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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890.

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20. Hochanden und australes Südamerika.
Erdk. Berlin X, 409--434). Philippi, Veränder. in d. Flora von
Chile, in Geogr. Mittlgn. 1886, S. 294, 326. Philippi, R. A., botan.
Excurs in die Prov. Aconcagua, in Gartenflora 1883, S. 336; 1884,
S. 11; und: Bemerk. ü. d. chilen. Prov. Arauco, in Geogr. Mittlgn.
1883, S. 453. Martin, Der Chonos-Archipel, in Geogr. Mittlgn.
1878, S. 461; Der patagon. Urwald, in Mittlgn. d. Ver. Erdk., Halle
1882, S. 88, und Geogr. Mittlgn. 1880, S. 165.

Niederlein, Südöstl. Pampa bis Rio Salado, in Zeitschr. Ges.
Erdk. Berlin XVIII, 305 und XVI, 81. Ball, Contrib. to the Flora
of N. Patagonia, in Journ. Linn. Soc., Bot. XXI, 203 (G. J., XI, 143).

Moseley, Juan Fernandez, in Notes by a Naturalist on the Chal-
lenger, 1879; und Hemsley, Insular Floras (Challenger-Reports), Hariot,
Plantes etc. du detroit de Magellan, in Bull. Soc. bot. de France
1884, S. 151 (G. J., XI, 143). Franchet, Mission scientifique au Cap.
Horn, 1889. Berg, Naturhist. Reise nach Patagonien, Geogr. Mittlgn.
1875, vergl. auch "Patagonien" in Geogr. Mittlgn. 1880, S. 48,
und 1882, S. 41.

Es ist im vorigen Kapitel ausführlich der Grenz-
bestimmungen zwischen der als höhere Einheit zu be-
trachtenden amerikanischen Tropenflora und der austral-
südamerikanischen gedacht worden, welche sich haupt-
sächlich durch die von der Bai von Guayaquil über die
Anden und an deren zum Atlantischen Ozean hingerich-
teten Gehänge südwärts entlang zu der brasilianischen
Araucarien-Region hinführende Scheide auszeichnet, indem
sie den peruanischen Küstenstrich ausschliesst. Ein Blick
auf unsere Karte mit Köppens Wärmegürteln belehrt uns,
dass ausser diesem schmalen peruanischen Küstenstrich
bis zum Wendekreise und ausser dem Mündungsgebiet
des La Plata, woselbst noch subtropische Wärmegrade
andauern, dies ganze weite südamerikanische Areal zu-
nächst sommerheisses, dann winterkaltes und endlich die
Südspitze sommerkühles Klima mit Winterkälte besitzt;
der südliche Küstenstrich vom Kap Horn bis gegen den
Chonosarchipel hin besitzt an der Westküste nur noch
10°C. Januarmittel, während unter gleicher Breite der
atlantische Küstenstrich wärmer ist.

Die Winterkälten aber gehen, von den oberen Re-
gionen der Anden abgesehen, nicht an die borealen nie-
deren Kontinentaltemperaturen heran; nur im atlantischen
Gehänge der Feuerlands-Bergketten wird die Juliisotherme
von 0° erreicht, während die 10°C.-Juliisotherme etwa

20. Hochanden und australes Südamerika.
Erdk. Berlin X, 409—434). Philippi, Veränder. in d. Flora von
Chile, in Geogr. Mittlgn. 1886, S. 294, 326. Philippi, R. A., botan.
Excurs in die Prov. Aconcagua, in Gartenflora 1883, S. 336; 1884,
S. 11; und: Bemerk. ü. d. chilen. Prov. Arauco, in Geogr. Mittlgn.
1883, S. 453. Martin, Der Chonos-Archipel, in Geogr. Mittlgn.
1878, S. 461; Der patagon. Urwald, in Mittlgn. d. Ver. Erdk., Halle
1882, S. 88, und Geogr. Mittlgn. 1880, S. 165.

Niederlein, Südöstl. Pampa bis Rio Salado, in Zeitschr. Ges.
Erdk. Berlin XVIII, 305 und XVI, 81. Ball, Contrib. to the Flora
of N. Patagonia, in Journ. Linn. Soc., Bot. XXI, 203 (G. J., XI, 143).

Moseley, Juan Fernandez, in Notes by a Naturalist on the Chal-
lenger, 1879; und Hemsley, Insular Floras (Challenger-Reports), Hariot,
Plantes etc. du détroit de Magellan, in Bull. Soc. bot. de France
1884, S. 151 (G. J., XI, 143). Franchet, Mission scientifique au Cap.
Horn, 1889. Berg, Naturhist. Reise nach Patagonien, Geogr. Mittlgn.
1875, vergl. auch „Patagonien“ in Geogr. Mittlgn. 1880, S. 48,
und 1882, S. 41.

