wickelt; als wichtigste Arten erscheinen Eucalyptus odo- rata (endem.), paniculata, viminalis und rostrata.
9. Die südostaustralische Eucalypten- und Farnwaldregion nimmt das Bergland von Viktoria und Neusüdwales ein und verliert sich auf den höchsten Er- hebungen in Queensland in ganz allmählichem Uebergange mit der Araucarien- und Palmenregion. Die grössere Feuchtigkeit ermöglicht ein üppiges Gedeihen australer Farne, unter denen Cyathea- und Alsophila-Arten, Dickso- nia Billardieri, Todea rivularis (zum Teil bis Tasmanien verbreitet, in Westaustralien alle fehlend!), durch üppi- gen Wuchs sich auszeichnen und im Walde von Euca- lyptus amygdalina Unterwald bilden. Ein neuer Reich- tum ostaustralischer Proteaceen (Grevillea, Helicia), aber nicht vergleichbar dem westaustralischen, herrscht hier.
10. Die Berg- und Schneeregion der austra- lischen Alpen, von 1200 m Höhe aufsteigend und 2000 m überragend, besitzt antarktische Buchen und alpine Eu- calyptus: E. Gunnii, pauciflora und alpina in Höhen von 1200 bis über 1600 m, mit alpinen Ericaceen (Wittsteinia! nur auf der Höhe des Mt. Baw-Baw) und Pultenaea rosea, Bauera sessiliflora, Stylidium soboliferum u. a. A. Hier finden sich einige mitteleuropäische Bergpflanzen wieder (Carex, Alchemilla, Botrychium). Diese Region ist, mit der vorhergehenden zusammengefasst, am näch- sten verwandt mit den tasmanischen Formationen.
11. Die tasmanische Coniferen-, Grasflächen- und Bergwaldregion, in der geographischen Breite mit dem mittleren Neuseeland vergleichbar, vereinigt den ant- arktischen Florencharakter mit dem südostaustralischen, mit welchem es in Eucalypten, Epacrideen (Richea pan- danifolia steigt noch in schneeige Schluchten der tasma- nischen Gebirge) etc. übereinstimmt. Die Charaktergat- tungen der Coniferen vergl. oben S. 185. Diese Region führt von der vierten Abteilung der V. Vegetationszone zu der VI. Zone über.
Das Folgende entstammt einer physischen Skizze Tasmaniens von Tenison-Woods (Transactions & Proceed. of R. Soc. of Victoria, Bd. XIX (1883), S. 144). Das Tafelland, meist 1000 m im Mittel
Die inneren und südlichen Vegetationsregionen.
wickelt; als wichtigste Arten erscheinen Eucalyptus odo- rata (endem.), paniculata, viminalis und rostrata.
9. Die südostaustralische Eucalypten- und Farnwaldregion nimmt das Bergland von Viktoria und Neusüdwales ein und verliert sich auf den höchsten Er- hebungen in Queensland in ganz allmählichem Uebergange mit der Araucarien- und Palmenregion. Die grössere Feuchtigkeit ermöglicht ein üppiges Gedeihen australer Farne, unter denen Cyathea- und Alsophila-Arten, Dickso- nia Billardieri, Todea rivularis (zum Teil bis Tasmanien verbreitet, in Westaustralien alle fehlend!), durch üppi- gen Wuchs sich auszeichnen und im Walde von Euca- lyptus amygdalina Unterwald bilden. Ein neuer Reich- tum ostaustralischer Proteaceen (Grevillea, Helicia), aber nicht vergleichbar dem westaustralischen, herrscht hier.
