4. Atlantische Flora, Mittelmeerländer und Orient.
arborea und anderen Bestandteilen der Maquis -- viel mehr einander repräsentativ-ablösende, durch welche sich eine Menge von Florenbezirken mit eigenem, oft sehr hohem Bestande endemischer Arten abscheidet. In den 9 hier gebildeten Vegetationsregionen drückt sich das geringste Maß dieser Unterscheidungen aus; auch die voranstehende Litteratur ist, um dies anzudeuten, sogleich wenigstens in 5 Hauptabteilungen gebracht.
Beispiele für den endemischen Charakter in der Flora des Orients. In Boissiers Flora orientalis sind die auch ausserhalb seines Gebietes vorkommenden Arten mit Zusätzen über ihre weitere Verbreitung unter der Bemerkung "Area Geographica" versehen, und hiernach habe ich Zählungen der endemischen und der weiter verbreiteten Arten vornehmen können. Sehr häufig ist die grössere Hälfte, je zwei Drittel und noch mehr der Arten in den einzelnen Gattungen Boissier nur aus dem Gebiete seiner Flora bekannt ge- worden; nur selten sind die Gattungen, wo die Arten gar nichts besonderes aufzuweisen haben, und formenreiche Gattungen des mediterran-orientalischen Florenreichs sind das niemals. In den folgenden statistischen Zusammenzählungen ist die Zahl der nach Boissiers "Flora" in deren Gebiet endemischen Arten in Klammer mit Hinzufügung von (e) angegeben, die Gesamtzahl orientaler Arten steht voran. Anthemis 93 (e 81), Cousinia! 136 (e 132!), Centaurea 183 (e 147), Scorzonera 67 (e 56), Campanula 125 (e 105), Onosma 56 (e 51), Verbascum 123 (e 107), Scrophularia 78 (e 66), Salvia 107 (e 91), Nepeta! 87 (e 78), Stachys 84 (e 72), Acantholimon!! 74 (e 74!). -- Trigonella 69 (e 54), Astragalus! circa 800 (e circa 700!), Onobrychis 69 (e 64). Dianthus 89 (e 73), Silene 205 (e 158); Erysimum 61 (e 54), Alyssum 64 (e 50); Tamarix 38 (e 27), Hyperi- cum 75 (e 62). -- Crocus 44 (e 37), Colchicum 29 (e 25), Fritil- laria 33 (e 27), Allium 139 (e 109). -- Unter den Eichen im Be- reich der "Flora orientalis" erscheinen 14 von 22 endemisch, wäh- rend die übrigen Cupuliferen: Castanea, Fagus, Corylus, Carpinus, Ostrya mit zusammen nur 7 Arten keine endemische zeigen; von Coniferen-Abietineen kommen 10 Pinus (keine endemisch), 2 Cedrus (endemische Unterarten), 2 Picea (e 1) und 6 Abies (e 4) vor. -
Bemerkenswert in dem Gesamtgebiet ist die hohe Stauden bildende Gruppe von Umbelliferen: Ferula, Prangos etc. Ferner die Gattungen Cistus und Pistacia, der Reichtum an Liliaceen der Tribus Scilleae. Der Chamaerops im westlichen (atlantischen) Medi- terranbezirk entsprechen verwandte Gattungen im Orient; sehr vereinzelt steht eine Erscheinung wie die der waldbildenden Argania Sideroxylon in Marokko aus der Ordnung der Sapotaceen.
Die Vegetationsformationen gliedern sich natur- gemäß zunächst in immergrün- und sommergrün-gemischte
4. Atlantische Flora, Mittelmeerländer und Orient.
arborea und anderen Bestandteilen der Maquis — viel mehr einander repräsentativ-ablösende, durch welche sich eine Menge von Florenbezirken mit eigenem, oft sehr hohem Bestande endemischer Arten abscheidet. In den 9 hier gebildeten Vegetationsregionen drückt sich das geringste Maß dieser Unterscheidungen aus; auch die voranstehende Litteratur ist, um dies anzudeuten, sogleich wenigstens in 5 Hauptabteilungen gebracht.
