antisyphilitica, Palicurea speciosa, Strychnos Pseudo-China etc.; auch die Gräser sind andere Arten.
Die Oreaden- (Campos-) Region besteht aus Savanen oder steppenartigen Gras-Fluren, mit Carascos (s. oben, S. 282), Capoes- oder Caatinga genannten Busch- und Waldbeständen; der Name "Caatinga"-Wälder (s. oben S. 259) bezieht sich auf ihr Abwerfen des Laubes und ihren bedeutend niederen Wuchs. In den Campos selbst bedeckt den Boden (rötlichen Lehmgrund oder weissen Sand) ein Teppich graugrüner haariger Grasbüschel (Echinolaena scabra, Paspalum-Arten, Tristegis glutinosa = Capim mellado auf Eisen- stein) mit dem mannigfaltigsten Schmucke bunter Blumen; weit und breit kein hoher Baum, nur kleine Gebüsche, die sich in den Niederungen wie künstliche Gärten gruppieren oder malerisch an einzelne Felsmassen anlehnen. Die Büsche setzen sich aus Mal- pighiaceen, Banisteria, Erythroxylum, schlingenden Paullinien und Cassien bunt zusammen. Palmen sind hier selten und nur in Zwerg- formen aus der Tribus der Cocospalmen. -- Der oberen Campos- region ausschliesslich eigen sind die Canella d' Ema (Straussenfüsse), stämmige dichotomisch verästelte Liliaceen der Gattungen Vellosia und Barbacenia, mit oft fussdicken, nackten und durch die jähr- lichen Brände oberflächlich verkohlten Stämmen, an deren gabeligen Aesten Büschel langer steifer Blätter sitzen und grosse schönfarbige Blumen entspringen.
9. Die südbrasilianische Araucarien-Region ist die erste der subtropischen, die Provinzen Parana, St. Catharina, Rio Grande do Sul, Paraguay, Entre-Rios und das noch nicht mit Pampas bedeckte nördliche Uru- guay einnehmend, soweit als neben den Wäldern der schon im Innern von S. Paulo grosse Wälder ungemischter Art bildenden Araucaria brasiliana und den Gebüschen des Ilex paraguariensis = Cassine Congonha (Martius), dem Yerba-Mate oder Congonha-Theestrauch, noch dichte Haine der südlichsten Cocos-Arten, C. Yatai, Datil und australis zwischen den Grasfluren sich erheben; hier ist die Heimat der Fächerpalmen der Gattung Trithrinax.
Auch hier überziehen Grasfluren mit graugrünem Teppich den grössten Teil des Landes und werden von Gebüschen, Carrascos, und gesellschaftlichen Stauden unterbrochen, südwärts immer häu- figer, bis die australen Pampas in ihrer Waldlosigkeit zur Herr- schaft gelangen. Rhexia und Eriocaulon sind hier noch Charakter- gattungen.
Die Mate-Sträucher sollen von jeher zur Theebereitung im Gebrauche der Bewohner Brasiliens und Paraguays gewesen sein, aber von mehreren verschiedenen Arten herrühren; insofern ist Ilex paraguariensis als ein Kollektivbegriff aufzufassen (vergl. A. de
19. Tropisches Südamerika.
antisyphilitica, Palicurea speciosa, Strychnos Pseudo-China etc.; auch die Gräser sind andere Arten.
Die Oreaden- (Campos-) Region besteht aus Savanen oder steppenartigen Gras-Fluren, mit Carascos (s. oben, S. 282), Capoës- oder Caatinga genannten Busch- und Waldbeständen; der Name „Caatinga“-Wälder (s. oben S. 259) bezieht sich auf ihr Abwerfen des Laubes und ihren bedeutend niederen Wuchs. In den Campos selbst bedeckt den Boden (rötlichen Lehmgrund oder weissen Sand) ein Teppich graugrüner haariger Grasbüschel (Echinolaena scabra, Paspalum-Arten, Tristegis glutinosa = Capim mellado auf Eisen- stein) mit dem mannigfaltigsten Schmucke bunter Blumen; weit und breit kein hoher Baum, nur kleine Gebüsche, die sich in den Niederungen wie künstliche Gärten gruppieren oder malerisch an einzelne Felsmassen anlehnen. Die Büsche setzen sich aus Mal- pighiaceen, Banisteria, Erythroxylum, schlingenden Paullinien und Cassien bunt zusammen. Palmen sind hier selten und nur in Zwerg- formen aus der Tribus der Cocospalmen. — Der oberen Campos- region ausschliesslich eigen sind die Canella d’ Ema (Straussenfüsse), stämmige dichotomisch verästelte Liliaceen der Gattungen Vellosia und Barbacenia, mit oft fussdicken, nackten und durch die jähr- lichen Brände oberflächlich verkohlten Stämmen, an deren gabeligen Aesten Büschel langer steifer Blätter sitzen und grosse schönfarbige Blumen entspringen.