10. Die Berg- und Schneeregion der austra- lischen Alpen, von 1200 m Höhe aufsteigend und 2000 m überragend, besitzt antarktische Buchen und alpine Eu- calyptus: E. Gunnii, pauciflora und alpina in Höhen von 1200 bis über 1600 m, mit alpinen Ericaceen (Wittsteinia! nur auf der Höhe des Mt. Baw-Baw) und Pultenaea rosea, Bauera sessiliflora, Stylidium soboliferum u. a. A. Hier finden sich einige mitteleuropäische Bergpflanzen wieder (Carex, Alchemilla, Botrychium). Diese Region ist, mit der vorhergehenden zusammengefasst, am näch- sten verwandt mit den tasmanischen Formationen.
11. Die tasmanische Coniferen-, Grasflächen- und Bergwaldregion, in der geographischen Breite mit dem mittleren Neuseeland vergleichbar, vereinigt den ant- arktischen Florencharakter mit dem südostaustralischen, mit welchem es in Eucalypten, Epacrideen (Richea pan- danifolia steigt noch in schneeige Schluchten der tasma- nischen Gebirge) etc. übereinstimmt. Die Charaktergat- tungen der Coniferen vergl. oben S. 185. Diese Region führt von der vierten Abteilung der V. Vegetationszone zu der VI. Zone über.
Das Folgende entstammt einer physischen Skizze Tasmaniens von Tenison-Woods (Transactions & Proceed. of R. Soc. of Victoria, Bd. XIX (1883), S. 144). Das Tafelland, meist 1000 m im Mittel
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0533"n="501"/><fwplace="top"type="header">Die inneren und südlichen Vegetationsregionen.</fw><lb/>
wickelt; als wichtigste Arten erscheinen <hirendition="#i">Eucalyptus odo-<lb/>
rata</hi> (endem.), <hirendition="#i">paniculata, viminalis</hi> und <hirendition="#i">rostrata</hi>.</p><lb/><p>9. Die <hirendition="#g">südostaustralische Eucalypten-</hi> und<lb/><hirendition="#g">Farnwaldregion</hi> nimmt das Bergland von Viktoria und<lb/>
Neusüdwales ein und verliert sich auf den höchsten Er-<lb/>
hebungen in Queensland in ganz allmählichem Uebergange<lb/>
mit der Araucarien- und Palmenregion. Die grössere<lb/>
Feuchtigkeit ermöglicht ein üppiges Gedeihen australer<lb/>
Farne, unter denen Cyathea- und Alsophila-Arten, <hirendition="#i">Dickso-<lb/>
nia Billardieri, Todea rivularis</hi> (zum Teil bis Tasmanien<lb/>
verbreitet, in Westaustralien <hirendition="#g">alle</hi> fehlend!), durch üppi-<lb/>
gen Wuchs sich auszeichnen und im Walde von <hirendition="#i">Euca-<lb/>
lyptus amygdalina</hi> Unterwald bilden. Ein neuer Reich-<lb/>
tum ostaustralischer Proteaceen <hirendition="#i">(Grevillea, Helicia</hi>), aber<lb/>
nicht vergleichbar dem westaustralischen, herrscht hier.</p><lb/><p>10. <hirendition="#g">Die Berg- und Schneeregion der austra-<lb/>
lischen Alpen</hi>, von 1200 m Höhe aufsteigend und 2000 m<lb/>
überragend, besitzt antarktische Buchen und alpine <hirendition="#i">Eu-<lb/>
calyptus: E. Gunnii, pauciflora</hi> und <hirendition="#i">alpina</hi> in Höhen von<lb/>
1200 bis über 1600 m, mit alpinen Ericaceen (<hirendition="#i">Wittsteinia!</hi><lb/>
nur auf der Höhe des Mt. Baw-Baw) und <hirendition="#i">Pultenaea<lb/>
rosea, Bauera sessiliflora, Stylidium soboliferum</hi> u. a. A.<lb/>
Hier finden sich einige mitteleuropäische Bergpflanzen<lb/>
wieder <hirendition="#i">(Carex, Alchemilla, Botrychium</hi>). Diese Region<lb/>
ist, mit der vorhergehenden zusammengefasst, am näch-<lb/>