Es ist im vorigen Kapitel ausführlich der Grenz-
bestimmungen zwischen der als höhere Einheit zu be-
trachtenden amerikanischen Tropenflora und der austral-
südamerikanischen gedacht worden, welche sich haupt-
sächlich durch die von der Bai von Guayaquil über die
Anden und an deren zum Atlantischen Ozean hingerich-
teten Gehänge südwärts entlang zu der brasilianischen
Araucarien-Region hinführende Scheide auszeichnet, indem
sie den peruanischen Küstenstrich ausschliesst. Ein Blick
auf unsere Karte mit Köppens Wärmegürteln belehrt uns,
dass ausser diesem schmalen peruanischen Küstenstrich
bis zum Wendekreise und ausser dem Mündungsgebiet
des La Plata, woselbst noch subtropische Wärmegrade
andauern, dies ganze weite südamerikanische Areal zu-
nächst sommerheisses, dann winterkaltes und endlich die
Südspitze sommerkühles Klima mit Winterkälte besitzt;
der südliche Küstenstrich vom Kap Horn bis gegen den
Chonosarchipel hin besitzt an der Westküste nur noch
10°C. Januarmittel, während unter gleicher Breite der
atlantische Küstenstrich wärmer ist.

Die Winterkälten aber gehen, von den oberen Re-
gionen der Anden abgesehen, nicht an die borealen nie-
deren Kontinentaltemperaturen heran; nur im atlantischen
Gehänge der Feuerlands-Bergketten wird die Juliisotherme
von 0° erreicht, während die 10°C.-Juliisotherme etwa

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[528/0560] 20. Hochanden und australes Südamerika. Erdk. Berlin X, 409—434). Philippi, Veränder. in d. Flora von Chile, in Geogr. Mittlgn. 1886, S. 294, 326. Philippi, R. A., botan. Excurs in die Prov. Aconcagua, in Gartenflora 1883, S. 336; 1884, S. 11; und: Bemerk. ü. d. chilen. Prov. Arauco, in Geogr. Mittlgn. 1883, S. 453. Martin, Der Chonos-Archipel, in Geogr. Mittlgn. 1878, S. 461; Der patagon. Urwald, in Mittlgn. d. Ver. Erdk., Halle 1882, S. 88, und Geogr. Mittlgn. 1880, S. 165. Niederlein, Südöstl. Pampa bis Rio Salado, in Zeitschr. Ges. Erdk. Berlin XVIII, 305 und XVI, 81. Ball, Contrib. to the Flora of N. Patagonia, in Journ. Linn. Soc., Bot. XXI, 203 (G. J., XI, 143). Moseley, Juan Fernandez, in Notes by a Naturalist on the Chal- lenger, 1879; und Hemsley, Insular Floras (Challenger-Reports), Hariot, Plantes etc. du détroit de Magellan, in Bull. Soc. bot. de France 1884, S. 151 (G. J., XI, 143). Franchet, Mission scientifique au Cap. Horn, 1889. Berg, Naturhist. Reise nach Patagonien, Geogr. Mittlgn. 1875, vergl. auch „Patagonien“ in Geogr. Mittlgn. 1880, S. 48, und 1882, S. 41. Es ist im vorigen Kapitel ausführlich der Grenz- bestimmungen zwischen der als höhere Einheit zu be- trachtenden amerikanischen Tropenflora und der austral- südamerikanischen gedacht worden, welche sich haupt- sächlich durch die von der Bai von Guayaquil über die Anden und an deren zum Atlantischen Ozean hingerich- teten Gehänge südwärts entlang zu der brasilianischen Araucarien-Region hinführende Scheide auszeichnet, indem sie den peruanischen Küstenstrich ausschliesst. Ein Blick auf unsere Karte mit Köppens Wärmegürteln belehrt uns, dass ausser diesem schmalen peruanischen Küstenstrich bis zum Wendekreise und ausser dem Mündungsgebiet des La Plata, woselbst noch subtropische Wärmegrade andauern, dies ganze weite südamerikanische Areal zu- nächst sommerheisses, dann winterkaltes und endlich die Südspitze sommerkühles Klima mit Winterkälte besitzt; der südliche Küstenstrich vom Kap Horn bis gegen den Chonosarchipel hin besitzt an der Westküste nur noch 10°C. Januarmittel, während unter gleicher Breite der atlantische Küstenstrich wärmer ist. Die Winterkälten aber gehen, von den oberen Re- gionen der Anden abgesehen, nicht an die borealen nie- deren Kontinentaltemperaturen heran; nur im atlantischen Gehänge der Feuerlands-Bergketten wird die Juliisotherme von 0° erreicht, während die 10°C.-Juliisotherme etwa

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Zitationshilfe: Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 528. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/560>, abgerufen am 23.11.2024.