9. Die südbrasilianische Araucarien-Region ist die erste der subtropischen, die Provinzen Parana, St. Catharina, Rio Grande do Sul, Paraguay, Entre-Rios und das noch nicht mit Pampas bedeckte nördliche Uru- guay einnehmend, soweit als neben den Wäldern der schon im Innern von S. Paulo grosse Wälder ungemischter Art bildenden Araucaria brasiliana und den Gebüschen des Ilex paraguariensis = Cassine Congonha (Martius), dem Yerba-Maté oder Congonha-Theestrauch, noch dichte Haine der südlichsten Cocos-Arten, C. Yatai, Datil und australis zwischen den Grasfluren sich erheben; hier ist die Heimat der Fächerpalmen der Gattung Trithrinax.
Auch hier überziehen Grasfluren mit graugrünem Teppich den grössten Teil des Landes und werden von Gebüschen, Carrascos, und gesellschaftlichen Stauden unterbrochen, südwärts immer häu- figer, bis die australen Pampas in ihrer Waldlosigkeit zur Herr- schaft gelangen. Rhexia und Eriocaulon sind hier noch Charakter- gattungen.
Die Maté-Sträucher sollen von jeher zur Theebereitung im Gebrauche der Bewohner Brasiliens und Paraguays gewesen sein, aber von mehreren verschiedenen Arten herrühren; insofern ist Ilex paraguariensis als ein Kollektivbegriff aufzufassen (vergl. A. de
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19. Tropisches Südamerika.
antisyphilitica, Palicurea speciosa, Strychnos Pseudo-China etc.;
auch die Gräser sind andere Arten.
Die Oreaden- (Campos-) Region besteht aus Savanen oder
steppenartigen Gras-Fluren, mit Carascos (s. oben, S. 282), Capoës-
oder Caatinga genannten Busch- und Waldbeständen; der Name
„Caatinga“-Wälder (s. oben S. 259) bezieht sich auf ihr Abwerfen
des Laubes und ihren bedeutend niederen Wuchs. In den Campos
selbst bedeckt den Boden (rötlichen Lehmgrund oder weissen Sand)
ein Teppich graugrüner haariger Grasbüschel (Echinolaena scabra,
Paspalum-Arten, Tristegis glutinosa = Capim mellado auf Eisen-
stein) mit dem mannigfaltigsten Schmucke bunter Blumen; weit
und breit kein hoher Baum, nur kleine Gebüsche, die sich in den
Niederungen wie künstliche Gärten gruppieren oder malerisch an
einzelne Felsmassen anlehnen. Die Büsche setzen sich aus Mal-
pighiaceen, Banisteria, Erythroxylum, schlingenden Paullinien und
Cassien bunt zusammen. Palmen sind hier selten und nur in Zwerg-
formen aus der Tribus der Cocospalmen. — Der oberen Campos-
region ausschliesslich eigen sind die Canella d’ Ema (Straussenfüsse),
stämmige dichotomisch verästelte Liliaceen der Gattungen Vellosia
und Barbacenia, mit oft fussdicken, nackten und durch die jähr-
lichen Brände oberflächlich verkohlten Stämmen, an deren gabeligen
Aesten Büschel langer steifer Blätter sitzen und grosse schönfarbige
Blumen entspringen.
9. Die südbrasilianische Araucarien-Region
ist die erste der subtropischen, die Provinzen Parana,
St. Catharina, Rio Grande do Sul, Paraguay, Entre-Rios
und das noch nicht mit Pampas bedeckte nördliche Uru-
guay einnehmend, soweit als neben den Wäldern der
schon im Innern von S. Paulo grosse Wälder ungemischter
Art bildenden Araucaria brasiliana und den Gebüschen
des Ilex paraguariensis = Cassine Congonha (Martius),
dem Yerba-Maté oder Congonha-Theestrauch, noch dichte
Haine der südlichsten Cocos-Arten, C. Yatai, Datil und
australis zwischen den Grasfluren sich erheben; hier ist
die Heimat der Fächerpalmen der Gattung Trithrinax.
Auch hier überziehen Grasfluren mit graugrünem Teppich
den grössten Teil des Landes und werden von Gebüschen, Carrascos,
und gesellschaftlichen Stauden unterbrochen, südwärts immer häu-
figer, bis die australen Pampas in ihrer Waldlosigkeit zur Herr-
schaft gelangen. Rhexia und Eriocaulon sind hier noch Charakter-
gattungen.
Die Maté-Sträucher sollen von jeher zur Theebereitung im
Gebrauche der Bewohner Brasiliens und Paraguays gewesen sein,
aber von mehreren verschiedenen Arten herrühren; insofern ist
Ilex paraguariensis als ein Kollektivbegriff aufzufassen (vergl. A. de
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 524. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/556>, abgerufen am 23.11.2024.
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