Beispiele für den endemischen Charakter in der Flora des Orients. In Boissiers Flora orientalis sind die auch ausserhalb seines Gebietes vorkommenden Arten mit Zusätzen über ihre weitere Verbreitung unter der Bemerkung „Area Geographica“ versehen, und hiernach habe ich Zählungen der endemischen und der weiter verbreiteten Arten vornehmen können. Sehr häufig ist die grössere Hälfte, je zwei Drittel und noch mehr der Arten in den einzelnen Gattungen Boissier nur aus dem Gebiete seiner Flora bekannt ge- worden; nur selten sind die Gattungen, wo die Arten gar nichts besonderes aufzuweisen haben, und formenreiche Gattungen des mediterran-orientalischen Florenreichs sind das niemals. In den folgenden statistischen Zusammenzählungen ist die Zahl der nach Boissiers „Flora“ in deren Gebiet endemischen Arten in Klammer mit Hinzufügung von (e) angegeben, die Gesamtzahl orientaler Arten steht voran. Anthemis 93 (e 81), Cousinia! 136 (e 132!), Centaurea 183 (e 147), Scorzonera 67 (e 56), Campanula 125 (e 105), Onosma 56 (e 51), Verbascum 123 (e 107), Scrophularia 78 (e 66), Salvia 107 (e 91), Nepeta! 87 (e 78), Stachys 84 (e 72), Acantholimon!! 74 (e 74!). — Trigonella 69 (e 54), Astragalus! circa 800 (e circa 700!), Onobrychis 69 (e 64). Dianthus 89 (e 73), Silene 205 (e 158); Erysimum 61 (e 54), Alyssum 64 (e 50); Tamarix 38 (e 27), Hyperi- cum 75 (e 62). — Crocus 44 (e 37), Colchicum 29 (e 25), Fritil- laria 33 (e 27), Allium 139 (e 109). — Unter den Eichen im Be- reich der „Flora orientalis“ erscheinen 14 von 22 endemisch, wäh- rend die übrigen Cupuliferen: Castanea, Fagus, Corylus, Carpinus, Ostrya mit zusammen nur 7 Arten keine endemische zeigen; von Coniferen-Abietineen kommen 10 Pinus (keine endemisch), 2 Cedrus (endemische Unterarten), 2 Picea (e 1) und 6 Abies (e 4) vor. -
Bemerkenswert in dem Gesamtgebiet ist die hohe Stauden bildende Gruppe von Umbelliferen: Ferula, Prangos etc. Ferner die Gattungen Cistus und Pistacia, der Reichtum an Liliaceen der Tribus Scilleae. Der Chamaerops im westlichen (atlantischen) Medi- terranbezirk entsprechen verwandte Gattungen im Orient; sehr vereinzelt steht eine Erscheinung wie die der waldbildenden Argania Sideroxylon in Marokko aus der Ordnung der Sapotaceen.
Die Vegetationsformationen gliedern sich natur- gemäß zunächst in immergrün- und sommergrün-gemischte
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4. Atlantische Flora, Mittelmeerländer und Orient.
arborea und anderen Bestandteilen der Maquis — viel
mehr einander repräsentativ-ablösende, durch welche sich
eine Menge von Florenbezirken mit eigenem, oft sehr
hohem Bestande endemischer Arten abscheidet. In den
9 hier gebildeten Vegetationsregionen drückt sich das
geringste Maß dieser Unterscheidungen aus; auch die
voranstehende Litteratur ist, um dies anzudeuten, sogleich
wenigstens in 5 Hauptabteilungen gebracht.
Beispiele für den endemischen Charakter in der Flora des
Orients. In Boissiers Flora orientalis sind die auch ausserhalb
seines Gebietes vorkommenden Arten mit Zusätzen über ihre weitere
Verbreitung unter der Bemerkung „Area Geographica“ versehen,
und hiernach habe ich Zählungen der endemischen und der weiter
verbreiteten Arten vornehmen können. Sehr häufig ist die grössere
Hälfte, je zwei Drittel und noch mehr der Arten in den einzelnen
Gattungen Boissier nur aus dem Gebiete seiner Flora bekannt ge-
worden; nur selten sind die Gattungen, wo die Arten gar nichts
besonderes aufzuweisen haben, und formenreiche Gattungen des
mediterran-orientalischen Florenreichs sind das niemals. In den
folgenden statistischen Zusammenzählungen ist die Zahl der nach
Boissiers „Flora“ in deren Gebiet endemischen Arten in Klammer
mit Hinzufügung von (e) angegeben, die Gesamtzahl orientaler Arten
steht voran. Anthemis 93 (e 81), Cousinia! 136 (e 132!), Centaurea
183 (e 147), Scorzonera 67 (e 56), Campanula 125 (e 105), Onosma
56 (e 51), Verbascum 123 (e 107), Scrophularia 78 (e 66), Salvia 107
(e 91), Nepeta! 87 (e 78), Stachys 84 (e 72), Acantholimon!! 74
(e 74!). — Trigonella 69 (e 54), Astragalus! circa 800 (e circa
700!), Onobrychis 69 (e 64). Dianthus 89 (e 73), Silene 205 (e 158);
Erysimum 61 (e 54), Alyssum 64 (e 50); Tamarix 38 (e 27), Hyperi-
cum 75 (e 62). — Crocus 44 (e 37), Colchicum 29 (e 25), Fritil-
laria 33 (e 27), Allium 139 (e 109). — Unter den Eichen im Be-
reich der „Flora orientalis“ erscheinen 14 von 22 endemisch, wäh-
rend die übrigen Cupuliferen: Castanea, Fagus, Corylus, Carpinus,
Ostrya mit zusammen nur 7 Arten keine endemische zeigen; von
Coniferen-Abietineen kommen 10 Pinus (keine endemisch), 2 Cedrus
(endemische Unterarten), 2 Picea (e 1) und 6 Abies (e 4) vor. -
Bemerkenswert in dem Gesamtgebiet ist die hohe Stauden
bildende Gruppe von Umbelliferen: Ferula, Prangos etc. Ferner
die Gattungen Cistus und Pistacia, der Reichtum an Liliaceen der
Tribus Scilleae. Der Chamaerops im westlichen (atlantischen) Medi-
terranbezirk entsprechen verwandte Gattungen im Orient; sehr
vereinzelt steht eine Erscheinung wie die der waldbildenden Argania
Sideroxylon in Marokko aus der Ordnung der Sapotaceen.
Die Vegetationsformationen gliedern sich natur-
gemäß zunächst in immergrün- und sommergrün-gemischte
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Drude, Oscar: Handbuch der Pflanzengeographie. Stuttgart, 1890, S. 392. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/drude_pflanzengeographie_1890/424>, abgerufen am 25.11.2024.
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