſo vollſtän-
diges Gewebe falſcher Jdeen gebildet, und be-
hauptete ſie mit ſo vieler Treuherzigkeit, daß er
eine unerſchöpfliche Quelle der Beluſtigung für
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