sten verwandt mit den tasmanischen Formationen.</p><lb/><p>11. <hirendition="#g">Die tasmanische Coniferen-, Grasflächen-<lb/>
und Bergwaldregion</hi>, in der geographischen Breite mit<lb/>
dem mittleren Neuseeland vergleichbar, vereinigt den ant-<lb/>
arktischen Florencharakter mit dem südostaustralischen,<lb/>
mit welchem es in Eucalypten, Epacrideen (<hirendition="#i">Richea pan-<lb/>
danifolia</hi> steigt noch in schneeige Schluchten der tasma-<lb/>
nischen Gebirge) etc. übereinstimmt. Die Charaktergat-<lb/>
tungen der Coniferen vergl. oben S. 185. Diese Region<lb/>
führt von der vierten Abteilung der V. Vegetationszone<lb/>
zu der VI. Zone über.</p><lb/><p>Das Folgende entstammt einer physischen Skizze Tasmaniens<lb/>
von Tenison-Woods (<hirendition="#i">Transactions & Proceed. of R. Soc. of Victoria</hi>,<lb/>
Bd. XIX (1883), S. 144). Das Tafelland, meist 1000 m im Mittel<lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[501/0533]
Die inneren und südlichen Vegetationsregionen.
wickelt; als wichtigste Arten erscheinen Eucalyptus odo-
rata (endem.), paniculata, viminalis und rostrata.
9. Die südostaustralische Eucalypten- und
Farnwaldregion nimmt das Bergland von Viktoria und
Neusüdwales ein und verliert sich auf den höchsten Er-
hebungen in Queensland in ganz allmählichem Uebergange
mit der Araucarien- und Palmenregion. Die grössere
Feuchtigkeit ermöglicht ein üppiges Gedeihen australer
Farne, unter denen Cyathea- und Alsophila-Arten, Dickso-
nia Billardieri, Todea rivularis (zum Teil bis Tasmanien
verbreitet, in Westaustralien alle fehlend!), durch üppi-
gen Wuchs sich auszeichnen und im Walde von Euca-
lyptus amygdalina Unterwald bilden. Ein neuer Reich-
tum ostaustralischer Proteaceen (Grevillea, Helicia), aber
nicht vergleichbar dem westaustralischen, herrscht hier.
10. Die Berg- und Schneeregion der austra-
lischen Alpen, von 1200 m Höhe aufsteigend und 2000 m
überragend, besitzt antarktische Buchen und alpine Eu-
calyptus: E. Gunnii, pauciflora und alpina in Höhen von
1200 bis über 1600 m, mit alpinen Ericaceen (Wittsteinia!
nur auf der Höhe des Mt. Baw-Baw) und Pultenaea
rosea, Bauera sessiliflora, Stylidium soboliferum u. a. A.
Hier finden sich einige mitteleuropäische Bergpflanzen
wieder (Carex, Alchemilla, Botrychium). Diese Region
ist, mit der vorhergehenden zusammengefasst, am näch-
sten verwandt mit den tasmanischen Formationen.
11. Die tasmanische Coniferen-, Grasflächen-
und Bergwaldregion, in der geographischen Breite mit
dem mittleren Neuseeland vergleichbar, vereinigt den ant-
arktischen Florencharakter mit dem südostaustralischen,
mit welchem es in Eucalypten, Epacrideen (Richea pan-
danifolia steigt noch in schneeige Schluchten der tasma-
nischen Gebirge) etc. übereinstimmt. Die Charaktergat-
tungen der Coniferen vergl. oben S. 185. Diese Region
führt von der vierten Abteilung der V. Vegetationszone
zu der VI. Zone über.
Das Folgende entstammt einer physischen Skizze Tasmaniens
von Tenison-Woods (Transactions & Proceed. of R. Soc. of Victoria,
Bd. XIX (1883), S. 144). Das Tafelland, meist 1000 m im Mittel
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 501. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/533>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.