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Duras, Claire de Durfort de: Urika, die Negerin. Übers. v. [Ehrenfried Stöber]. Frankfurt (Main), 1824.

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thes rufen, der mich sorgfältig ausforschte, mir
den Puls fühlte, und barsch äußerte; es fehle
mir nichts. Frau von B. beruhigte sich, und
versuchte, mich zu zerstreuen und zu unterhalten.
Jch wage es nicht zu gestehen, wie undankbar
ich gegen diese Aufmerksamkeit meiner Wohlthä-
terin war, mein Herz hatte sich gleichsam in sich
verschlossen.

Die Wohlthaten, welche zu empfangen ange-
nehm sind, sind diejenigen, welche das Herz zu
vergelten vermag. Das meinige war voll einer
zu bitteren Empfindung, um sich nach außen er-
gießen zu können. Eine Unendlichkeit verwand-
ter Jdeen beschäftigten mich immerwährend, sie
erzeugten sich unter tausend verschiedenen Formen
wieder. Meine Einbildungskraft lieh ihnen die

Urika. 3

thes rufen, der mich ſorgfältig ausforſchte, mir
den Puls fühlte, und barſch äußerte; es fehle
mir nichts. Frau von B. beruhigte ſich, und
verſuchte, mich zu zerſtreuen und zu unterhalten.
Jch wage es nicht zu geſtehen, wie undankbar
ich gegen dieſe Aufmerkſamkeit meiner Wohlthä-
terin war, mein Herz hatte ſich gleichſam in ſich
verſchloſſen.

Die Wohlthaten, welche zu empfangen ange-
nehm ſind, ſind diejenigen, welche das Herz zu
vergelten vermag. Das meinige war voll einer
zu bitteren Empfindung, um ſich nach außen er-
gießen zu können. Eine Unendlichkeit verwand-
ter Jdeen beſchäftigten mich immerwährend, ſie
erzeugten ſich unter tauſend verſchiedenen Formen
wieder. Meine Einbildungskraft lieh ihnen die

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[33/0039] thes rufen, der mich ſorgfältig ausforſchte, mir den Puls fühlte, und barſch äußerte; es fehle mir nichts. Frau von B. beruhigte ſich, und verſuchte, mich zu zerſtreuen und zu unterhalten. Jch wage es nicht zu geſtehen, wie undankbar ich gegen dieſe Aufmerkſamkeit meiner Wohlthä- terin war, mein Herz hatte ſich gleichſam in ſich verſchloſſen. Die Wohlthaten, welche zu empfangen ange- nehm ſind, ſind diejenigen, welche das Herz zu vergelten vermag. Das meinige war voll einer zu bitteren Empfindung, um ſich nach außen er- gießen zu können. Eine Unendlichkeit verwand- ter Jdeen beſchäftigten mich immerwährend, ſie erzeugten ſich unter tauſend verſchiedenen Formen wieder. Meine Einbildungskraft lieh ihnen die Urika. 3

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Zitationshilfe: Duras, Claire de Durfort de: Urika, die Negerin. Übers. v. [Ehrenfried Stöber]. Frankfurt (Main), 1824, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/duras_urika_1824/39>, abgerufen am 23.11.2024.